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Jeff Whitehead: Bloodhound Heart

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Jeff Whitehead zählt zu den aufstrebenden Americana-Interpreten, die durch leise Töne und intimes Storytelling Aufmerksamkeit erzeugen. Seine Fähigkeiten als Songwriter in Verbindung mit einer reifen, aufgerauten Stimmfarbe machen das neue Album „Bloodhound Heart“ zu einer besonderen Empfehlung für alle die, die sich im Country-Folk zuhause fühlen.

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Dabei begann die Musikkarriere des schüchternen Texaners wie so häufig eher zufällig. Während der Zeit als Biologie-Student an der A&M University in College Station fiel ihm eine Kopie des American Songwriter Magazine mit dem Aufruf zu einem Autorenwettbewerb in die Hände. Abgesehen von selbstverfassten Gedichten und Short Stories beschritt der damals 19-Jährige absolutes Neuland, als er seine ersten fünf Songs eigenständig zu Papier brachte.

Der Gewinn des ersten Preises mit dem in der folgenden Magazinausgabe veröffentlichten Song „Coffee And Dreams“ veränderte diese Perspektive grundlegend. Unter den Fittichen von Texas-Country-Star Granger Smith spielte er im Jahr 2009 sein Debütalbum „Outlaw In My Mind“ ein, das ihn kurz darauf dazu bewegte, als frisch graduierter Wildbiologe in die Musikmetropole Austin zu ziehen. Spricht man ihn auf musikalische Einflüsse an, fallen zuerst die Namen der großen texanischen Songwriter wie Lyle Lovett oder Robert Earl Keen. „Das Schlimmste, was man über einen von mir verfassten Song sagen kann ist, dass er belanglos ist“, stellt Jeff Whitehead seine inhaltliche Fokussierung als Singer-Songwriter der neuen Generation klar. Kritiker sehen in den Interpretationen Whiteheads gar die Gene des texanischen Songwriteridols und Alt-Country-Kultfigur Townes Van Zandt durchschimmern.

Nach einem EP-Intermezzo im Jahr 2011, in dem sich der Naturfreund aus dem Herzen des Lone Star States eher extrovertiert zeigt, scheint Jeff Whitehead nun auf „Bloodhound Heart“ seine ihm ureigene Ausdrucksform gefunden zu haben. Produziert von Scott Davis, dem langjährigen Bandgitarristen von Songwriterkollege Hayes Carll, sind neun selbstverfasste Songperlen entstanden, die die emotionale Tiefe und melodische Ausdrucksstärke des Junginterpreten unter Beweis stellen.

Das Album beginnt mit „Shine“, einem gefühlvollen Midtempo-Lovesong, der unter der Kategorie Texas-Folk einzusortieren wäre. „Something Never Known“ ist eine wunderschön intonierte Lebensbeichte, die die Abgeklärtheit Whiteheads in Sachen Songinterpretation belegt, bevor mit „Wake Up“ buchstäblich ein musikalischer Weckruf erfolgt. Dieser optimistische Song vermittelt eine bluegrasseingefärbte Aufbruchstimmung, die auf der anschließenden akustischen Songwriterhymne „Pardon Me“ sofort wieder aufgefangen wird. Auf dem bluesigen „If I Told You“ und dem leidenschaftlichen „Rain Like This In Georgia“ werden mit Passagen wie „my heart’s on fire, but my soul’s burned out“ lyrische Ausdruckskraft und Stimmfärbung in ein wunderbares Gleichgewicht gebracht. „Daisies“ brilliert mit dezentem Pedal-Steel-Einsatz als Country-Ballade, in der es einmal mehr um die nicht-materiellen Aspekte der wahren Liebe geht. Die aktuelle Radiosingle heißt „Never Going Back“ und bildet mit einem lässigen Outlaw-Touch die einzige Stelle des Albums, in der Whitehead seine reichhaltige Gefühlswelt unter Verschluss hält. Das bereits auf dem 2009er Debütalbum erschienene „Gotta Have Soul“ schließt den Reigen mit einer leisen, pianounterlegten Ballade ab, die in ihrer sanften Einfachheit spiegelbildlich für die grundehrliche und schnörkellose Gesamtproduktion steht.

Fazit: Jeff Whitehead hat es verdient, von der Countryfangemeinde entdeckt und in ihre Mitte aufgenommen zu werden. Befreit von Chartambitionen kehrt das Songwritertalent seine innere Stimme nach außen und beweist hohes Gespür für die musikalische Verarbeitung alltäglicher Emotionen. In den (leider nur) 32 Minuten wird weder eine Note verschenkt noch eine Textzeile sinnlos herausgepustet. Auf Songs wie „Wake Up“, „Daisies“ und „Gotta Have Soul“ wird die emotionale Bandbreite perfekt repräsentiert. „Bloodhound Heart“ ist ausdrucksstark bis introvertiert, nachdenklich bis beschwingt, romantisch bis leidenschaftlich und im Ergebnis einfach nur schön.

Das aktuelle Album Bloodhound Heart von Jeff Whitehead – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

 
Jeff Whitehead - Bloodhound Heart
 
Künstler / Albumtitel: Jeff Whitehead – Bloodhound Heart
Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (Jeff Whitehead Records, 2014)
 
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Trackliste:

01. Shine
02. Something Never Known
03. Wake Up
04. Pardon Me
05. If I Told You
06. Rain Like This In Georgia
07. Daisies (Don’t Mean A Thing)
08. Never Going Back
09. Gotta Have Soul

 
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Über Bernd Wenserski (609 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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