Kitty Wells: Die „Queen Of Country Music“ wäre am 30. August 100 Jahre alt
Kitty Wells hatte 1952 mit "It Wasn't God Who Made Honky Tonk Angels" ihren größten Hit.
Ohne sie hätten es die Frauen in der Countrymusik wahrscheinlich noch schwerer gehabt. Kitty Wells, geborene Muriel Ellen Deason, stammt aus Nashville selbst. Sie wurde in den 1950er Jahren die erste Frau, die in der Countrymusik Erfolg hatte. Im Jahr 1952 gelang ihr mit der ersten Single auch gleich ein absoluter Tophit. It Wasn’t God Who Made Honky Tonk Angels war ein Antwortsong auf Hank Thompsons „The Wild Side Of Life“. Er singt von der verdorbenen Frau, die untreu wird und die Honky Tonks frequentiert. Kitty Wells antwortete, dass nicht Gott, sondern Ehemänner für manches Unglück von Frauen verantwortlich sind. Sechs Wochen lang hielt sich das Lied an der Spitze der Country-Charts und wurde in die Hall Of Fame der Grammy Awards aufgenommen.
Zwar gelangen Kitty Wells nur zwei weitere Toperfolge – 1954 mit „One By One“ und 1961 mit „Heartbreak U.S.A.“. Doch mit 81 Singles steht sie unter den 30 besten Countrysängern. Sie war als einzige Frau in den Top 10 der Countryartists der 1950er Jahre und sie ebnete den Weg für Kolleginnen wie Patsy Cline, Loretta Lynn oder Tammy Wynette.
Ihr letzter Hit war ironischer Weise ein Duett mit Rayburn Anthony, ausgerechnet eine Coverversion von „The Wild Side Of Life“, der 1979 eine Nummer 60 wurde. Überhaupt war Kitty Wells eine gefragte Duettpartnerin. Sie sang mit den großen Stars jener Zeit wie beispielsweise Roy Drusky, Red Foley, Webb Pierce und ihrem Ehemann Johnny Wright.
Bereits 1976 wurde sie in die Country Music Hall Of Fame aufgenommen, als dritte Frau nach Patsy Cline und Minnie Pearl. Auch in den 1980er Jahren blieb sie präsent. Immer wieder trat sie in der Grand Ole Opry auf, wo ich sie live 1989 erlebte. Am 16. Juli 2012 verstarb Kitty Wells an den Folgen eines Schlaganfalls. Sie wurde 92.