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Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings

Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings: CD/DVD-Kombi mit vielen Stars der Country Music.

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Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings. Bildrechte: Legacy (Sony Music)

Manchmal glaube ich, der eine oder andere Gigant aus dem weiten Feld der Country Music erhält nicht genug Würdigung in der heutigen Zeit. Ja, die Musik hat sich verändert. Viele sagen, dass es nicht mehr so ist wie früher. Zuviel Pop, zuviel Rock, und dann auch noch Hiphop. Country müsse rein sein, so wie früher. Hank Williams, Ray Price. Nun, ich möchte auf die Entschlüsselung der jeweiligen Stilistik der genannten Größen nicht eingehen, von wegen Tee Tot und Streicher.

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Fest steht jedoch eins: Bereits seit den 1970er Jahren ist die Country Music druckvoller geworden. Das Schlagzeug, in den 1950er Jahren noch aus der Opry verbannt, diktiert den Beat. Und das, liebe Leser, verdanken wir meiner Meinung nach einem Mann: Waylon Jennings. „Ja, kenne ich! Good Hearted Woman“. Ja, sicher. „Luckenbach, Texas“. Ja, auch. „Mammas Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys“. Auch das, sicher. Die Outlaws. Waylon und Willie, und wie hießen die Anderen noch?

Wissen Sie was? Waylon Jennings war erklärter Gegner des Begriffes „Outlaw“ im Zusammenhang mit seinem Namen, damals, in den 1970er Jahren. Warum? Es gab damals eine Rockband aus den USA mit diesem Namen. Waylon war der Meinung, es sei gegenüber den Fans dieser Band nicht fair, das Album „Wanted! The Outlaws“ so zu nennen. Und jetzt kommt der Clou: Dieser Name war eine Idee von Waylons damaligem Label RCA. Genau die Firma, deren Unterdrückung der künstlerischen Freiheit Waylon Jennings zusammen mit seinem und Willie Nelsons damaligem Manager Neil Reshen so engagiert und erfolgreich bekämpft hatte.

Am 06. Juli 2015 nun traf sich eine illustre Schar großer, sehr großer Namen im Moody Theater in Austin, Texas, um den großen Waylon Jennings zu feiern. Zugegeben, ich bin erklärter Waylon Fan, seit Jahrzehnten. Ich finde diesen Tribute längst überfällig und eigentlich unverständlich spät. Mittlerweile nun auch in Deutschland erhältlich, beinhaltet Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings zwei Discs, eine CD und eine DVD. Und um es vorweg zu nehmen: Es finden sich längst nicht alle großen Hits des Mannes aus Littlefield, Texas, in dieser Show. „Good Hearted Woman“ werden Sie vergeblich suchen, „Bob Wills Is Still The King“ oder auch „This Time“ ebenso. Auch „Belle Of The Ball“, der Song, dessen Eröffnungszeile „A vagabond dreamer, a rhymer and singer of songs“ auf Waylons Grabstein eingraviert ist, ist nicht Bestandteil dieses Tributes.

Fangen wir mit der Hausband an: Unter der Leitung von Don Was und Buddy Cannon hat man durchaus hochkarätige und passende Musiker verpflichtet. Und ich wette, den wichtigsten Musiker werden viele nicht nennen und nicht kennen, aber er ist das klare Highlight: Richie Albright. Er war der langjährige Drummer der Waylors. Er war es, dessen rechter Fuß so massiv die Bassdrum soundmäßig nach vorne brachte. Und neben anderen exzellenten Musikern möchte ich keinesfalls den letzten Steeler von Waylon Jennings, Robby Turner, gleichzeitig auch Steeler der Highwaymen, sowie Mickey Raphael, Willies Mundharmonikavirtuosen, unerwähnt lassen.

Nun zu den Künstlern. Ich wähle auch hier eine vielleicht ungewöhnliche Reihenfolge: Jessi Colter zuvorderst, Waylons Witwe und Künstler Nummer drei des oben erwähnten Samplers „Wanted! The Outlaws“ (Nummer vier war Tompall Glaser). Shooter Jennings, Waylons Sohn. Willie Nelson, klar. Kris Kristofferson. Und dann kommt die Liste der Waylon Fans unter den Country Künstlern unserer Zeit: Jamey Johnson (ich nenne ihn zuerst, weil er der für mich am weitesten unter Wert gehandelte Künstler ist), Eric Church, Chris Stapleton, Toby Keith, Kacey Musgraves, Alison Krauss und die wirklich großartige Lee Ann Womack, die eines der Highlights dieser Show ist. Dazu ein vielen sicher wenig bis gar nicht bekannter Ryan Bingham, Waylons Zeitgenosse und Freund Bobby Bare, die texanische Legende Robert Earl Keen und Sturgill Simpson, der es (und ich sage das wirklich nicht gerne) auch hier wieder schafft, mich nicht zu überzeugen. Buddy Miller, der in der Hausband Gitarre spielt, singt hier mit Lee Ann Womack auch ein Duett und muß deshalb hier dringend genannt werden.

