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Ernest Tubb

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Über Ernest Tubb kann (muss?) man ein Buch schreiben, was auch längst geschehen ist. Oder man fasst sich kurz und erinnert einfach an eine amerikanische Musik-Legende, die heute 98 Jahre alt geworden wäre. Wenn in Country-Kreisen von E.T. gesprochen wird, dann ist damit nicht der filmische Außerirdische gemeint sondern Ernest Dale Tubb, geboren am 9. Februar 1914 im texanischen Crisp, gestorben am 6. September 1984. Ihn kann man wegen seiner großen Verdienste allerdings auch mit einem Außerirdischen vergleichen.

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Nicht nur war er ein überaus erfolgreicher Sänger und Songschreiber, der zwischen 1944 und 1979 über 90 Singles in die Charts brachte, er erwies sich als der vielleicht größte Förderer von Country Talenten. Seine Spürnase und seine Fürsprache bildeten Grundlage für die Karriere manch anderen Talentes. In seiner Band „The Texas Troubadours“ sammelten immer wieder Musiker erste wichtige Erfahrungen, die ihnen zur eigenen Star-Karriere verhalfen.

Ernest TubbErnest Tubb stammte von einer Baumwollfarm, war als Farmarbeiter tätig, wurde musikalisch von Jimmie Rodgers so beeinflusst, dass er damit begann, in der Freizeit selbst zu singen. Noch keine 20 konnte er bei einem Sender in San Antonio live auftreten. 1939 wechselte er nach San Angelo. Zu der Zeit hatte ihm Carrie Rodgers, die Witwe von Jimmie Rodgers, bereits zu einem Plattenvertrag mit RCA verholfen, seine dortigen Aufnahmen blieben aber ohne Erfolg. Sein Gesang war dem seines Vorbildes zu sehr nachempfunden.

1940 wechselte er zu Decca Records und hatte gleich zu Beginn mit „Blue Eyed Elaine“ und „I’ll Get Along Somehow“ zwei Songs, die ihn fortan durch seine Karriere begleiten würden. Nur wenig später gelang mit dem selbst geschriebenen „Walkin‘ The Floor Over You“ ein Riesenhit, es blieb sein größter Erfolg überhaupt. Sein Gesang hatte sich verändert, eine Erkrankung der Mandeln und deren Entfernung war Grund dafür. Nicht zuletzt deswegen wurde Tubb’s Stimme und Gesang so unverwechselbar wie bei kaum einem anderen Sänger. Jeder, der sich ein wenig für Country Music interessierte, erkannte ihn sofort.

1943 wurde Tubb Mitglied der Grand Ole Opry, im gleichen Jahr gründete er die Texas Troubadours, die bis heute als die womöglich legendärste Begleitband in der Country Music gelten. Er holte sie immer wieder ins Studio, gab der Band sehr viel Spielraum, eigene Talente zu präsentieren, Tubb ließ es sich nicht nehmen, seine Musiker bei Auftritten aber auch im Studio immer mal namentlich zu erwähnen. Er entwickelte einen unverkennbaren Sound, der sich durchaus ändern konnte, je nachdem, welche Musiker der Band angehörten. Es waren die Jimmy Short, Jerry Byrd, Billy Byrd (nicht verwandt) und sogar Owen Bradley, die diesen Sound in den ersten Jahrzehnten prägten. Später waren es u.a. Leon Rhodes, Johnny Bush, Willie Nelson, Buddy Emmons, Jack Greene, Cal Snith und so weiter, und so weiter.

E.T. selbst sagte mir einmal, ohne all die großartigen Musiker, die in seiner Band gewesen sind, hätte er nie so erfolgreich sein können. „Ich bin alles andere als ein guter Sänger, das weiß ich. Es fällt mir schon mal schwer, den richtigen Ton zu treffen. Die meisten anderen können besser singen als ich aber mir macht es einfach Riesenspaß.“ Selbst bei einigen Plattenveröffentlichungen ist unschwer zu hören, dass Tubb Probleme hatte. Seine Popularität tat das keinen Abbruch, im Gegenteil. Ernest Tubb war einer von ihnen, er war gern unter seinen Fans, hatte die gleichen Laster wie viele von uns. Nicht immer stand er wegen seiner künstlerischen Aktivitäten im Blickpunkt. Auch der Alkohol-Konsum spielte durchaus eine Rolle dabei.

Es würde zu weit führen, alle Künstler aufzuführen, denen Ernest Tubb in irgendeiner Weise wesentlich weiter geholfen hat, sei es durch Fürsprache oder dadurch, dass er ihnen Gelegenheit gab, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn er entwickelte sich auch als cleverer Geschäftsmann. Dazu gehört mit „The Ernest Tubb Show“ eine einige Jahre erfolgreich gelaufene TV-Sendung. Mehr aber noch sein längst legendärer Ernest Tubb Record Shop, den er im Mai 1947 am unteren Broadway (Hausnummer 417) in Nashville eröffnete. Später gab es mehrere Filialen davon, der Original-Shop existiert auch heute noch an gleicher Stelle. Über diesen Laden betrieb Tubb auch einen lukrativen weltweiten Mailorder Service, ebenfalls bis heute. An gleicher Stätte startete Tubb nur wenig später sein längst zum Kult gewordenes „Midnite Jamboree“. In der Regel jeden Samstag nach der Grand Ole Opry, also um Mitternacht herum. Daher rührt auch der Name „Midnite Jamboree“. Wie die Opry wird das Jamboree im Radio live übertragen, es ist damit nach der Opry die zweitälteste Radiosendung überhaupt.

Der Sänger Ernest Tubb blieb bis zu seinem Tod aktiv. Einige seiner bekanntesten Songs, die er auf seine einmalige Art des Gesangs unsterblich machte, seien hier genannt: „It’s Been So Long Darling, „Rainbow At Midnight“, „Let’s Say Goodbye Like We Said Hello“, „Soldier’s Last Letter“, „Letters Have No Arms“, „Driftwood On The River“, „Hey Mr. Bluebird“, „Half A Mind“, „Thanks A Lot“, „Waltz Across Texas“, eine Liste, die sich beliebig fortsetzen ließe.

Wegen seiner unbestritten großen Verdienste in und um die Country Music, ihre Künstler und auch ihre Vermarktung wurde Tubb bereits 1965 in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Nur eine von vielen Auszeichnungen, die ihm zuteilwurden – vielleicht aber die wichtigste.

In den letzten Monaten machte seine Gesundheit nicht mehr mit, er musste immer wieder pausieren und sich 1982 ganz zurückziehen. Am 6. September 1984 starb Ernest Tubb letztlich an Lungenentzündung. Er ist auch heute noch ein ungemein beliebter Mann und wird als eine der Legenden der Country Music in Erinnerung bleiben.

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