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Big & Rich: Between Raising Hell & Amazing Grace

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Seien wir doch mal ehrlich, den tornado-artigen Erfolg des ersten Albums, „Horse Of A Different Color“ und die damit verbundene Furore rund um ihre Person werden Big & Rich wohl nie wieder toppen können – oder zumindest nicht allzu schnell. Man soll ja schließlich niemals nie sagen. Das neue Werk, „Between Raising Hell & Amazing Grace“, jedenfalls ist schon mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Die beiden machen diesmal glücklicherweise nicht mehr den Fehler wie beim zweiten Album, „Comin‘ To Your City“, wo sie versuchten mit aller Gewalt noch ausgeflippter und überdrehter als auf dem Vorgänger zu wirken, sondern schlagen ein komplett neues musikalisches Kapitel in ihrer Karriere auf. Das Album ist aufgeteilt in zwei „Seiten“, von denen die erste komplett aus ernsthaften und nachdenklichen Songs besteht, die meist im Balladentempo gehalten sind. So etwas kannte man in diesem Ausmaß bisher noch nicht von den beiden Revoluzzern des Genres Country, denn bis auf wenige Ausnahmen ließen sie sonst immer mit Vorliebe die Klamauk-Rabauken raushängen.

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Und noch eine Besonderheit gibt es auf dieser CD. Zum ersten Mal in der Geschichte des Duos haben sie sich bei einigen Titeln für Fremdkompositionen entschieden, an denen keiner von beiden beteiligt war. Außerdem hat Big Kenny diesmal einen erheblich größeren Songanteil beigesteuert, als es noch auf den letzten beiden Alben der Fall war. Von ihm stammen u. a. auch der mit Lebensweisheiten gespickte Titelsong des Albums und das besonders schön ausgeschmückte „Eternity“, das mit einem A-Capella-Intro von Soulsänger John Legend eingeleitet wird. Wer da keine Gänsehaut bekommt, hat keine Haut! Aber genug davon.

Richten wir unsere Augen und vor allem Ohren auf die zweite, von Big Kenny mit „Side B“ angekündigte Hälfte des Albums. Und da hätten wir sie dann wieder, die gewohnten Big & Rich, die es mit der Devise halten „Crank it up tonight, when you hear us on your radio“, wie sie im Song „Radio“ fordern. Einfach mal so richtig laut aufdrehen, wenn Big & Rich im Radio laufen. Wie gern würde man das tun, würden sie hierzulande denn mal im Radio gespielt werden. Aber das ist ein anderes Thema. Der Song ist jedenfalls Country-Stadionrock vom Allerfeinsten mit einem Mitgröhlfaktor von mindestens 110. Oder wie wär’s mal mit einer Portion Honkytonk-Reggae? Kein Problem. Mit Ex-Fugees-Rapper Wyclef Jean geht auch das! Ein netter Einfall, dieses „Please Man“. Nur leider wirken die Rap-Einlagen von Herrn Wyclef stellenweise etwas holprig und aufgesetzt. Eine wirkliche Gesamtheit will das beim besten Willen nicht ergeben – Schade. Ganz anders wirkt da der AC/DC-Klassiker „You Shook Me All Night Long“, dem das Countrykostüm richtig gut passt. Aber das ist leider auch alles andere als eine neue Erkenntnis. Bands wie The Twang und Hayseed Dixie haben das bereits vor einigen Jahren vorgemacht und bewiesen, dass es funktioniert.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf den letzten Song des Albums, „Loud“. Tja, eine wirklich mehr als typische Big & Rich-Nummer. Das sollte man zumindest meinen. Umso erstaunter ist man dann, wenn man einen Blick ins Booklet wirft und feststellen muss, dass der Song von drei bis dato absoluten No-Names geschrieben wurde. „We love our Country and we like it loud“, heißt es in der letzten Refrain-Zeile, und irgendwie hat man das Gefühl, als sei damit das Lebensmotto der jungen und wilden Countrygeneration auf den Punkt gebracht.

Famous last words: Ein Album, das im wahrsten Sinne des Titels „Between“, also zwischen den Stühlen sitzt. Wie immer bei Big & Rich werden die einen die CD lieben, die anderen hassen. Ein Duo, das polarisiert. Fans kommen garantiert auf ihre Kosten, alle anderen sollten den beiden Jungs wenigstens mal eine Chance geben.

   
Between Raising Hell & Amazing Grace
CD: „Between Raising Hell & Amazing Grace“
Erscheinungsdatum: 2007
Label: Warner Bros.

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Trackliste:

01. Intro
02. Lost in This Moment
03. Between Raising Hell & Amazing Grace
04. Faster Than Angels Fly
05. Eternity Intro
06. Eternity
07. When the Devil Gets the Best of Me
08. Radio Intro
09. Radio
10. You Never Stop Loving Somebody
11. High Five
12. Please Man
13. You Shook Me All Night
14. Loud

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