Kenny Chesney: The Road And The Radio
Was für ein turbulentes Jahr für Kenny Chesney! Im Februar erschien sein Album „Be As You Are“, den Sommer versüßte er uns gemeinsam mit Schauspielerin Reneé Zellweger und einem kurzen Ausflug ins Ehebusiness, und jetzt, im November 2005 präsentiert er uns schon wieder ein neues Album.
Eigentlich hätte man befürchten müssen, dass bei diesem Tempo die Qualität der Musik doch etwas auf der Strecke bleibt. Gerade beim Herrn Chesney, der doch laut eigener Aussage das entspannte Leben in der Karibik so sehr genießt. Und genau das, nämlich die Karibik in akustischer Form, lässt er, wie zuvor schon auf den Vorgängeralben, auch wieder auf „The Road And The Radio“ einfließen.
Da scheint förmlich die Sonne aus den Lautsprechern und alle haben eine gute Zeit, denn beim Kenny geht’s ja immer ganz entspannt zu. Zugegeben, im Gegensatz zu „Be As You Are“, wo es ja nun wirklich die volle Karibikdröhnung zu hören gab, hält er sich auf dem neuen Album diesbezüglich arg bedeckt. Teilweise kehrt er sogar wieder etwas zu seinen Countrywurzeln zurück. Ja, ich habe doch tatsächlich für wenige Sekunden ein paar zaghafte Fiddles und hier und da auch ’ne Steel-Guitar raushören können. Wenn er sich in dem Maße weiter steigert, dann können wir ungefähr 2018 wieder mit einem ganz traditionellen Werk von ihm rechnen.
Neben diversen sommerlichen Songs wie dem vorzüglichen „Tequila Loves Me“ und dem geradezu programmatischen „Summertime“ gibt es auch noch ein paar Titel in bester Newcountry-Manier. „Living In Fast Forward“, „Beer In Mexico“ und „Somebody Take Me Home“, welches von Radney Foster und Randy Rogers, zwei texanischen Songwritergrößen der jüngeren Generation, geschrieben wurde, gehören sicherlich dazu. Und auch Balladen gibt es einige, wie z.B. den Titelsong oder die erste Singleauskopplung „Who You’d Be Today“. Der Song „You Save Me“ bewegt sich mit seinem Dreivierteltakt in irgendeiner Grauzone und weiß wohl selbst nicht so recht, ob er jetzt eher zu den Balladen oder doch lieber zu den rockigeren Stücken gezählt werden möchte. Egal, geben wir ihm halt noch ein wenig Bedenkzeit.
Famous last words: Unter’m Strich legt Kenny Chesney mit „The Road And The Radio“ ein sehr ausgeglichenes und vielleicht sogar sein bisher bestes Album vor. Wie auch schon die vorigen CDs hat er „The Road And The Radio“ wieder gemeinsam mit Buddy Cannon produziert. Am Sound hat sich daher nichts Wesentliches geändert. Es ist immer noch der altbewährte bombastische Schlagzeugbeat, der seinen Weg aus den Lautsprechern direkt ins Ohr des geneigten Fans finden und dort für helle Begeisterung und hohe Verkaufszahlen sorgen wird.
Trackliste:
01. The Road And The Radio |