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Country Goes East – Countrymusik in der Ukraine!

Jörg Harnack lebt seit über zwei Jahren in der Ukraine und berichtet!

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Thema Thema, Logo - Bildrechte: Country.de

„I Hear The Train A Comin'“ sang schon 1956 Johnny Cash. Und auch ich höre ihn kommen. Der Country- Express rollt Richtung Osten. Langsam, aber voll unter Dampf, hat Countrymusik, längst die neuen EU- Mitglieder wie Polen und Tschechien erreicht. Und Musik kennt keine Grenzen, der Zug rollt weiter, noch weiter nach Osten.

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Aus familiären Gründen lebe ich seit zweieinhalb Jahren, in der Ukraine. Wäre nicht diese absurde militärische Auseinandersetzung im Osten des Landes, würde vermutlich, immer noch, niemand dieses wunderschöne und größte, rein europäische Land kennen.

Seit langer Zeit schon bin ich ein riesiger Fan von Countrymusik. Ich kenne die Schwierigkeiten mit der Akzeptanz dieser Musikrichtung in Deutschland. Oft abgetan als Lagerfeuermusik, von Menschen, die sich nie wirklich damit beschäftigt haben.

Ich spiele Gitarre. Wer Gitarre spielt, spielt Blues? Aber wer Countrymusik kennt, weiß, wie vielseitig sie sein kann. Jede Menge Blues, Rock’n’Roll, Bluegrass, Jazz und auch Rockmusik findet man in unterschiedlichen Variationen.

Die ersten zwei Jahre, habe ich in der Westukraine, in verschiedenen Restaurants, Countrymusik gespielt. Nur mit Gitarre und Mundharmonika. Für mich als Country- Fan war es eine völlig neue Erfahrung, dass hier niemand die großen Country- Stars kennt, wie z.B. Johnny Cash, Hank Williams, Waylon Jennings, Willie Nelson, Alan Jackson oder Garth Brooks. Aber das Publikum war interessiert. Es kamen immer mehr Fragen zu den Songs, zu den Komponisten und besonders zu den Texten, die ich oft erklären oder übersetzen sollte. Fragen zu Amerika, Europa und das Leben dort. Besonders jüngere Menschen waren sehr aufgeschlossen und neugierig. Die Ukraine ist ein Land, dass immer noch nach einer eigenen Identität sucht. Während die ältere Generation das komplett organisierte Leben der Sowjetzeit vermisst, ist die jüngere Generation auf der Suche nach neuen Werten. Sie orientieren sich dabei ausnahmslos nach Westen.

Ältere Zuhörer erklärten mir, dass Countrymusik, keine Musik für die slawische Mentalität sei. Es sind ganz andere Melodien. Slawische Menschen lieben es zu leiden. Traurige und sentimentale Melodien und viele Moll- Akkorde. Auf Festen singen sie ihre traurigen Melodien fast bis zur Ekstase und bis zum letzten Rest in der Wodkaflasche.

Ganz anders die jüngeren Menschen. Sie empfinden bei Countrymusik ein Gefühl der Freiheit und Grenzenlosigkeit. Viele träumen von Amerika. Amerika ist fast ein Synonym für Freiheit. Sie sind mit Coca Cola und Hamburger aufgewachsen. Sie träumen von einer Harley- Davidson und trinken amerikanischen Whiskey. Sie wollen ein neues Leben, sie wollen ein neues Land. Da liegt es nahe, für ein neues Lebensgefühl und für eine westlich geprägte Zukunft, eine neue Musik zu entdecken. Countrymusik.

Es gibt hier fantastische Musiker. Das brachte mich auf die Idee, eine Countryband zu gründen. Aber trotz dieser großen Auswahl, an sehr talentierten Musikern, hat es länger als ein Jahr gedauert, die Mitglieder meiner Band zusammen zu bekommen. Seit zwei Monaten sind wir intensiv am Proben. Musikalisch auf sehr hohem Niveau, fehlte aber den Musikern das richtige „Feeling“ für diese Art der Musik. Die meisten haben in Blues-Bands gespielt. Warum Blues? Natürlich wieder diese Freude am Leiden, eben am „Blues“!

Ich habe das große Glück, in der Nähe von Lviv (mittlerweile eine Millionenstadt), einen guten Freund zu kennen. Er hat längere Zeit in USA gelebt, ist ein begeisterter Westernreiter und ein riesiger Fan von amerikanischer Countrymusik. Er besitzt am Rande der Karpaten eine große Ranch, die er nach amerikanischem Vorbild gebaut hat. Blockhäuser, viele Pferde, Koppeln und Stallungen. Diesen Freund haben wir mit der Band auf seiner Ranch besucht. Wir haben vier Tage auf Stroh in Indianer- Tipi’s geschlafen, sind geritten, Barbeque und Abends mit der Band am Lagerfeuer geprobt.

Und jetzt vergeht kein Tag, an dem nicht irgend ein Mitglied der Band, von diesen 4 Tagen schwärmt. Jeder hat ein Gefühl bekommen, worum es bei Countrymusik geht. Sie sind alle infiziert und die Musik der Band ist wesentlich authentischer geworden. Kleine Videos, mit dem Handy aufgenommen und ins Internet gestellt, haben uns viele Anfragen eingebracht. Und es ist sehr schön, zu sehen, wie unsere Gitarristen immer neue Country-Licks auf der Gitarre probieren, wie der Fiddle- Spieler bei Youtube nach Bluegrass sucht und der Drummer die Arbeit auf der Snare verbessert.

Natürlich werden wir auf dieser Ranch, unsere erstes Konzert, zum Saisonende im Oktober spielen. Mit der kompletten Band und natürlich kostenlos. Ungefähr 200 Gäste habe sich bereits angemeldet. Für nächstes Jahr sind Konzerte auf diversen Festivals geplant. Vielleicht gibt es ja eine Einladung aus Deutschland?

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