Seven Spanish Angels: Troy Seals & Eddie Setser
Lieder mit leicht mystischem Inhalt haben auch in der Country Music eine lange Tradition. Sie enthalten eine im Grunde eindeutige Botschaft, lassen dem Hörer aber genügend Spielraum, sich in der Fantasie die Details der Geschichte selbst auszumalen.
Das trifft sehr schön auf die sieben spanischen Engel zu, die in der iberischen Mythologie verwurzelt , allerdings hier Todesengel sind. Der Song gehört in die Reihe der „Gunfighter Ballads“, also jener Sparte von Songs, in denen es um Revolverkämpfe geht. Die Hintergründe bleiben im Dunkel, man weiß nicht, ob es sich um einen Guten oder Bösen handelt, der im Mittelpunkt steht. Er wird jedenfalls von Reitern gesucht bzw. verfolgt, die ihm ans Leben wollen und man muss annehmen, dass er sich von Texas kommend über die Grenze nach Mexico gerettet hat, ohne dort jedoch sicher zu sein.
Der Mann verabschiedet sich von seiner Liebsten, um seinen letzten Kampf zu bestehen. Sollte man ihn zurück nach Texas bringen, dann werde er nicht mehr unter den Lebenden sein. Im Verlaufe der sich anschließenden Schießerei beten die sieben spanischen Engel zwar für die Liebenden, doch als der Pulverrauch sich lichtet und der Herr seinen Donner geschickt hat, bringen sie einen weiteren Engel nach Hause.
Seine Liebste kann bzw. will ohne ihn nicht weiter leben. Sie nimmt das noch rauchende aber leer geschossene Gewehr aus seinen Händen, bittet Gott um Vergebung und fordert so die Schüsse heraus, die auch sie in die Arme der sieben spanischen Engel sinken lassen.
Der Song stand 1984 in der Version mit Ray Charles & Willie Nelson auf Platz 1 der Country-Charts.