God Must Be A Cowboy: Dan Seals
Es gibt Songs, die gefallen einem auf Anhieb, weil Text, Stimme, Gesang, Instrumentierung, einfach der gesamte Sound aus einem Guß kommen. Man hat als Hörer das Gefühl, genau so und nicht anders kann dieser Song realisiert werden. Für mich ist „God Must Be A Cowboy“ ein solcher Song, schlicht, direkt und doch poetisch.
Hier drückt ein Mann sein Glücksgefühl aus, das er empfindet, wenn er sich der Schönheit der Natur bewußt wird. Und er dankt dem Schöpfer dabei auf seine eigene Art. Dazu verwendet er das landläufige Bild des Cowboys als das eines Mannes, der mit der Natur verbunden ist, der mit ihr, in ihr und für sie zu leben gelernt hat.
Da heißt es im Refrain, dass Gott doch wohl zumindest im Herzen selbst ein Cowboy sein muss, denn er hat das weite, offene Land, die Weiden, Bäume und Berge geschaffen. Noch dazu das Pferd als besten Freund und Pfade, die den Cowboy immer wieder nach Hause führen.
Dan Seals singt dieses Lied auf seine unnachahmliche Art so überzeugend, weil er es selbst geschrieben und dafür wohl gesetzte Worte gefunden hat. Obwohl er dabei auf das eine oder andere Klischee zurückgreift, hört sich das nicht abgegriffen an. Er beginnt mit der Lagerfeuerszene mit dem heißen Kaffee im Zinkbecher und der Gitarre gegen die Einsamkeit. Das einfache Nachtlager unter’m Sternenzelt, der Seelenfrieden, das Aufwachen am Morgen, der Adler, der hoch oben seine Kreise zieht – da kann man sich schon mal dem wirklichen Leben entrückt fühlen.
Doch dann kommt der Alltag zurück. Die Großstadt, das Nachtleben, all das ist kurzzeitig okay. Doch nur draußen in Gottes freier Natur werden Geist, Seele und Körper richtig frei. Welcher naturverbundene Mensch kann das nicht nachvollziehen?
Wie gesagt, nicht der Inhalt des Liedes macht es außergewöhnlich sondern die Wahl der Worte. Indem der Schöpfer mit einem Cowboy gleichgesetzt wird, gelingt es Dan Seals, mit diesem einen Wort „Cowboy“ all das auszudrücken, was dieser gemeinhin im Zusammenhang mit der Natur verkörpert.