Premiere des Sound of Nashville Open Air in Köln
Das erste Open Air Festival auf dem Außengelände der Kantine.
Rund 50 Fans hatten sich bereits vor der Öffnung der Eingangstore um 14:30 Uhr vor dem Veranstaltungsort versammelt und wurden für ihr frühes Erscheinen mit einigen Soundchecks belohnt, als sie neugierig durch die Tore spähten. Zum Glück war das Kölner Wetter warm und trotz starker Bewölkung am Nachmittag und Abend blieb es trocken, bis der Headliner des ersten Abends, Randall King, die Bühne verließ. Eine Besucherin hatte eigens ein selbstgemaltes Bild des Festivallogos mitgebracht, das sie von den verschiedenen Künstlern des neuen Events signieren ließ.
Die Veranstalter hatten den Biergarten mit diversen Ständen für Bandmerchandise, Westernmode, Spielstationen sowie Speisen und Getränke eingerichtet. Eröffnungsact auf der Hauptbühne des Festivals war Meg McRee, die Songs von ihrem 2023er Album „Is It Just Me?“ spielte.
Tyler Sjöström, der einigen Zuschauern nach seinem Auftritt beim C2C Festival im März in Berlin kein Unbekannter war, betrat mit seiner Gitarre die Spotlight-Bühne, um das Publikum während der Umbaupausen auf der Hauptbühne zu unterhalten.
Als nächstes kam Brittney Spencer. Die gebürtige Baltimoreerin wurde mit ihrem souligen Gesang bei einer Reihe von Songs, darunter einigen aus ihrem Debütalbum „My Stupid Life“ und einer Coverversion von The Chicks‘ Country-Klassiker „Cowboy Take Me Away“, vom Kölner Auditorium sehr gut aufgenommen. Spencer konnte insbesondere durch ihre Stimme begeistern.
Das Publikum, das mittlerweile auf rund 450 Besucher angewachsen war, wartete gespannt auf den nächsten Hauptact. Der aus Kentucky stammende Kyle Daniel hat sich in Deutschland nach mehreren Akustik-Auftritten eine Kult-Fangemeinde aufgebaut, diesmal wurde er jedoch erstmalig von einer vierköpfigen Band mit Musikern aus Schweden und Großbritannien begleitet. Die Menge wurde nicht enttäuscht, als das Quintett eine Reihe von Songs des Albums „Kentucky Gold“, das erst im Juli veröffentlicht wurde, sowie einige andere, die er bereits bei früheren Deutschlandbesuchen gespielt hatte, zum Besten gab.
Viele Zuschauer konnten jeden Text mitsingen, so treu ist die Fangemeinde, die Daniel aufgebaut hat. Fanfavoriten wie „What’s There To Say?“ und „God Bless America (Damn Rock’n’Roll)“ wurden mit Covers von Songs der Allman Brothers und Luke Combs‘ „Beer Never Broke My Heart“ sowie neuen rockigen Tracks wie „Summer Down South“ gemischt. Das Set endete fulminant mit „Can’t Hold Me Back“ und Daniel war sichtlich gerührt von der Euphorie, die er im Publikum entfachte.
Es war noch hell, als Headliner Randall King um 20:40 Uhr die Bühne betrat und mit „Tonk Til I Die“ eröffnete. Der West-Texaner arbeitete sich durch einen Großteil seines im Januar erschienenen Albums „Into The Neon“, das vom renommierten US-Magazin „Country Now“ als eines der Alben des Jahres ausgezeichnet wurde, während die Sonne unterging, was nur zur elektrisierenden Atmosphäre am Freitagabend in Köln beitrug.
King, der innerhalb des letzten Jahres bereits dreimal in Deutschland war und sich auch eine solide Fangemeinde aufgebaut hat, war in Topform. Er gönnte seiner Band eine Pause, um ein akustisches Zwischenspiel zu spielen, und nutzte dann die Gelegenheit, mit dem Publikum zu interagieren, als die Band musikalisch zurückkam. Kurz vor Schluss des Sets um 22:00 Uhr sprang er in den Fotograben, um Fans abzuklatschen und mit ihnen Selfies zu machen.
Es war ein vielversprechender Auftakt für das Wochenende und ließ die Anwesenden hungrig auf mehr am Sonntag zurück.