Slow Horses: Silent Skies
Da ist es also, das erste Album auf dem eigenen Label. Hinter den Kulissen hat sich etwas getan, vor den Kulissen auch. Slow Horses ist inzwischen zu den Spitzenbands der deutschen Country Music gereift. Man geht konsequent den eigenen Weg weiter. Was diesem Album durchaus zugute kommt. Die Band präsentiert sich in 14 Songs so wie sie ist, wie man sie kennt und schätzt. Mit einer eigenen Handschrift. Sämtliche Songs kommen von der Band selbst, auch musikalisch hat man auf Effekthascherei verzichtet sondern so produziert wie man sich auch auf der Bühne präsentiert.
Bleiben wir bei den Songs, denn für mich sind die immer besonders wichtig. Slow Horses versteht es, sich die passenden Stücke auf den Leib zu schreiben. Durchweg geht es um das Thema Liebe, Beziehungen, Gefühle – das unerschöpflichste Thema in der Musik überhaupt. Immer wieder erstaunlich, welche Möglichkeiten es gibt, Menschen und deren Gefühle im Zusammenhang mit Liebe zu beschreiben. Überwiegend sind es hier traurige, nachdenkliche Stücke dazu. Allerdings ganz unterschiedlich instrumentiert und arrangiert. Es wechseln zarte, einschmeichelnde Momente mit kraftvollen, dynamischen und rockigen. Dazu teilen sich Gaby Schmidt und Christian Schulz die Gesangsparts und bringen weitere Abwechslung in das Klangbild.
Natürlich kann man bei einer Rezension seinen eigenen, ganz persönlichen Geschmack nicht unterdrücken. Mir gefallen einige eigenwillige, ausgefallene, ungewöhnliche Instrumentalparts mit Dobro, Mundharmonika, Steel Guitar richtig gut. Bei mir „Flammable Heart“, „On Our Way Home“, das besinnliche „Old Steps“, das pulsierende „Like That“ und das abschließende, gelöste „Roll Away“ am besten. Während ich bei „Run Run Run“, „Two Hearts“ und auch bei „And Then You Smile“ schon eher Probleme habe. Aber Experimente dürfen, sie müssen sein. Das Instrumental „Irish Fly“ ist ein hörenswerter Farbtupfer. Wer die Scheibe in seinen PC schiebt, der kann dort auch noch das Bonusvideo „Time Dripping Like Honey“ sehen – eine schöne Erinnerung an die England-Tour im letzten Jahr.
Fazit: Das Album ist 100% Slow Horses, denn sie haben selbst produziert, gemixt und gemastert, im Studio von Tom Dyba aufgenommen, die Artwork von Marc Hothan eingebracht und sind auch das finanzielle Risiko eingegangen. Es hat sich gelohnt, die CD ist richtig gute, moderne Unterhaltung im Slow Horses Country Stil.
Trackliste:
01. Flammable Heart |