Dokumentation: „Louder Than Guns“
Der von Ketch Secor und der Old Crow Medicine Show veröffentlichte Dokumentarfilm zum Thema „Waffengewalt und Waffenreform“ in den USA läuft im Rahmen des Nashville Film Festivals.
Louder Than Guns (Logo)
Der Mord an Charlie Kirk genauso wie die mittlerweile unzähligen Amokläufe zeigen immer wieder den Wahnsinn der Waffengewalt in den USA auf. Mach jedem weiterem Massaker fließen die Krokodilstränen der republikanischen Politiker, an eine Reform des Waffenrechts ist jedoch nicht zu denken, zu groß ist der Einfluss der mächtigen Waffenlobby und der Stellenwert des Waffentragens für breite Kreise der Amerikaner.
Nach einem dieser grausamen Massenmorde, diesmal an der Covenant School in Nashville, beschloss Ketch Secor, Leadsänger der Old Crow Medicine Show, sich für eine Waffenreform stark zu machen. Er schrieb einen Kommentar in der New York Times mit dem Titel „Countrymusik kann Amerika aus seiner Waffenbesessenheit befreien“ zu schreiben. Dies erregte die Aufmerksamkeit von Ketchs Freund, dem öffentlich-rechtlichen Radiojournalisten David Greene, und die beiden machten sich daran, einen produktiven und offenen Dialog über Waffenrechte und Waffengewalt in Amerika anzustoßen.
Filmregisseur Doug Pray begleitete sie auf ihrer Tournee durch ländliche und städtische Gemeinden und drehte den Dokumentarfilm „Louder Than Guns“, benannt nach einem Lied, das Secor für die Opfer des Covenant-Amoklaufs geschrieben hatte. Der Film, der Ende Oktober letzten Jahres erschien, leistet Erstaunliches: Er bringt ganz unterschiedliche Amerikaner zusammen. In den „polarisierten Staaten von Amerika“ etwas mittlerweile sehr Ungewöhnliches.
Die Old Crow Medicine Show, bekannt natürlich für ihren Erkennungssong „Wagon Wheel“, zieht ein breites Publikum an Musikfans an, das bis in die entlegensten Winkel der heutigen Kulturkämpfe reicht. Ihre Fanbase steht quer zu den politischen und kulturellen Lagern. Die Menschen in ihren Konzerten repräsentieren Menschen, die sich über nichts anderes als die Musik, die sie lieben, einig sind. Das bietet Ketch, David und diesem Film eine der seltenen Gelegenheiten im modernen Amerikas: die Chance, trotz aller politisch-sozialer-kultureller Unterschiede respektvoll miteinander umzugehen.
„Louder Than Guns“ bringt die Frustrationen, Ängste und Hoffnungen von amerikanischen Bürgern zusammen, die aufgefordert sind, einander zuzuhören und zu versuchen, in dieser zutiefst amerikanischen Frage eine gemeinsame Basis zu finden. Unter der Leitung von Secor und Greene beweisen diese emotionalen und inspirierenden Diskussionen in Grillrestaurants, Friseurläden, Kirchenbänken, Waffengeschäften und Konzertsälen, dass ein lokaler, von der Gemeinschaft geführter Diskurs die Macht hat, die Waffenreform voranzutreiben, wie es den heutigen polarisierten Medien und Politikern nur selten gelingt.
Umrahmt werden diese berührenden und anregenden Szenen von Mitschnitten aus dieser Tournee der Old Crow Medicine Shows. Ein Film, der wieder einmal mehr beweist, wie sehr Ketch Secor und die Crows Brückenbauer sein können. So wie es seinerzeit Johnny Cash in einem ähnlich polarisierten Amerika Ende der 1960er Anfang der 1970er Jahre war.
Der Film wird in diesen Tagen beim Nashville Film Festival gezeigt. Eine große Auszeichnung für Ketch und seine Jungs, dass der Film mit diesem Thema nun beim Festival in der Countrymusik-Metropole läuft. Bleibt zu hoffen, dass auch hierzulande eine Möglichkeit besteht, diesen Film zu sehen.
Infos und Trailer: https://www.louderthanguns.com/






