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Pures Vergnügen mit den Legenden:
Eddie & Martha Adcock mit Tom Gray trotzen dem Fußball

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Am Sonntag, den 17. Juni 2012 spielten Eddie & Martha Adcock und Tom Gray auf Einladung der Country & Western Friends Kötz 1982 e.V. im Pfleghofsaal in Langenau. Ihre Musik ist der Bluegrass, und einige Dutzend Kenner waren trotz des parallel drohenden EM-Fußballspiels der Deutschen Mannschaft gekommen, um die legendären Künstler erleben zu können. Diese bereiteten ihrem Publikum einen höchst vergnüglichen musikalischen Abend, und wurden erst nach drei Zugaben von der Bühne gelassen.

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Eddie Adcock und Tom Gray waren der legendären Bluegrass Gruppe „The Country Gentlemen“ kurz nach deren Gründung als Banjo-Spieler und Bassist beigetreten. Gemeinsam mit den Gründern der Formation, Charlie Waller und John Duffey, avancierten sie in den späten 1950er Jahren und in den 60-ern zur klassischen Besetzung der „Country Gents“, wie die Band von den Fans gerne genannt wurde. Auch wenn in den 1960er Jahren die Country-Music-Industrie, ebenso wie einige Fans, auf den Bluegrass herabschauten, hatten die Bluegrasser doch den größeren Durchblick und Weitblick, „being more aware“ nennt Eddie Adcock dies.

Angestoßen von den Country Gentlemen entwickelte sich der Bluegrass nicht nur zu einer virtuosen akustischen Stilrichtung der Country Music, sondern auch zu einem teilweise recht progressiven Stil, der auch universitäre Kreise leichter erreichen konnte, als jegliche kommerziell orientierte Musik. Eddie Adcock hatte 1970 die Band verlassen, und ist sei 39 Jahren mit seiner Frau Martha zusammen. Tom Gray hatte zur anderen frühen progressiven Bluegrass Band gewechselt, „The Seldom Scene“. Inzwischen sind Eddie & Martha Adcock wieder mit Tom Gray zusammen, der vor 18 Jahren mit Bill Clifton bereits einmal bei den Country Friends Kötz gespielt hatte. In Nashville hatte man ihn zeitweise als Bassisten von Emmylou Harris erleben können. So war „Eddie & Martha Adcock mit Tom Gray“ für Musikkenner ein absoluter Leckerbissen erster Güte.

Martha Adcock

Pünktlich um 19 Uhr begann das Trio mit „This Morning At Nine“. Dreistimmiger Satzgesang prägte das Bild, wenngleich Gitarristin Martha Adcock meist die Hauptsängerin war. Eddie hatte sein etwas leichteres Reise-Banjo mitgebracht, und in der Mitte auf einem Stuhl Platz genommen, um sich vollkommen unbelastet und entspannt der Musik widmen zu können. Auch wenn er auf diesem Instrument nicht alle seine Griffe und Läufe voll ausschöpfen konnte, war es doch ein pures Vergnügen, ihm zuzuhören und zuzusehen. Gestik, Mimik, Ironie, hoher Unterhaltungswert und ausgezeichnetes Zusammenspiel mit den beiden Mitmusikern, ein wahrer Meister seiner Kunst. Überhaupt fiel auf, dass Eddie und Martha Adcock an einem Strang zogen, aus ihrer Beziehung etwas Neues, Eigenes und Großes gemacht haben, ohne ihre Individualität einzubüßen. Interessant, dass die Formation jüngst erst die Klassiker der Country Gentlemen wieder verstärkt ins Repertoire aufgenommen hat, bisher hatten Eddie Adcock & Talk Of The Town, wo Martha ebenso dabei war, eher ein eigenständiges Repertoire gepflegt.

