Chris Isaak: Mr. Lucky
„Country“ ist wahrscheinlich das facettenreichste Musikgenre überhaupt. Es vereint Blues, Rock, Pop und Jazz-Elemente wie kein Zweites. Das wird letztendlich auch der Grund sein, warum Millionen Fans diese Musik so lieben. Damit schlage ich jetzt auch die Brücke zu Chris Isaak, der mit seinem neuesten Werk „Mr. Lucky“ genau diese Vorzüge allesamt vereint.
Multitalent Isaak (Model, Moderator, Schauspieler, Singer & Songwriter) ist unter Umständen einigen Lesern nur noch als Pop-Balladensänger der 1980er Jahre (Blue Hotel, Wicked Game) in Erinnerung geblieben. Doch im Laufe dieser vielen Jahre hat er weiterhin gute, bis sehr gute Alben veröffentlicht und ist in den USA immer noch ein gefragter Künstler. Vor kurzem ist er sogar beim Biography Channel mit einer eigenen Talk Show an den Start gegangen.
Doch zurück zum aktuellen Silberling „Mr. Lucky“. Sieben lange Jahre mussten die Fans nun auf neues Songmaterial warten. Aber das Warten hat sich wirklich gelohnt, schon der Opener „Cheater’s Town“ verspricht, dass unter Garantie keine Langeweile aufkommen wird. Druckvoll gesungen und man spürt, dass Isaak es sehr gut versteht, jedem Song eine (seine) ganz persönliche Note zu verpassen. Mit „We Let Her Down“ geht’s auch dementsprechend weiter, in allerbester Morten Harket-Manier treibt er einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken, einfach grandios. Doch wer jetzt denkt besser geht’s nicht mehr, weit gefehlt. „You Don’t Cry Like I Do“, ich persönlich sehe den Song als definitiven Nachfolger von „Wicked Game“ an, haut einen völlig um. Besser hätte es auch ein Roy Orbison nicht machen können. Sorry, wegen der Vergleiche (Harket, Orbison), aber dies ist nicht im Geringsten negativ gemeint. Sehen Sie’s nur als Hilfsmittel, mit wem man Isaak – gesanglich gesehen – auf eine Stufe stellen könnte.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich die beiden sehr guten Duette „Breaking Apart“ und „I Lose My Heart“. Ersteres hat der gute Isaak mit Garth Brooks‘ Ehefrau, der erfolgreichen Countrysängerin Trisha Yearwood, eingesungen. Zwei Stimmen die sehr harmonieren. Jedoch gefällt mir das Duett mit Michelle Branch ein kleines bisschen besser. Musikalisch trifft es eher meinen Nerv. Wahrscheinlich liegt’s an der Melodie, die hat mehr Ohrwurm-Charakter.
Fazit: Ein Album mit sehr hohem Unterhaltungswert. Vom Western Swing (Take My Heart), über gefühlvolle Balladen (der Grund warum ihn Millionen Frauen vergöttern), bis hin zum genialen Country Rock (Best I Ever Had) ist alles dabei was ein gutes Album auszeichnet.
Trackliste:
01. Cheater’s Town |