Jewel: Sweet & Wild
Mit „Sweet & Wild“ legt die Singer-Songwriterin Jewel Kilcher nach „Perfectly Clear“ nun ihr zweites Country-Album vor. Entstanden ist eine radiotaugliche, perfekt arrangierte und produzierte Country-Folk-Pop-Scheibe mit vielen eingängigen Songs.
Jewels Stern ging 1995 auf, als eine der typischen „Mädchen mit Gitarre“ des „Coffeehouse-Folks“. „Pieces of you“ hieß ihr Erstling, randvoll mit gefühlvollen Balladen und schöner Songlyrik. Doch während so viele der Newcomerinnen wieder von der Bildfläche verschwanden, setzte sich die Tochter eines Deutsch-Schweizers und einer Amerikanerin mit irischer Herkunft auf dem Musikmarkt nachhaltig durch. Mittlerweile hat sie neun Alben herausgebracht und gut 25 Millionen Tonträger verkauft. In den letzten Jahren hat sie immer wieder mit verschiedenen Musikstilen gespielt und brachte 2008 – möglicherweise beeinflusst durch die damalige Heirat mit dem Rodeo-Star Ty Murray – ihr erstes Country-Album heraus.
Das neue, ihr zweites Country-Album „Sweet & Wild“ zeigt schon im Titel an, wohin die Richtung gehen soll. Und in der Tat, die elf Songs sind tatsächlich programmgemäß. Jewel liefert uns die ganze Bandbreite; von zärtlich-süß über bittersüß bis zu möglichst wild. Wobei Jewel aber nie wirklich unbeherrscht oder gar böse wird. Die Songs sind mit zurückhaltenden Country-Rock-Gitarren und unaufdringlichem Geigenspiel unterlegt und folgen damit dem Standard moderner Country-Pop-Produktionen.
Hit-Single der Platte ist der erste Song. „No Good in Goodbye“, hier brilliert sie mit ihrer hellen, klaren Stimme über treibendem Country-Pop. Weiter geht es mit langsameren Stücken, Midtempo-Tracks und schnelleren Songs in kluger Reihenfolge, so dass das Album eine perfekte Balance findet. „Fading“ ist ein sehr nachdenkliches Lied, während Songs wie „Summer Home In Your Arms“ oder „Stay Forever“ einfach nur die die Liebe und den Augenblick feiern.
Denn inhaltlich – alle Songs des Albums stammen aus ihrer Feder – dreht sich diesmal alles um die Liebe und das Glück und wie man sein eigenes Leben findet. Die Art und Weise wie Jewel Kilcher hier singt und textet legt den Schluss nahe: Die Frau hat dies alles schon gefunden.
Fazit: Für Freunde unkomplizierter, eingängiger moderner Country-Musik und Jewel-Fans ist der Erwerb von „Sweet & Wild“ ein absolutes Muss. Die Platte gibt es übrigens auch als „Deluxe-Edition“. Auf der beigelegten zweiten CD ist dann für alle Jewel-Traditionalisten die Sängerin nur mit Gitarre zu hören. Alle Songs des Albums nochmals in einer Akustikversion. Und siehe da: Vielfach tut die Sparsamkeit des Arrangements gut, wird die Atmosphäre dichter, die Songs noch berührender.
Trackliste:
01. No Good In Goodbye |