Slow Horses: Slow Horses
Slow Horses gehören im deutschsprachigen Raum, sowie in Teilen des Benelux, zu den beliebtesten Countrybands. Mehrfach wurden sie mit Awards der GACMF (German American Country Music Federation) und der ECMA (European Country Music Association) ausgezeichnet. Auftritte beim ZDF, MDR, 3sat und lokalen TV-Sendern unterstreichen diesen Erfolg.
Mittlerweile hat sich die Band, die vor fast genau 10 Jahren von Bandleader Lutz Lagemann (damals noch unter dem Namen Tennessee Five) gegründet wurde, eine große Fangemeinde aufgebaut. Man tingelte viel, spielte „hier & da“, veröffentlichte einige Cover-CDs, doch der große Durchbruch in der Countryszene gelang ihnen erst einige Zeit später, als sie sich in Slow Horses umbenannten. Unter jenem Namen wurden bisher vier Alben veröffentlicht: „Move On“ (2003), „Cross That Line“ (2004), „Silent Skies“ (2006) und „Slow Horses“ (2009). Letzteres wollen wir uns jetzt einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Countryfans in Europa, speziell in Deutschland, haben vielfach ein großes Problem mit englischsprachigen Alben, die nicht von „Amis“ aufgenommen wurden. Meistens, ja meistens, haben sie damit auch mit Sicherheit recht. Schlechte Aussprache der Protagonisten, miese Texte – drittklassige Instrumentierung und, und, und! Nicht so bei Slow Horses, schon seit Beginn an legen die Musiker sehr großen Wert darauf, dass Musik und Text stimmig sind. Ganz nach amerikanischer Songwriter-Manier gehen sie vor, nichts ist bei Slow Horses belanglos, oder gar ein Stilbruch.
Mit dem aktuellen Album setzen Lutz Lagemann, Marc Hothan, Christian Schulz, Alex Holtzmeyer und Gaby Schmidt, neue Maßstäbe „in Sachen“ Country Music aus Deutschland. Americana trifft auf Western-Swing und Country Rock mit einem guten Schuß Bluegrass. Der Silberling ist vollgestopft mit Geschichten, die manches Mal zum Weinen schön sind – so wie der von Lutz Lagemann geschriebene Song „Back In 1948“, der von der deutschen Nachkriegszeit erzählt, oder „Gimme More“, der im typisch fröhlichen Horses-Sound daher kommt und sofort zum Tanzen anregt.
Getragen wird das Werk zudem von der fantastischen Stimme Gaby Schmidts, die den Songs die nötige Tiefe verleiht. Aber auch Marc Hothan mit „Self Satisfied Smile“ und Christian Schulz bei „The Road Less Traveled“ wagten den Griff zum Mikrofon. Kurz angemerkt: Beide sind nicht nur exzellente Musiker, sondern ebenso gute Sänger.
Fazit: Das Album wurde während einer mehrtägigen Songwriter-Session im Ideenhof (Barsinghausen, in der Nähe von Hannover) aufgenommen. Herausgekommen ist ein Album, dass locker mit den Produktionen aus Nashville oder Texas mithalten kann.