George Strait: Cowboys And Dreamers
Kurz und knapp: Strait liefert ab - großartig!
1981 erschien das erste Album des unbekannten George Strait, der damals fast nicht mehr an eine Karriere in Nashville glaubte. 43 Jahre später erscheint das 31. Album dieses Sängers, der längst zur Ikone der Countrymusik geworden ist. Fünf Jahre lang hat Strait uns warten lassen und umso gespannter waren wir auf Cowboys And Dreamers, das wie alle (!) seine Alben bei MCA Records veröffentlicht wird.
Wie bei vielen CDs ist Tony Brown einer der Produzenten, gemeinsam mit Chuck Ainley und dem Meister Strait selbst. Bei der Musikauswahl finden wir gute Bekannte, die schon oft für Strait schrieben. Sein Sohn Bubba, auch schon 43, ist wie Dean Dillon dreimal vertreten, ebenso wie Keith Gattis. Für letzteren auch eine Erinnerung an den Songschreiber, der so tragisch mit seinem Traktor verunglückte. „Rent“ hat Gattis mit Texas Legende Roy Clark geschrieben und es war Strait so wichtig, dass er das Lied und die beiden Autoren ansagt. Wunderschöner Song, mit einer Geschichte zum Zuhören, Countrymusik at ist best eben.
Nennen wir noch Jim Lauderdale, der die Ballade „People Get Hurt Sometimes“ mitschrieb und Bobby Braddock mit „Calling From The Car“, das mir als Single super gefallen würde, wären wir nicht zu Zeiten, in denen „A Bar Song (Tipsy)“ viele Wochen Nummer 1 ist. Das Intro erinnert ein wenig an Conway Twittys „Linda On my Mind“. Ein weiterer (zukünftiger) Klassiker und Highlight ist sein Duett mit Chris Stapleton, bei dem die beiden über die „Honky Tonk Hall Of Fame“ singen, wobei Chris auch Co-Autor ist. Der ältestes Song des Albums ist sicherlich Straits Cover eines Songs, den Waylon Jennings geschrieben und 1975 zur Zeit seiner Outlaw-Alben aufgenommen hat, den „Waymore’s Blues“. Wer wollte zweifeln, dass George auch diesen Song perfekt interpretiert?
George Strait war nie ein großer Songschreiber, doch ein Lied hat er mit Dean Dillon und Sohn Bubba geschrieben: Eine Lieebeserklärung an die Bibel und den Retter, der da kommen wird, „The Book“. Zwei Songs seien noch erwähnt: „To The Moon“, eine nette Aufzählung, von allem, was er mag, aber besonders liebt er halt sie. Der Autor dieses Liebeslieds ist Marty Brown, der in den 1990er Jahren diverse Alben herausbrachte, die damals (und wohl heute) zu viel Country waren. Und da wäre noch die Hymne auf die Ferienstraße in Florida in die Keys „MIA Down In MIA“, bei der wir an den verstorbenen Jimmy Buffett denken müssen, und trotzdem in angenehme Stimmung versetzt werden. Die CD klingt aus mit einem reflektierten Song über das Leben und das, was man zu einer guten Reise durch das Leben braucht „The Journey Of Your Life“.
Fazit: Alter schützt vor Klasse nicht, das gilt insbesondere für den jetzt 72-jährigen Superstar der Countrymusik. Er hat wunderschöne Songs ausgesucht, sie gewohnt überzeugend interpretiert und damit wäre schon alles gesagt. George, you’re the Greatest!
George Strait – Cowboys And Dreamers: Das 2024er Album
Künstler: George Strait
Album: Cowboys And Dreamers
Veröffentlichung: 6. September 2024
Label: MCA Records
Formate: CD, Vinyl, Streaming & Download
Tracks: 13
Genre: Traditional Country
Trackliste: (Cowboys And Dreamers)
01. Three Drinks Behind
02. Cowboys And Dreamers
03. To The Moon
04. MIA Down In MIA
05. Wish I Could Say
06. Calling From The Car
07. People Get Hurt Sometimes
08. Honky Tonk Hall Of Fame (Corrected Audio)
09. The Little Things
10. The Book
11. Rent
12. Waymore’s Blues
13. The Journey Of Your Life