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Americana im Pädagog – Zwei wie Dylan und Cash

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Americana im Pädagog ist erfolgreich gestartet. Die von Country.de präsentierte musikalische Reihe des „Theater im Pädagog“ im Herzen Darmstadts hatte mit dem Abend über Bob Dylan und Johnny Cash einen würdigen Auftakt.

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Gut zwei Stunden erzählten die Country.de-Redakteure Thomas Waldherr und Bernd Wolf im gut gefüllten Kellergewölbesaal des Pädagog mit Texten, Zitaten und viel Musik – Originalaufnahmen und Live, über die intensive künstlerische und freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden Musiklegenden.

Waldherr spannte in seinen Ausführungen den Bogen von den ganz unterschiedlichen Polen der amerikanischen Gesellschaft, denen Dylan und Cash entstammen, über deren Begegnungen in der 60er Jahren bis hin zu den Comebacks nach schwerer Zeit, die beide in den 90er Jahren erleben durften.

Thomas Waldherr

Es gibt also viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden und dennoch nennt sie der Veranstaltungstitel „Ungleiche Brüder“. Der jüdische Mittelstandsjunge Dylan, der in den Zeiten des Folk-Revivals und der Protestsongs seinen künstlerischen Aufstieg erlebte und der Sohn einer armen Pflanzerfamilie aus dem „Bible Belt“, der zum wichtigsten Vertreter der eher konservativ verorteten Countrymusik wurde, konnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch trafen sie sich im Verständnis über die Wurzeln ihrer Musik im Folk.

So schlüpft Bernd Wolf an diesem Abend in die Rolle Cashs, als er mit Originalzitaten die Begeisterung Cashs über Dylan dokumentiert, oder Dylan erst vor dem gesenkten Daumen der Plattenbosse und dann vor der Geschmacks- und Gedankenzensur der Alt-Folkies rettet. Daneben singt er – auch unterstützt von seiner „Sweet Chili“-Partnerin Elisabeth Erlemann als June Carter bei „It Ain’t Me Babe“ – wichtige Cash-Songs. Waldherr wiederum gibt den Dylan, indem er immer wieder Originalzitate der Musikikone einstreut und bei einigen Duetten mit Wolf auch gesanglich dem legendären US-Barden nahekommt.

Bernd Wolf

Eine wichtige Erkenntnis des Programms: Beide waren auf ihre Art Rebellen. Während Cash zeitlebens für seine Musik gegen das Geschmacksdiktat der Musikbosse von Nashville kämpfte, ließ sich Dylan nie ein Korsett pressen, unterlief immer wieder die Erwartungen seiner Anhänger und des Musikbusiness. Dylan ging viel Risiko, indem er die Leute geradezu verstörte, als er erst vom Folk zum Rock, dann zu Country-, Big Band- oder Gospelsound wechselte, Cash indem er musikalisch für Indianer und Gefängnisinsassen Partei ergriff.

Der abwechslungsreiche und unterhaltsame Abend biegt in die Zielgerade, als Waldherr ein wertschätzendes, beeindruckendes Statement von Dylan über den am 12. September 2003 verstorbenen Cash vorträgt, und der Musiker und Cash-Kenner Wolf den Song „That September Day“ anstimmt, in dem davon berichtet, wie er den Todestag der Country-Ikone erlebt hat.

Thomas Waldherr, Elisabeth Erlemann und Bernd Wolf

Zwei Songs beenden das Programm: Erst kommt Dylans für diesen Abend programmatisches Stück „He Was A Friend Of Mine“ und zum Abschluss singen dann Waldherr, Wolf und Elisabeth Erlemann zu Dritt den Carter Family-Klassiker „Will The Circle Be Unbroken“. Der Rest ist lautstarker, lang anhaltender Applaus und überall zufriedene Gesichter. Ein vielversprechender Start für die neue Serie, die am 24. April mit dem Americana-Singer-Songwriter Markus Rill fortgesetzt wird.

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Über Beate Dornfeld (298 Artikel)
Chef-Redakteurin. Fachgebiet: New Country. News und Konzertberichte.