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Yeehaw Hamburg: Honky Tonk von der Waterkant

Ob im Podcast, als Livemusik-Veranstalter oder als DJ: Oliver Kanehl ist von Hamburg aus ein profilierter Promoter für "traditionelle Country Music von vorgestern und heute".

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Oliver Kanehl & Charley Crockett Oliver Kanehl & Charley Crockett. Bildrechte: Oliver Kanehl, Yeehaw Hamburg

Seit mehr als zehn Jahren ist Oliver Kanehl in der Hamburger Musikszene eine feste Größe als Country Music Promoter. 2010 begann er monatlich als DJ Countrymusik in der Auster Bar in Hamburg-Eimsbüttel aufzulegen. „Honky Tonky Very Country Oldschool Mover“ hieß das Format. Später kamen monatliche Themenspecials unter dem Titel „Yeehaw Country Special“ dazu, mit Abenden zu Johnny Cash oder Merle Haggard.

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Yeehaw Hamburg ist mittlerweile Oberbegriff und Dachmarke von Kanehls Country-Aktivitäten. Unter diesem Titel firmieren seit 2016 Live-Konzerte in den Clubs Nochtwache, Nochtspeicher und Hafenbahnhof sowie eine Facebook-Gruppe. Seit 2018 veranstaltet er mit zwei Kollegen den „Honky Tonk Harbour“, einen jährlichen „Indie Country & Western Allnighter“ mit drei Bands im Nochtspeicher. Seit November 2020 bestreitet Kanehl zudem den monatlichen Podcast „Honky Tonk Blues“.

Mit Begeisterung für die Countrymusik

Wenn Kanehl von Countrymusik spricht, dann meint er klassischen Country, Hillbilly, Bluegrass, Western Swing und Indie Country und ausdrücklich nicht den Nashville Mainstream. „Traditionelle Country Music von vorgestern und heute“, sagt Kanehl zu dieser Musik. Man hört ihm im Gespräch die Begeisterung für diese Musik an, der Mann hat seine Berufung gefunden.

Zur Countrymusik zog es ihn im reiferen Alter, als er merkte dass das ewige „In und Out“ in der Rock- und Popszene ihn nicht mehr ausfüllte. Er suchte nach nachhaltiger Musik und fand sie in der traditionellen Countrymusik. Doch erst nachdem er sich vielen Berufsjahren im Kinogeschäft nach neuer Orientierung suchte, begann sein Weg als Country-Promoter. Mittlerweile hat er schon mehrmals die Staaten bereist und hat viele direkte Kontakte zu den Künstlern. Und die kommen gerne zu seinen Shows. So konnte Kanehl gemeinsam mit seinen Partnern auf Clubseite schon Größen wie Pokey LaFarge, Charly Crockett, The Deslondes, Whitney Rose oder Dale Watson in seiner Yeehaw-Konzertreihe begrüßen, mit Todd Day Wait aus New Orleans ist er gut befreundet.

Der Honky Tonk Blues, der Podcast

Neuestes Mitglied der Yeehaw-Familie ist sein Podcast „Honky Tonk Blues“. Das Format gibt es seit November 2020. „Es ist von seiner Machart her halb musikjournalistische Hörfunksendung und halb Podcast“, so Kanehl. Titelmelodie ist natürlich der gleichnamige Hank Williams-Klassiker. „Ich stelle monatlich zwei Stunden lang alte und neue Musik aus den Bereichen Honky Tonk, Hillbilly und Indie Country vor, spiele alte und neue Platten und spreche über Musiker, Songs, Hintergründe und Geschichten“, schildert Kanehl die Ausrichtung seiner Sendung, die er unter seinem einem DJ-Namen „Honky Tonk Man Lefty Right“ moderiert. Honky Tonk Blues kann man kostenlos über Mixcloud im Browser, oder auch auf dem Handy oder über die kostenlose App hören.

Honky Tonk Blues soll unterhalten und informieren. „Dabei ist mir wichtig, thematisch auch mal in die Tiefe zu gehen und spannende Zusammenhänge aufzuzeigen. Wenn ich Neuerscheinungen vorstelle, versuche ich auch den Künstler zu porträtieren und ebenso ältere Stücke von ihm zu spielen.“ Und nicht nur das, auch die gesellschaftlichen Hintergründe der Musik lässt „Lefty Right“ dabei nicht außer Acht. Auch Oliver Kanehl ist fasziniert von der Widersprüchlichkeit Amerikas, das Kulturschätze wie Blues und Country hervor gebracht hat, aber auch durch große soziale Ungleichheit und Rassismus gekennzeichnet ist. Da verbindet sich dann der Musikliebhaber mit dem Diplom-Soziologen, der Kanehl von Hause aus ist.

Dies macht dann auch den Reiz der Sendung aus, insbesondere, wenn es spezielle Themenausgaben sind. Besondere Folgen waren bislang das ausführliche Merle Haggard-Special und ein Zweiteiler zu Bob Dylans Beziehung zur Country-Musik. Außerdem gibt es innerhalb von Honky Tonk Blues seit Folge #4 eine Reihe zu Bar- und Drinking Songs als dem eigentlichen Kern der Honky Tonk Musik. Die ersten vier Teile handelten von Bier, und nun gab es bereits zwei Teile, in denen die Bar im Vordergrund stand.

Jetzt hofft Kanehl natürlich, dass so bald wie möglich auch wieder Konzerte in den Clubs stattfinden können. Doch auch bis dahin wird Oliver Kanehl alias Lefty Right sicher noch weitere Ideen haben, um die Countrymusik zu propagieren. Die deutschen Countryfreunde können sich jedenfalls glücklich schätzen, dass es hierzulande solch kenntnisreiche und begeisterte Country-Promoter wie Oliver Kanehl gibt.

Honky Tonk Blues – der Podcast – alle Folgen: HonkyTonkMan

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Über Thomas Waldherr (806 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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