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A Little Good News: Rory Bourke, Charlie Black und Tommy Rocco

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Wir haben es mit einem in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen Song zu tun. Seines Inhaltes wegen ist er seit seiner Veröffentlichung im Jahres 1983 bis in unsere Tage hinein aktuell geblieben. Seinerzeit wurde er besonders oft von Medien aufgegriffen, denn er spricht so vielen Menschen aus der Seele.

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Das Lied transportiert eine ganz simple Botschaft, es gibt der Sehnsucht der Menschen Ausdruck, endlich mal gute Nachrichten zu hören – und seien es nur ganz kleine und unbedeutende. „A Little Good News“ thematisiert den Frust der Menschen überall auf der Welt darüber, dass sie tagein, tagaus mit schlechten Nachrichten und Horrorgeschichten bombardiert werden. Man braucht nur den Fernseher oder das Radio einschalten und schon geht es los. Die Autoren zählen Beispiele auf, die damals aktuell waren. Nichts hat sich seither geändert, nur die Namen und Schauplätze sind andere geworden – mitunter nicht einmal das. Natürlich ist der Text inhaltlich auf die USA bezogen.

So wird beispielsweise Bryant Gumbel erwähnt. Hierzulande kaum bekannt, handelt es sich bei der in New Orleans geborenen Persönlichkeit um einen in den USA ungemein populären Mann. Von Hause aus Sport-Journalist gehörte er fünfzehn Jahre zur Stammbesetzung der „Today Show“ im US-Fernsehen. Als „A Little Good News“ geschrieben wurde, war Bryant Gumbel so genannter „Anchorman“ der Show.

In einer Textzeile heißt es „nobody O.D.’d, nobody died in vain“ – gemeint ist damit, dass niemand eine Überdosis Drogen genommen habe, niemand umsonst gestorben sei. Auf weitere textliche Details soll nicht eingegangen werden, der Hörer kann sich sehr leicht selbst ein Bild davon verschaffen, um was es geht.

Rory Bourke, einer der Autoren, erinnert sich: „Wir saßen in unserem Büro, um mal wieder an einigen Songs zu arbeiten. In einer Ecke lief im Fernsehen die Today Show und brachte eine schlimme Nachricht nach der anderen. Einer von uns sagte: Schalt den Kasten ab, ich habe es satt. Man hört und sieht nichts anderes mehr als Krieg, Mord, Totschlag und sonstige Verbrechen, Doping, Unglücksfälle, Wetterkatastrophen, Erdbeben – gibt es denn überhaupt keine guten Nachrichten mehr? Davon könnten wir jetzt wirklich mal welche brauchen. Auf einmal machte es Klick und wir wussten, darüber würden wir ein Lied schreiben. Was wir dann sofort in die Tat umsetzten. Die Fakten hatten wir schnell beisammen, nur den Titel nicht. Der fiel uns erst ganz zum Schluss ein als wir schon nicht mehr dran glaubten.“

Rory Burke ist zweifellos der erfolgreichste der drei Autoren, wenngleich auch Tommy Rocco und Charlie Black reichlich Hits geschrieben haben. Rory Michael Bourke, so sein voller Name, wurde am 14. Juli 1942 in Cleveland, Ohio geboren. Mit 22 kam er nach Nashville und arbeitete zunächst in der Werbeabteilung einer Plattenfirma. Das Schreiben von Songs betrieb er als Hobby. Da er in Nashville aber praktisch vor Ort war, in einer Stadt, in der gute Songs immer gefragt sind, bot er seine Werke Musikverlagen an. In den frühen 70er Jahren stellten sich erste Erfolge ein, jetzt war Rory Bourke nicht mehr aufzuhalten.

Seit vierzig Jahren gehört er inzwischen zu den erfolgreichsten Songschreibern überhaupt. Einige der Hits, die seine Handschrift tragen, unterstreichen die Bedeutung dieses Mannes: „Baby I Lied“ (Deborah Allen), „Blessed Are The Believers“ (Anne Murray), „You Look So Good In Love“ (George Strait), „Come Next Monday“ (K.T. Oslin), „Do You Love As Good As You Look“ (Bellamy Bothers), „Lucky Me“ (Anne Murray), „Sweet Magnolia Blossom“ (Billy „Crash“ Craddock), „Your Love’s Been A Long Time Comin'“ (Elvis Presley), „Another Sleepless Night“ (Anne Murray), „Carlene“ (Phil Vassar), „I Wouldn’t Be A Man“ (Don Williams), „Little Red Rodeo“ (Collin Raye), „Where Do The Nights Go“ (John Schneider) und natürlich „The Most Beautiful Girl“. Da wundert es nicht, dass Bourke mit nahezu allen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht wurde, die für einen Songschreiber möglich sind.

Als „A Little Good News“ geschrieben war, wusste man zwar, dass man einen guten Song hatte – würde der aber auf Gegenliebe stoßen? Bevor die Medien sich dann tatsächlich darauf stürzten, musste erst einmal ein Interpret gefunden werden, der sich traute, den Song aufzunehmen. Dass dies dann ausgerechnet Anne Murray sein würde, daran war vorher nicht wirklich zu denken gewesen. Und auch die war zunächst nicht begeistert, wie sie erzählte: „Als ich den Song hörte, gefiel mir persönlich der Inhalt richtig gut aber für mich sah ich den Song nicht. Ich hatte bis dahin in meinen Liedern eigentlich gar keine gesellschaftlichen oder sozialen Themen angesprochen, erst recht nicht bei meinen Singles. Ich war mir keineswegs sicher, dass die Fans mir ein solches Lied abnehmen würden. Nach ein wenig Bedenkzeit aber fand ich den Song einfach zu gut, um nicht aufgenommen zu werden. Man musste ihn ja nicht gleich als Single veröffentlichen. Dass man es dann doch getan hat, war ein mutiger Schritt aber auch ein Glücksgriff. „A Little Good News“ gehört bis heute zu den vom Publikum am meisten gewünschten meiner Songs.“

„A Little Good News“ erhielt 1984 die Awards als beste Single und als bestes Album von der Country Music Association. Es war Anne Murray’s 7. Nummer 1 in den Singles Charts, für den Song erhielt sie ihren 3. Grammy.

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