Mit „Many A Mile“ folgte der Titelsong der aktuellen CD, und wunderschön interpretierten sie „He Was A Friend Of Mine“ aus der Feder von John Duffey. Aktuell leben die Adcocks in Lebanon, Tennessee, 30 Minuten von Nashville entfernt. Wie im Staat Libanon gibt es auch dort Zedernbäume, wobei der listige Eddie gleich die Frage aufwarf, ob im Staat Libanon jemand der anwesenden die Bäume schon gesehen habe. Martha bejahte dies, auf Bildern, was Eddie dazu veranlasste in den Raum zu stellen, es sei somit nicht sicher, ob sie jetzt noch stünden. Großartig, wie Eddie Adcock mit dem Älterwerden und der Tatsache fertig wird, dass er schon drei Gehirnoperationen, zuletzt im Juli 2011, durchlaufen hat, um die Beweglichkeit seiner Finger zu erhalten. Auf YouTube kann man die Operation sehen, und wie Eddie nebenbei Banjo spielt.

Tom Gray, Eddie und Martha Adcock

Wunderschön gesungen haben sie „Kiss Me Mother“, und köstlich zu sehen, wie sie auf der Bühne geflachst haben beim Instrumental „Sunrise“. Eddie sang den Country-Gentlemen-Klassiker „Bringing Mary Home“, eine echte Geistergeschichte. Beim von Martha Adcock gesungenen Gents-Klassiker „Matterhorn“ konnten sich, auch angesichts der Banjoläufe von Eddie, schon mal die Nackenhaare nach oben arbeiten, denn die Erinnerungen an die geniale Originalversion kamen unweigerlich hoch, und man spürte, wie nahe sie auf der Bühne dran waren.

Im zweiten Set gab’s „Two Little Boys“, ein weiterer Klassiker der Gents. Tom Gray durfte „Would You Mind?“ singen, das Hank Snow 1955 auf Platz 3 der Country Charts hochgetragen hatte. „Amelia Erhart’s Last Flight“ wurde aufgearbeitet, die verschollene frühe Pilotin der Geschichte der Luftfahrt war schon bei den Gents zum Klassiker geworden. Als Simon & Garfunkel’s „Mrs. Robinson“ als Banjo-Instrumental erklang, sah man im fachmännischen Publikum ausschließlich strahlende Gesichter, denn Eddie Adcock hat in all den Jahrzehnten seiner Karriere nichts von seinem Charisma eingebüßt. „Eddie’s Bounce“ zeigte nochmals seine instrumentelle Stärke. Die Lieder der neuen CD durften nicht fehlen, so auch „Down Where The Still Waters Flow“ aus der Feder von Pete Kuykendall, der zwar nie offizielles Mitglied der Country Gentlemen war, aber ihnen sehr nahestand, und als Mitarbeiter der Library of Congress Zugang zu Themen und Ideen hatte. Die Klassiker „Nodody’s Darling But Mine“ und „Goldwatch And Chain“ beendeten den musikalischen Abend, der noch von drei Zugaben gekrönt wurde.

Dieser Abend ging als einer der absoluten Höhepunkte in die 30-jährige Geschichte der Country & Western Friends Kötz ein. Selten erlebt man ein Publikum, das so durchweg ausschließlich begeistert reagiert, und sich glücklich schätzen kann, diesen Abend mit den legendären Künstlern aus Tennessee verbracht zu haben, wobei Martha Adcock ursprünglich aus South Carolina stammt. Sie bescheinigte dem Publikum, dass es aus Liebhabern des Bluegrass bestanden habe. Eddie meinte am Ende: „a little crowd, but a good crowd“, und auch für ihn war es trotz der Fußballkonkurrenz ein gelungener Abend. Damit setzten die Country & Western Friends Kötz nach ihrem erfolgreichen Start ins Jubiläumsjahr, und nach der kurzfristigen Absage von Tommy Cash, ihr bisheriges musikalisches Glanzlicht zum 30. Vereinsgeburtstag.

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