Tobias Panwitz: Erinnerungen machen
Ex-Trailhead veröffentlicht sein erstes deutschsprachiges Americana-Album.

Deutschsprachige Folk-Rock-Musik gibt es in Deutschland länger als man denkt. Vorreiter waren hier Ende der 1970er Jahre Bernies Autobahn Band aus Hessen. Sie schufen eine Wort- und Bildsprache, die optimal zu den US-amerikanisch beeinflussten Tönen passte. Doch als auch hierzulande seit den 1990ern die nun „Americana“ genannte Musik ihre Anhänger fand, war Englisch die Sprache der Wahl. Ob Markus Rill, Robert Carl Blank, Wolf Schubert-K. oder Trailhead. Nachdem Robert Carl Blank im letzten erstmals auf Deutsch gesungen hat, nahm nun auch Tobias Panwitz, der Mann hinter Trailhead, sein erstes deutschsprachiges Album auf. Und Erinnerungen machen ist ein wunderbares Werk geworden.
Americana in deutscher Sprache
Der in Berlin lebende Sänger und Songschreiber hat jetzt auch seine deutsche Sprache gefunden, die zu Americana und Folk-Rock passt. Die Themen sowieso. Denn wenn irgendwo der Himmel so weit ist wie der über Texas, dann ist das in Brandenburg. Und so ist sein Album „Erinnerungen machen“ denn auch ein musikalischer Roadtrip durch die Lande von den sandigen Boden Brandenburgs bis zur salzigen Meeresluft an der Ostsee.
Und so heißen die mal beschwingten, mal melancholischen Lieder denn auch „Es geht wieder los“, „Wo die Straße mich hinführt“, „Bin noch nicht hier“, „Zug nach Süden“ oder „Immer wieder am Meer“. Die Songs handeln davon, dass das Leben ständig in Bewegung ist, dass es keinen Stillstand gibt und dass man daher am besten sein Schicksal selbst in die Hand nimmt und das Laufen lernt. „Erinnerungen machen“ heißt der Titeltrack, denn darum geht bei all den Lebensbewegungen. Man lebt um etwas zu erleben, an dass man sich erinnern kann. Man will Lieben, Entdecken, frei sein. Wenn man nichts hat, an das sich zu erinnern lohnt, dann hat man nicht gelebt.
Immer unterwegs
Und auf diesem ewigen Weg trifft man Menschen und als fahrender Sänger lernt man immer wieder neue Orte kennen. „Wo die Straße mich hinführt“ ist Hymne und Selbstreflektion des Sängers zugleich und geht wunderbar in der Musik auf. Panwitz merkt man an, dass seine Musik auf dem Fundament seiner Einflüsse Neil Young, Tom Petty und Jackson Browne basieren. Schnörkelloser Folk-Rock getrieben von Gitarren, Mundharmonika, Klavier und Schlagzeug. Dazu eine großartige lässige Singstimme – alles fügt sich bei Panwitz bestens zusammen.
Panwitz, der neben Gesang u.a. Gitarren, Klavier, Mundharmonika sowie Violine spielt, und die Rhythmussektion aus Paul B. Keeves (Bass) und Leonardo von Papp (Schlagzeug), werden auf diesem Album unterstützt durch internationale Gastmusiker. Dave Coleman und Pete Finney aus Nashville veredeln mit Americana-Gitarre und Pedal Steel die Ballade „Immer wieder am Meer“ und den melancholischen Song „Bin noch nicht hier“. Panwitz‘ langjähriger musikalischer Wegbegleiter Juan Duran aus Madrid channelt Mike Campbells Gitarre auf dem Berlin-Song „Bunkerberg“ und dem Liebeslied „Immer, wenn du weinst“. Guido Kreuzmüller von der Berliner Band Strange Encounters singt auf mehreren Songs mit und der Geigen-Virtuose Richard Moore aus dem englischen Hastings spielt bei „Zug nach Süden“ und bei „Hab ich dich“.
Fazit: Ein tolles Album. Americana mit deutschen Texten – Tobias Panwitz zeigt auf, wie großartig das sein kann!
Tobias Panwitz – Erinnerungen machen: Das 2025er Album
Künstler: Tobias Panwitz
Album: Erinnerungen machen
Veröffentlichung: 24. März 2025
Label: Requa Records
Formate: CD & Digital
Tracks: 13
Genre: Americana
Das Album ist zu beziehen über www.tobiaspanwitz.de, info@tobiaspanwitz.de oder www.trailheadmusic.com
Trackliste: (Erinnerungen mach)
01. Es geht wieder los
02. Wo die Strasse mich hinführt
03. Bin noch nicht hier
04. Bunkerberg
05. Was vorbei ist
06. Drei Engel
07. Zug nach Süden
08. Flusslied
09. Der Weg
10. Immer wenn du weinst
11. Hab ich dich
12. Immer wieder am Meer
13. Erinnerungen machen