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Cowboy Jack Clement

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In der Country Music genießt er den Ruf einer der schillerndsten Persönlichkeiten, die dieses Genre hervorgebracht hat. Nicht als Sänger sondern als Songschreiber, Produzent, Musiker, Verleger, Talentförderer usw., usw. Geboren wurde er am 5. April 1931 als Jack Henderson Clement in Memphis am Mississippi River.

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Von Kindheit an interessierte er sich für viele völlig unterschiedliche Dinge, er war ständig neugierig. Am meisten faszinierte ihn jedoch die Musik und dabei mit zunehmendem Alter neben der akustischen Seite der Musik auch die technische. Es würde zu weit führen, hier sein Leben in allen Einzelheiten nachzuzeichnen, das wäre Stoff für einen abendfüllenden Film.

Cowboy Jack ClementSeine Karriere begann er nicht etwa in Memphis oder Nashville sondern in der Hauptstadt Washington. Im Einzugsgebiet der Hauptstadt gab es immer schon eine rege, innovative Szene für Oldtime, Mountain und Bluegrass Music. Dort arbeitete Clement mit der Stoneman Family und einem noch unbekannten Roy Clark. Zudem machte er erste Platten, die aber zu nichts führten.

Noch war er nicht überzeugt, die Musik zum Beruf zu machen. Er ging zurück nach Memphis und begann 1953 ein Studium an der dortigen Universität. Seinen Spitznamen „Cowboy“ gaben ihm damals seine Mitmusiker, denn er spielte zum Ausgleich in diversen Bands. Dann half ihm das Glück weiter, denn er war am richtigen Ort als der Rock’n’Roll seinen Siegeszug antrat.

Sam Phillips hatte ihn als Produzenten, Musiker und Tontechniker eingestellt, Clement war zur Stelle als die Carl Perkins, Elvis Presley, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Roy Orbison dort die Grundlagen für ihre Karrieren legten. Clement erkannte die Zeichen der Zeit und erwies sich nun auch als Geschäftsmann. Er gründete einen eigenen Musikverlag, eröffnete später ein Tonstudio in Nashville und schrieb erfolgreiche Songs, wie „Ballad Of A Teenage Queen“, „The One On The Right Is On The Left“ und „Guess Things Happen That Way“ für Johnny Cash.

An eine eigene Gesangskarriere dachte er da nicht mehr, dazu hatte er gar keine Zeit. Denn 1959 lockte ihn RCA von Memphis nach Nashville, Sam Phillips hatte ihn gerade gefeuert, da kam das Angebot aus Nashville gerade recht. Dort arbeitete er sich bald zu einer der wichtigsten Personen im Music Business hoch, in erster Linie in der Eigenschaft als Produzent. So stand Clement am Beginn der Karriere von Charley Pride, er machte aus Ray Stevens einen Country-Star und seine Songs fanden reißend Absatz. Dann startete er mit JMI Records sein eigenes Plattenlabel, auf dem Don Williams unter der Regie Clement’s seine Karriere in Gang brachte. In seinem Autorenteam befanden sich damals Allen Reynolds, Don Williams und Bob McDill. Schon 1973 wurde er in die Nashville Songwriters Hall Of Fame aufgenommen.

Auch ein Jack Clement war nicht vor Reinfällen sicher, einige seiner Projekte gingen den Bach runter wie u.a. JMI Records. Doch das Wort „aufgeben“ kennt der Mann nicht. Mitte der 70er Jahre verlegte er sich wieder auf’s Produzieren und brachte die schwächelnden Karrieren der Johnny Cash und Waylon Jennings wieder in Gang. Sogar als Sänger versuchte er sich 1976 wieder. Mit seiner Band „The Ragtime Cowboys“ trat er auf und brachte sogar die beiden Singles „We Must Believe In Magic“ (später von Crystal Gayle aufgenommen) und „All I Want To Do In Life“ so gerade in die Country Charts.

Als hätte er noch nicht genug getan, stieg er auch beim Film ein. Er produzierte u.a. den Soundtrack für den Horror-Film „Dear Dead Delilah“. 1987 produzierte er in den alten SUN Studios in Memphis einige Aufnahmen der Rock Gruppe U2. 2005 wurde im Fernsehen eine Dokumentation über ihn ausgestrahlt mit dem bezeichnenden Titel „Shakespeare Was A George Jones Fan“.

Ein paar weitere signifikante Songs, die Jack Clement geschrieben hat, seien hier noch genannt: „Miller’s Cave“ (Hank Snow, Bobby Bare), „I Know One“ (Jim Reeves), „Just Someone I Used To Know“ (Charley Pride), „Let’s All Help The Cowboys (Sing The Blues)“ (Waylon Jennings) und das kauzige „Dirty Ol‘ Egg Sucking Dog” (Johnny Cash).

Es ist nicht möglich, all die Dinge aufzuzählen, die der umtriebige Jack Clement unternommen hat, Fakt ist, er bleibt auch im hohen Alter weiter aktiv. So machte er noch 2011 jeden Samstag die Show Sirius XM Satellite Radio’s Outlaw Country von 14 bis 18 Uhr. Offenbar schreibt er an seiner Biographie, aus der er bei verschiedenen Gelegenheiten bereits vorgelesen hat. Dem eigenen Bekunden nach bastelt er an einem überraschenden Projekt, das er allerdings noch streng geheim hält. Und für eine Überraschung ist dieser „Cowboy“ Jack Clement noch immer gut gewesen. Seine Tochter Alison und sein Sohn Niles haben übrigens auch Berufe im Music Business ergriffen, wollten aber nie in die Schuhe ihres Vaters treten.

In die Schlagzeilen geriet Jack Clement zuletzt Ende Juni 2011 als sein Haus am Stadtrand von Nashville in Flammen aufging. Neben einem komplett eingerichteten Studio wurden viele wertvolle Tonbänder und Erinnerungsstücke vernichtet. Jack Clement selbst blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Auch durch dieses Unglück wird sich Clement nicht aus der Fassung bringen lassen.

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