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The Seldom Scene: Remains To Be Scene

Sie sind seit über fünfzig Jahren eine Bluegrass-Insitution und haben nun einen neuen Longplayer vorgelegt, der unerschütterlich nach vorne weist.

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The Seldom Scene – Remains To Be Scene The Seldom Scene – Remains To Be Scene. Bildrechte: Smithsonian Folkways

Ben Eldridge, ihr langjähriger Banjospieler, ist im April 2024 verstorben und Ende letzten Jahres setzte sich dann auch Band-Urgestein Dudley Connell zu Ruhe. Aber dennoch: Ihr neues Album „Remains To Be Scene“ ist kein Abschiedsalbum. Es feiert zwar das Ende einer Ära, ist aber auch gleichzeitig der Aufbruch in eine neue Zeit. Denn die Band hat seit ihrer Gründung 1971 schon einige Besetzungswechsel gehabt und ist doch ihrer Linie treu geblieben. Sie sind eine progressive Bluegrassband, die neue und traditionelle Musik verbindet, ohne dabei das zu opfern, was beide stark macht.

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Das aktuelle Album „Remains To Be Scene“ ist ihr vierundzwanzigstes Album, aufgenommen in der Besetzung mit dem Gitarristen und Mandolinenspieler Lou Reid, dem Bassisten Ronnie Simpkins, dem Banjospieler und Fiddler Ron Stewart, dem Dobro-Spieler Fred Travers und eben letztmalig mit dem Gitarristen Dudley Connell. Das Album ist dem Bluegrass Hall of Famer und Seldom Scene Mitbegründer Ben Eldridge gewidmet, der sich 2014 aus der Band zurückzog. Eldridge blieb der Band jedoch als wichtiger Freund erhalten und schrieb vor seinem Tod im April 2024 warmherzige Linernotes für dieses Album.

Gedenken an Ben Eldridge

„Remains To Be Scene“ enthält Stücke aus dem gesamten stilistischen Spektrum der Band, die in einem Sound kreiert wurden, der ganz und gar Seldom Scene typisch ist. Die Band spielt dabei Songs von Jim Croce „A Good Time Man Like Me Ain’t Got No Business (Singin‚ The Blues)“, Woody Guthrie „Hard Travelin‘“ und mit „Farewell Angelina“ und „Walking Down The Line“ sogar zwei Stücke von Bob Dylan. Sie spielen die Stücke also nicht bloß nach, sie machen sie zu ihren eigenen Werken. Mal klingt es ganz nach dem High Lonesome Sound der Appalachen, dann wieder leicht jazzig improvisiert. Alle Musiker haben ihre Solo-Auftritte, aber die Band und ihr organischer Sound bleiben das Wichtigste.

Progressive Bluegrass-Pioniere

The Seldom Scene sind für die Bluegrass-Szene so etwas wie „musician’s musicians“. Sie sind nie die ganz großen Stars geworden, waren aber sehr einflussreich. Gerade der aktuelle Bluegrass, ob traditionell oder progressiv, und seine Vertreter wie Billy Strings, sind auch kommerziell erfolgreich und füllen große Hallen. Weil sie genau das nachvollziehen, was „The Seldom Scene“ schon seit über fünfzig Jahren macht: Schubladen, Grenzen und starre, konservative Denkweisen überwinden. So ist dieses wunderbar unterhaltsame Album nicht nur eine Würdigung der Band, sondern ein Hoch auf das gesamte Genre. Ein Genre, dass es ja so ohne die Experimentierfreude eines Bill Monroe gar nicht gäbe. Er mischte die alte Appalachen Mountain Music mit Swing, Jazz und Blues, kultivierte die hohe Singstimme und drückte aufs Tempo. So konservativ sich Monroe nach außen gab – bis zur Verheimlichung der lebenslangen Liebesbeziehung mit Bessie Lee Mauldin – so revolutionär war er als Musiker. „The Seldom Scene“ folgen da seinem musikalischen Vermächtnis und wir wünschen der Band daher noch ein langes Leben.

Fazit: Feines Werk der progressiven Bluegrass-Pioniere. Macht Lust auf mehr!

The Seldom Scene – Remains To Be Scene: Das 2025er Album

The Seldom Scene – Remains To Be Scene

Künstler: The Seldom Scene
Album: Remains To Be Scene
Veröffentlichung: 14. März 2025
Label: Smithsonian Folkways (Galileo)
Formate: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 11
Genre: Bluegrass

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Trackliste: (Remains To Be Scene)

01. Last Of The Steam-Powered Trains
02. Crossroads
03. A Good Time Man Like Me Ain’t Got No Business (Singin‘ The Blues)
04. Hard Travelin‘
05. Farewell, Angelina
06. Walking Down The Line
07. Lonesome Day
08. I Could Cry
09. White Line
10. Show Me The Way To Go Home
11. The Story Of My Life

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Über Thomas Waldherr (873 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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