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Ed Hill: Ein Magier der Worte

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Der Name Hill ist nicht selten in der Country Music, einen guten Klang hat er zudem auch noch. Doch wenn es um Ed Hill geht, dann kennen diesen Mann in der Regel nur die Insider des Music Business oder Menschen, die sich auch für Kleingedrucktes auf Covern interessieren.

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Ed Hill gehört seit Jahren zu den renommierten Songschreibern, denen es gelingt, mit schöner Regelmäßigkeit Neues zu liefern, mit dem Vokalisten nicht schlecht fahren. Dabei hat Ed Hill eine besondere Spezialität entwickelt – er schreibt gern und gut Liedern für Sängerinnen, aus der Perspektive einer Frau. Da überrascht es nicht, dass mit Reba McEntire auch eine Sängerin dafür sorgte, dass Ed Hill überhaupt ein erfolgreicher Autor werden konnte. Denn sie war der erste Star, der sich für eines seiner Lieder erwärmte und mit „Till Love Comes Again“ immerhin auf Platz 3 landete.

Ed HillFaith Hill sang „It Matters To Me“, Martina McBride ihrerseits „Whatever You Say“ – zwei Beispiele für die erstaunliche Begabung als Mann typische „Frauen-Thematik“ glaubwürdig umzusetzen. Natürlich erfordert es immer noch die dazu passende Sängerin, um dann so viele Komplimente von beiden Geschlechtern zu erhalten wie es Ed Hill widerfährt. Dessen Begründung dafür ist schon frappierend, denn er stellt fest, über Frauen könne er einfach mehr schreiben. Denn sie könnten auch mehr ausdrücken. Es sei seine persönliche Erfahrung, dass die Sänger jedenfalls derzeit in der Country Music nicht soviel Unterschiedliches zum Ausdruck bringen könnten wie es die Sängerinnen tun.

Ed Hill, der übrigens nicht etwa mit Faith Hill verwandt ist, schadet allerdings auch den Sängern nicht. Denn ein Tracy Lawrence kletterte mit Hill’s „Runnin‘ Behind“ auf Platz 1, John Michael Montgomery hatte einen Hit mit „Be My Baby Tonight“, Clay Walker mit „One Two I Love You“, George Strait sang „That’s Me (Every Chance I Get)“, Tim McGraw griff sich „Wouldn’t Want It Any Other Way“. Für das die Gruppe Regina Regina war „Big Bad Broken Heart“ gut genug und natürlich sind es immer wieder Sängerinnen, die sich für Ed Hill’s Werke begeistern.

Der Mann stand eines Tages auch vor der Entscheidung, wie und vor allem wo es mit ihm und seinen Ambitionen weitergehen sollte. Aufgewachsen im ländlichen Kalifornien in Hanford wusste der Sohn eines Baumwollfarmers nur, in Kalifornien würde das nicht sein. Nachdem er in Rock Bands die Jugend verbrachte, absolvierte er die Lehre in Bakersfield im Dunstkreis der Billy Mize, Merle Haggard und Buck Owens. Da erst entdeckte er die Country Music für sich: „Diese Musik verstand ich sofort. Da gab es bärenstarke Texte, da gab es Spielregeln, die mir gefielen und Songs, die Sinn machten. Das war genau, wonach ich suchte!“ Also spielte er fortan Country in der aufstrebenden California-Scene. Ed Hill gehörte als Keyboarder zur Hausband des legendären Palomino Club als mit dem Film „Urban Cowboy“ eine Welle losgetreten wurde. Mit der Urban Cowboy Band begleitete er dann Mickey Gilley, der damals zu den populärsten Stars gehörte.

Auf den Geschmack gekommen, ging Hill nach Los Angeles, um eine Solo-Karriere zu versuchen. Es war der falsche Zeitpunkt, wenig später stand die schon erwähnte Entscheidung an. Ed Hill packte seine Sachen und verabschiedete sich mit Ehefrau Laura nach Nashville. Dort, so hatte er gehört, könne man es als Songschreiber zu etwas bringen – Lieder, die hatte er schon seit der Schulzeit geschrieben. „Aber, als ich dort (in Nashville) war, erkannte ich bald, dass meine Lieder einfach schlecht waren. In Nashville habe er erkennen müssen, was ein wirklich guter Song ist. Für mich bedeutete es eine totale Umstellung, die ich mir nicht zutraute. Doch ich wollte nicht resignieren, ohne es wenigstens versucht zu haben. Ein schmerzhafter Prozess, denn ich musste mich irgendwie anders über Wasser halten. Als ich schon drauf und dran war, aufzugeben, da brachte Reba McEntire mir den Hit. Danach sah alles anders aus.“ McEntire machte später auch als „The Heart Is A Lonely Hunter“ einen weiteren Hit.

Für Ed Hill waren die schlechten Zeiten vorbei. Seit mehr als 15 Jahren kann er gut von seinem Handwerk leben, das er nicht als Job ansieht. Auf Bestellung schreiben liegt ihm ebenso wenig wie auf eine Eingebung zu warten. Auch ist nicht das Geld die Antriebsfeder, denn zwingen kann man es nicht. „Ich liebe es, Songs zu schreiben, ich mache nichts anderes als das. Jeder neue Tag ist auch eine Inspiration, jeder Tag bringt Themen für einen Song. Sie finden sich überall, vor allem im Alltag um dich herum. Man muss sie nur entdecken, spüren und dann zugreifen. Ich packe meine Gefühle so echt wie möglich in meine Lieder, durch sie offenbare ich mein Inneres, mich selbst. Das ist Country Music, das versteht Jeder.“

Da kein Mensch die Weisheit für sich gepachtet hat, schreibt Ed Hill gern und regelmäßig mit anderen Autoren, nicht unbedingt immer mit den gleichen. Mal hat einer eine Idee, mal führt ein anderer sie zu Ende. Manchmal wird wochenlang kein Song fertig, dann sind es gleich mehrere in einer Woche. Wenn Ed Hill genug Material beisammen hat, geht er ins Studio, nimmt Demos auf, verfeinert die danach und bringt sie seinem Musikverlag. „Dann ist mein Job getan, dann liegen meine Songs im Schaufenster als Angebot, denn der Musikverlag bietet sie Künstlern und Produzenten an. Das ist Politik und um die kümmere ich mich nicht. Da schreibe ich lieber schon wieder an neuen Song.“

Was hat ihn nach eigener Ansicht zu einem Top-Songschreiber werden lassen? „Ich liebe das, ich schreibe jeden Tag. Viele der Songs werden nie aufgenommen, was absolut nichts ausmacht. Mich fasziniert es, meinen Grips zu bemühen und damit die Gefühle anderer Leute anzusprechen, sie vielleicht in Wallung zu bringen. Ein herrliches Gefühl. Ich schreibe mit und aus meinem Herzen. Ich bin ein Mensch und habe deshalb ganz unterschiedliche Gefühle und Stimmungen. Die fließen in die Songs. Deshalb ist jeder Song anders – mal lebt er vom Text, mal vom Groove, mal von Beidem. Ich möchte Songs schreiben, die in 10 oder 20 Jahren noch genauso gut sind wie heute.“

Der Mann kann beruhigt werden, es gelingt ihm bis dato immer wieder. Grund genug, bei neuen CDs ruhig einmal einen Blick auf die Autoren zu werfen – der Name Ed Hill wird nicht lange auf sich warten lassen.

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