Bones Owens: Bones Owens
Nach Jahren als Sidekick, Session- und Tourmusiker legt der Mann aus Missouri nun ein richtig starkes Debütalbum vor: 60s Garage Rock, Hill Country Blues & Swampy Roots-Rock vom Feinsten.
Es gibt Alben, die fesseln vom ersten Ton an: Bones Owens selbstbetiteltes Debütalbum ist so eines. Alle Songs sind berührend düster, und berührend aufwühlend, sind großartiger Gitarren-Roots-Rock. Denn im Zentrum steht Owens Gitarrenspiel, das er bei Auftritten mit Yelawolf und Mikky Ekko perfektioniert hat.
Inhaltlich werden auf dem Album Geschichten vom Übergang aus der Dunkelheit ins Licht, vom Schmerz zur Erlösung erzählt, die bereits vor der Pandemie geschrieben wurden: „Für mich ging es bei dieser Platte um eine transformierende Zeit in meinem Leben. Es ging um Verlust und Schmerz, aber auch um Liebe und darum, einen Weg aus einer dunklen Zeit zu finden. Ich habe das Gefühl, dass dies alles Gefühle und Empfindungen sind, mit denen ich mich jetzt genauso verbunden fühle wie zu der Zeit, als sie geschrieben wurden“, sagt Owens über dieses Album.
Ein Vollblutmusiker, der seine Form gefunden hat
Hinter sich hat Caleb Owens, genannt Bones, eine ebenso harte wie gute Schule, die den Jungen aus Missouri über Country zu Gospel zu Bluegrass, Folk und Rock führte. Er lernte Gitarre mit zehn und begann das Songschreiben mit dreizehn Jahren. Er spielte in zig Bands während seiner Zeit auf College und High School. Eine dieser Band bekam einen Plattenvertrag bei EMI und Bones zog ins Musiker-Mekka Nashville und tourte u.a. mit Bon Jovi, wenn er nicht als Solo-Act die Club-Bühnen in der Music City enterte. 2014 war er dann da angekommen, wo so einer mit seiner Vielseitigkeit hingehört: beim Americana. „Hurt No One“ hieß seine erste EP, „Make Me No King“ seine zweite.
Doch sein Debütalbum toppt das alles. Als käme jetzt alles raus, was er sich jahrelang draufgeschafft hat. Ein „Musicmania“, der nun seine Form gefunden hat und Songs wie „Good Day“, „What I Think About Love“ oder „Wave“ zu einem bestechenden Album zusammenfügt.
Legendäre Gospelsängerin zur Unterstützung
„Bones Owens“ entstand im Smoakstack-Studio in Nashville. Dank der Produktion des Studiobesitzers Paul Moak, der bereits fünf Mal für einen Grammy nominiert war und bereits mit Joy Williams, Marc Broussard und The Blind Boys of Alabama zusammengearbeitet hat, sprüht das Album vor Vitalität und Energie. Mitgeholfen haben als Studioband lediglich Schlagzeuger Julian Dorio (Eagles of Death Metal, The Whigs) und Bassist Jonathan Draper (All Them Witches). Eine minimalistische Besetzung, die eine große Wirkung erzeugt.
Doch eine kongeniale Erweiterung musste dann bei „Good Day“ sein. Niemand geringeres als die legendäre Gospelsängerin Regina McCrary, die mit ihren Schwestern die McCrary Sisters bildet und die lange schwarze Gospel-Tradition in Nashville weiterführt, singt hier im Background. Sie hat einige Jahre mit dem legendären Bob Dylan zusammengearbeitet und die beiden sind heute noch gut befreundet. Hohe Weihen als für Bones, die er sich für dieses Album wahrlich verdient hat.
Fazit: Klasse Debütalbum eines spät ins Solofach berufenen Vollblutmusikers. So kann es weitergehen: Vertreibt einem trübe Home Office-Tage!
Bones Owens – Bones Owens: Das Album
Titel: Bones Owens
Künstler: Bones Owens
Veröffentlichungstermin: 26. Februar 2021
Label: Black Ranch Records, Thirty Tigers
Vertrieb: Membran
Formate: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 12
Laufzeit: 37:48 Min.
Genre: Americana, Rock
Trackliste: (Bones Owens)
01. Lightning Strike
02. 2 Good Day
03. White Lines
04. When I Think About Love
05. Wave
06. Blind Eyes
07. Keep It Close
08. Ain’t Nobody
09. Come My Way
10. Country Man
11. Tell Me
12. Keep On Running