Mickey Guyton wehrt sich gegen Rassismus
Die schwarze Countrysängerin nimmt kein Blatt vor den Mund und wehrt sich gegen Rassismus und Diskriminierung.
Mickey Guyton ist die einzige schwarze Countrysängern, die zurzeit bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag steht. Seit fünf Jahren singt sie für Capitol Records und in dieser Zeit schafften es, trotz großer Qualität, nur vier Songs in die Top 30. Allerdings ist sie durchaus in den Medien und in der Grand Ole Opry präsent und zudem war sie immerhin einmal bei den ACM Awards als beste Newcomerin nominiert.
Die 37-jährige Mickey Guyton aus Arlington in Texas, hat nie das berühmte Blatt vor den Mund genommen, wenn es darum ging, Ungerechtigkeit anzuprangern. In ihrem Song „What Are You Gonna Tell Her“ kritisiert sie beispielsweise, dass Frauen in der Countrymusik systematisch benachteiligt werden. Es geht darum, dass ein schwarzes Mädchen auf faire Behandlung hofft, doch erkennen muss, dass ihre Chancen nicht so gut sind: Der Hinweis, dass es immer so (schlecht) gewesen sei, wird von Guyton als Anklage verstanden. Sie hat das Lied am 3. März 2020 in der Grand Ole Opry gesungen und immerhin haben sich fast 100.000 Menschen das auf YouTube angehört bzw. angesehen. Als sie sich bei der Show „American Idol“ bewarb, wurde sie als einzige der 24 Endteilnehmer aus der Live.Sendung herausgeschnitten!
Noch deutlicher wird ihre Kritik in ihrem Black Like Me, das am 3. Juni veröffentlicht wurde. Hier beschreibt sie den täglichen Rassismus, dem sie als schwarze Frau ihr Leben lang ausgesetzt war. Das fing schon an, dass sie als Kind auf dem Spielplatz anhören musste, dass sie anders sei. Sie singt, dass das Leben hart ist: „Man sieht überall weiß angemalte Lattenzäune und wenn du denkst, dass wir im Land der Freien Menschen leben, dann solltest du mal versuchen, schwarz wie ich zu sein.“
Guyton hat das Lied zusammen mit Emma Davidson Dillon, Fraser Churchill und Nathan Chapman geschrieben. Sie verlangt darin mehr als nur Gebete, die sicherlich für Gläubige wichtig seien, aber bestimmt nicht das entscheidende Moment in der Diskussion, die in der amerikanischen Gesellschaft zurzeit so notwendig ist. Gleichzeitig dankt sie aber auch Gott für die Inspiration zum Lied, das gerade nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd für sie wichtig ist. „Ich dachte zuerst, dass dieses Lied mir helfen wird, doch nun erkenne ich, dass es alle Herzen erreichen kann.“