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Craponne Festival: Selbst das Wetter spielte mit

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Am letzten Juli-Wochenende ging bereits die 24. Ausgabe des Festival Country Rendez-Vous im beschaulichen Craponne sur Arzon über die Bühne. Um es vorweg zu nehmen, es ist ein Festival der Superlative. Craponne, ein historischer Ort in der Auvergne, rund 40 Kilometer südwestlich von Saint Etienne in wunderschöner Mittelgebirgslandschaft gelegen, in dem man ein Festival diesen Ausmaßes nicht vermuten würde.

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Entscheidend für den Erfolg sind das Programm, die Organisation und vor allem, wie bei jedem Open Air Event, das Wetter. Und das zeigte sich von seiner besten Seite mit überwiegend Sonnenschein und angenehmen Temperaturen bis 22 Grad.

Das Künstler-Aufgebot beinhaltete fast alle Stilrichtungen der Country Music. Die Darbietungen bewegten sich durch die Bank auf einem hohen Level. Hierzu kann ich mich kurz fassen. Mit Tanya Tucker und Rhonda Vincent standen zwei absolute Headliner auf der Bühne. In Europa noch weniger bekannte Künstler wie Whitey Morgan & the 78’s, Aaron Watson, Kyle Park, Bobby Flores, Lisa Haley, The Sweetback Sisters, Flynnville Train, Josh Abbott Band und Kathy Kallick Band zauberten Klangfarben von Bluegrass über Cajun, Nashville Sound, Honky Tonk, Country Rock, Texas Country bis hin zu Roots Music auf die Bühne. In dieses Spektrum fügten sich die europäischen Bands Tennessee Stud (F), Truck Stop Rules (F), The Ranch House Favorites (NL) und Los Pacaminos (GB) nahtlos ein.

Damit der Besucher die vielen Stunden an den drei Tagen auch genießen kann, muss das Umfeld den gleichen Standard aufweisen wie das Programm. In dieser Beziehung war ich sehr positiv überrascht, den Organisatoren gebührt ein Sonderlob. Der Festivalbereich selbst hat ungefähr die Ausmaße eines Fußballfeldes. Von der großen Bühne aus steigt das Gelände leicht an. Eingerahmt wird es von zahlreichen Ständen (an die 50 oder mehr), an denen man neben Speis und Trank vor allem Klamotten erstehen kann. Für die auch in Frankreich allgegenwärtigen Line Dancer wurde weit vor der Bühne ein Bereich eingerichtet, so dass den Besuchern fast freie Sicht auf die Bühne blieb. Dazu sorgen drei große Vidi-Walls dafür, dass man vom gesamten Gelände aus das Geschehen auf der Bühne verfolgen kann.

Parkplätze stehen in direktem Umfeld reichlich und vor allem kostenlos zur Verfügung. Auch für Camper und Wohnmobile sind reichlich Möglichkeiten vorhanden.

Wer sich neben der Musik auch für das bunte Treiben drumherum interessiert, kommt auf seine Kosten. Wegen seiner Garderobe kann niemand auffallen, man kleidet oder verkleidet sich so, einem gefällt, auch wenn man sich dabei nicht immer unbedingt wohl fühlt, wie man beobachten konnte. Unter den Besuchern fanden sich auffallend viele ganz junge aber auch ältere Menschen, die die 70 sicher schon überschritten hatten. Auch für behinderte Mitmenschen z.B. in Rollstühlen wurde alles getan, damit sie sich mitten unter den Besuchern wohl fühlen konnten. Wer sich auskennt und clever ist, der bringt sich eine Sitzgelegenheit mit, ich kenne seit Craponne wohl alle Modelle an Klapp- und Liegestühlen. Angesichts des Wetters konnte man sich auch einfach auf die Wiese legen, Sonne, Wind und Musik genießen, denn das Gelände wurde auffallend penibel sauber gehalten.

Damit komme ich zu einem weiteren positiven Aspekt: der Akustik. Noch nie habe ich bei einem Open Air Festival einen solch guten Sound erlebt. Und das auf dem gesamten Gelände. Alle Achtung. Der Eintrittspreis für das ganze Wochenende betrug im Vorverkauf übrigens 57,- Euro, ein weiterer erfreulicher Aspekt. Einziger kleiner Wermutstropfen an diesem Wochenende: man braucht Stehvermögen. Sieben Stunden und mehr pro Tag ist einfach zu viel – zumindest für mich. Da stelle ich mir schon die Frage, ob man es nicht bei drei oder vier Acts pro Tag belassen sollte. Weniger Zuschauer werden deshalb vermutlich nicht kommen. Andererseits achtete der Veranstalter sorgfältig darauf, dass die Auftrittszeiten eingehalten wurden und somit keine zusätzlichen Längen entstanden. Man hatte schon Gelegenheit, sich zwischendurch zu entfernen, und konnte „seinen“ Künstler später doch pünktlich zu erleben.

Das Festival in Craponne findet offenbar auch in der Biker-Szene Anklang, jedenfalls konnte man zahlreiche chromblitzende motorisierte Zweiräder bewundern.

Der kleine Ort Craponne selbst steht natürlich an dem Wochenende ganz im Zeichen der „Cowboys“. Samstag und Sonntag treten dort vor Festival-Beginn Bands auf wie Match River, Bluegrass Deluxe und Howlin Fox (alle Frankreich), die sich hören lassen können. Dazu gibt es Workshops sowohl für verschiedene Instrumente als auch für Tanz.

Wenn also das Wetter mitspielt wie anno 2011 ist für ein geselliges Wochenende in Craponne gesorgt, mit all den Klängen, die unter dem „Schirm“ Country Music versammelt sind. Zudem bietet die Gegend eine Vielfalt an touristischen Attraktionen. Wer die lange Anreise aus Deutschland in Angriff nehmen will, der sollte sich rechtzeitig um ein Hotel bemühen, denn Anfahrten von bis zu 50km muss man einkalkulieren. Es ist zwar schwer zu schätzen aber pro Tag dürften so an die 10.000 Menschen das Festival besucht haben.

Fazit: Das Country Festival in Craponne ist auch bei einer so langen Anreise immer eine Überlegung wert, erst recht wenn man den einen oder anderen Tag dranhängt, um sich die wunderschöne Gegend am Oberlauf der Loire anzuschauen. Man darf sicher sein, das Festival findet auch 2012 wieder statt, dann zum 25. Mal.

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