Nein, ich werde jetzt nicht auflisten, wer was mit wem gesungen hat. Das sehen Sie vielleicht unter dieser Rezension in der Titelliste. Fast hätte ich dazu noch geschrieben „oder googlen Sie das im Internet“. Aber nein, ich gebe Ihnen eine viel bessere Option: lesen Sie diese Infos im Booklet dieser wirklich unfassbar großartigen Veröffentlichung nach! Ich habe diese Show viermal hintereinander am Stück angesehen, jedes Mal aufs Neue mit Gänsehaut und emotional massiv durchgeschüttelt. Unter meinen Artikeln steht immer in der Erklärung zu meiner Person „… und anerkannter Johnny Cash Experte“. Daran ist nichts falsch. Die Ergänzung „… und lebenslanger, glühender, bekennender Waylon Anhänger“ würde mich noch treffender beschreiben.

Diese CD/DVD-Kombi ist ein weiteres krachendes Highlight unter den Veröffentlichungen dieses Jahres! Und bevor ich jetzt wieder mit Punkten um mich werfe (Sie ahnen meine Wertung schon, oder?), noch ein Tipp: Sollten Sie sich dieses Meisterwerk zulegen (diese Rezension sollte Ihnen keine andere Option offenlassen), dann schauen Sie bitte bitte unbedingt in die Bonus-Abteilung der DVD ‚rein! Sie werden es nicht bereuen. Sollten Ihre Englischkenntnisse gut genug sein, der Unterhaltung zwischen Bobby Bare und Jamey Johnson folgen zu können, werden Sie hoffentlich auch so viel Spaß haben wie ich. Wissen Sie was? Ich vermisse Waylon Jennings! Aber ich garantiere Ihnen, wir lesen uns in Kürze hier auf country.de erneut zu diesem Thema. And that’s a promise, Hoss! Fünf von fünf, weil ich zehn von fünf nicht darf.

Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings: Die CD & DVD

Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings

Albumtitel: Outlaw – Celebrating The Music Of Waylon Jennings
Künstler: Various Artists
Erscheinungsdatum: 7. April 2017
Label: Legacy (Sony Music)
Laufzeit: 102 Min.
Format: CD & DVD
Tracks: 51
Genre: Country
Bewertung: 5 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste: (CD)

01. I Ain’t Living Long Like This – Chris Stapleton
02. Whistlers And Jugglers – Shooter Jennings
03. Mona – Jessi Colter
04. Only Daddy That’ll Walk The Line – Bobby Bare
05. Ride Me Down Easy – Lee Ann Womack
06. Yours Love – Lee Ann Womack & Buddy Miller
07. Freedom To Stay – Jamey Johnson
08. The Wurlitzer Prize – Kacey Musgraves
09. Are You Sure Hank Done It This Way – Robert Earl Keen
10. I Do Believe – Kris Kristofferson
11. Rainy Day Woman – Ryan Bingham
12. Dreaming My Dreams With You – Alison Krauss
13. I Ain’t The One – Alison Krauss & Jamey Johnson
14. Honky Tonk Heroes – Toby Keith
15. Lonesome, On’ry And Mean – Eric Church
16. Till I Gain Control Again – Willie Nelson
17. Mammas Don’t Let Your Babies Grow Up to Be Cowboys – Willie Nelson & Toby Keith
18. My Heroes Have Always Been Cowboys – Willie Nelson & Chris Stapleton
19. Highwayman – Willie Nelson, Kris Kristofferson, Shooter Jennings & Jamey Johnson
20. Luckenbach, Texas (Back To The Basics Of Love) – Willie Nelson & Full Ensemble

Trackliste: (DVD)

01. Blackbird Opening Titles – Various
02. Waylon Jennings Opening titles – Various
03. I Ain’t Living Long Like This – Chris Stapleton
04. Whistlers And Jugglers – Shooter Jennings
05. Mona – Jessi Colter
06. Only Daddy That’ll Walk The Line – Bobby Bare
07. Ride Me Down Easy – Lee Ann Womack
08. Yours Love – Lee Ann Womack & Buddy Miller
09. Freedom To Stay – Jamey Johnson
10. The Wurlitzer Prize – Kacey Musgraves
11. Are You Sure Hank Done It This Way – Robert Earl Keen
12. I Do Believe – Kris Kristofferson
13. Rainy Day Woman – Ryan Bingham
14. Dreaming My Dreams With You – Alison Krauss
15. I Ain’t The One – Alison Krauss & Jamey Johnson
16. Honky Tonk Heroes – Toby Keith
17. Lonesome, On’ry And Mean – Eric Church
18. Till I Gain Control Again – Willie Nelson
19. Mammas Don’t Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys – Willie Nelson & Toby Keith
20. My Heroes Have Always Been Cowboys – Willie Nelson & Chris Stapleton
21. I Can Get Off On You – Willie Nelson & Sturgill Simpson
22. Highwayman – Willie Nelson, Kris Kristofferson, Shooter Jennings & Jamey Johnson
23. Luckenbach, Texas (Back To The Basics Of Love) – Willie Nelson & Full Ensemble
24. Credits – Various
25. Waylon In A Word – Various
26. Waylon’s Influence – Various
27. The Highwaymen – Various
28. First Heard Waylon – Various
29. Gone Fishin‘ – Various
30. Highwaymen Family – Various
31. Outlaws – Various

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Über Bernd Wolf (146 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Johnny Cash, Singer & Songwriter. Rezensionen und Biografien.