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Frankie Ballard: El Rio

Frankie Ballard hat auf "El Rio" die Mindestanforderungen an ein originelles New-Country-Album locker übertroffen.

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Frankie Ballard (El Rio) Frankie Ballard, El Rio - Bildrechte: Warner Bros.

„Es war eine spirituelle Reise. Wir haben uns den Hintern aufgerissen, um besser zu werden. Dieses Album hat schon jetzt mein Leben verändert“. Mit diesen markigen Worten eröffnet Frankie Ballard das Rennen um sein neuestes Machwerk mit dem Titel El Rio, das an die Erfolge des Vorgängers „Sunshine & Whiskey“ anknüpfen soll. Nach einigen musikalischen Achtungserfolgen zu Karrierebeginn gelang dem smarten Blondschopf mit der Single „Helluva Life“ im Jahr 2013 der Auftakt zu einer Serie von drei Nr.1-Hits, die den Durchbruch als gefragter New-Country-Act bedeuteten.

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Trotz der elterlichen Countryeinflüsse ist der Gitarrenfreak aus dem hohen Norden keineswegs versucht, seine Rocknatur zu unterdrücken. „Es sind Leute wie Bob Seger oder John Mellencamp, die sich auf meinem neuen Album wiederfinden.“ So legt das 11-teilige „El Rio“ eine spürbar härtere Gangart an den Tag, dessen riffbetonter Stil die Glanzzeit des 80er-Jahre-Heartland-Rock aufleben lässt. Und wie schon auf dem Vorgängeralbum hält sich Ballard aus dem Songwriting weitgehend raus. Ben Hayslip, Jon Nite, Craig Wiseman und The Cadillac Three-Sänger Jaren Johnston sind allseits bekannte Namen aus dem Nashviller Songwriterzirkel, die unter der kreativen Führung von Produzent Marshall Altman für das nötige Chartambiente sorgen. Auch Outlawbarde und Shooting-Star Chris Stapleton hat auf zwei Titeln als kreativer Anschieber mitgewirkt. Als Einspielort haben sich Ballard und sein Produktionsteam für die Sonic Ranch im texanischen El Paso entschieden; einem gigantischen Studiokomplex nahe der mexikanische Grenze, der auch von Rockoutlaws wie Cody Jinks oder Whitey Morgan als Inspirationsquelle geschätzt wird.

Bereits der Auftakt des Albums mit dem fetzigen Getaway-Rocker „El Camino“ ist ein echter Weckruf, der das angeraute Rockorgan des Mannes aus der Kleinstadt Battle Creek bestens in Szene setzt. „Cigarette“ offenbart sich als Charaktersong, an dem man nicht so einfach vorbeigehen kann. Nachdem Country-Rock-Kollege Kip Moore ihn als Fanfavorit in sein Liveprogramm aufgenommen hatte, ist es Frankie Ballard gelungen, diesen riffigen Power-Love-Song mit wohldosiertem Stimmeinsatz zu einem Singlekandidaten zu entwickeln.

Nach dem dritten Rocker in Serie, dem im Keith-Urban-Style arrangierten „Waste Some Of Mine“, folgt mit „Little Bit Of Both“ ein echtes Crossover-Brett. Dieser angerappte Stilmixer verbindet die R&B-stylishe Lässigkeit eines Thomas Rhett mit den kreativen Rock-Breaks eines Eric Church. Auch eine catchy Hookline ist enthalten, so dass man hier von einem echten Albumhighlight sprechen kann. Das Intro zu „L.A. Woman“ erinnert an den Stadionrock der frühen 80er, mit dem Brit-Bands wie die Simple Minds in Amerika Fuß fassen konnten. Dieser mit einem hymnischen Chorus versehene Ohrwurm verbindet die Story der California Girls eines David Lee Roth mit einem dann doch etwas bieder anmutenden Retro- Ambiente. Den ersten echten Ruhemoment bietet ausgerechnet die Leadsingle. Der gefällige Midtempogroover „It All Started With A Beer“ über die Höhen und Tiefen einer Beziehung wartet noch auf seinen Chartdurchbruch und wirkt wie eine etwas belanglose Kopie des Groundbreakers „Helluva Life“.

Im weiteren Verlauf des Albums nehmen Ballard & Co. dann wieder mehr Fahrt auf. Dabei verdienen zwei Titel besondere Erwähnung. Das mit schrägen Riffs unterlegte „Good As Gold“ ist einer dieser charmanten Beziehungssongs, die Ballard mit seinem whiskeymilden Timbre perfekt zu interpretieren weiß. Mit einem dynamisch inszenierten Remake von „You Accomp’ny Me“ wird dann gegen Ende dem alten Bob-Seger-Klassiker ordentlich der Staub aus den Klamotten geschüttelt. Auch das Finale mit der nachdenklichen Ballade „You Could’ve Loved Me“ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Frankie Ballard auf „El Rio“ als nostalgiebewusster Country-Rocker überzeugend geoutet hat.

Fazit: Frankie Ballard hat auf „El Rio“ die Mindestanforderungen an ein originelles New-Country-Album locker übertroffen. Zwischen dem stimmlichen Überdruck eines Kip Moore und der Verletzlichkeit eines Gary Allan angesiedelt, besetzt der Mann aus Michigan eine Nische im modernen Country-Rock, die ihn auch als Live-Act interessant macht. Highlight-Songs wie „Cigarette“, „Little Bit Of Both“ oder „Good As Gold“ besitzen zudem genügend Grip, um die Hitserie nicht abreißen zu lassen.

Frankie Ballard – El Rio: Das Album

Frankie Ballard - El Rio

Titel: El Rio
Künstler: Frankie Ballard
Veröffentlichungstermin: 10. Juni 2016
Label: Warner Bros.
Laufzeit: 43:03 Min.
Format: CD & Digital
Tracks: 11
Genre: Country, Rock
Bewertung: 4 von 5 möglichen Punkten!

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Trackliste:

01. El Camino
02. Cigarette
03. Wasting Time
04. Little Bit of Both
05. L.A. Woman
06. It All Started with a Beer
07. Sweet Time
08. Good as Gold
09. Southern Side
10. You’ll Accomp’ny Me
11. You Could’ve Loved Me

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Über Bernd Wenserski (601 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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