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Mark D. Sanders

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Die 1990er Jahre waren „seine“ Jahre. Mark Daniel Sanders hatte es endgültig in die Elite der Songschreiber geschafft. Ein einfacher Weg dorthin war es nicht gewesen. Sanders kommt genau dorther, wo man einen der besten Country-Songschreiber nicht unbedingt suchen würde – aus Los Angeles. In der kalifornischen Metropole wurde er am 7. September 1950 geboren.

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Nach einer Karriere im künstlerischen Bereich sah es lange nicht aus, geplant war eine solche schon gar nicht. Im sonnenverwöhnten San Diego absolvierte er seine Universitäts-Ausbildung. Hauptfächer: Literatur und Sport. Basketball und Surfen standen ganz hoch im Kurs bei Mister Sanders. Eher zufällig hatte er damit begonnen, Lieder zu schreiben – als Hobby und um sich abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Er wurde Lehrer, fand aber so recht nicht Gefallen an diesem Job.

Mark D. SandersKurz bevor er seinen 30. Geburtstag feierte, machte Sanders eine Bestandsaufnahme, ging in sich und erkannte, dass er bis dahin nichts Ernsthaftes oder Dauerhaftes zustande gebracht hatte. Mehr noch, er war überzeugt, dass er mit dem, was er bis dahin getan hatte, nichts an dieser Situation ändern können würde. Also sei eine radikale Kehrtwendung nötig gewesen. Mark Sanders packte seine wenigen Sachen zusammen und ging 1980 nach Nashville, um sein bis dahin betriebenes Hobby zum Beruf zu machen: Songschreiben!

Ein Jahrzehnt brauchte er in Nashville; dann platzte der Knoten. Bis dahin verdiente er den Unterhalt als Nachhilfelehrer und Busfahrer. „Es war eine harte Zeit“, resümierte er. „Meine Mutter hatte mir den Trip finanziert. Manchmal dachte ich schon daran, die Segel zu streichen aber dann wollte ich mir diese Blöße nicht geben. Immerhin hatte es einen Verleger gegeben, dem meine Songs, die ich mitbrachte, gefielen. Auch wenn keiner davon jemals aufgenommen wurde, war das damals Ansporn genug für mich. 1982 nahm mich Acuff-Rose unter Vertrag. Dort hatte ich Gelegenheit, von Assen wie Mickey Newbury und Dallas Frazier zu lernen. Das brachte mich wirklich weiter.“

Allmählich fanden seine Songs bei Sängern Gefallen, zumal er sich endlich überwinden konnte, anstatt nur alleine nun auch mit anderen gemeinsam zu schreiben. Und ab 1992 lohnte es sich auch finanziell, was Sanders bestätigt, indem er gesteht: „Ich habe gut zehn Jahre gebraucht, ehe ich mir keine Sorgen mehr machen musste, wie ich meine Rechnungen bezahlen konnte. Wichtig war aber zunächst, dass ich mir selbst gegenüber darüber klar wurde, dass ich der kreativen Arbeit eine Chance gab, ich musste mich der Kreativität gegenüber voll öffnen.“

Und so sah seine Bilanz bis zum Jahr 2000 aus:

1992 – „Watcha Gonna Do With A Cowboy“ (Chris LeDoux mit Garth Brooks)
1992 – „Runnin‘ Behind“ (Tracy Lawrence)
1993 – „Money In The Bank“ (John Anderson)
1994 – „If You’ve Got Love“ (John Michael Montgomery)
1995 – „They’re Playing Our Song“ (Neal McCoy)
1995 – „The Heart Is A Lonely Hunter“ (Reba McEntire)
1995 – „It Matters To Me“ (Faith Hill)
1996 – „Heads Carolina, Tails California“ (Jo Dee Messina)
1996 – „No News“ (Lonestar)
1996 – „Don’t Get Me Started“ (Rhett Akins)
1996 – „Daddy’s Money“ (Ricochet)
1996 – „My Heart Has A History“ (Paul Brandt)
1996 – „Clear Blue Sky“ (George Strait)
1997 – „(This Ain’t) No Thinkin‘ Thing“ (Trace Adkins)
1997 – „Come Cryin‘ To Me“ (Lonestar)
1999 – „I Ain’t Going Nowhere“ (Martina McBride)
2000 – „I Hope You Dance“ (Lee Ann Womack)

Zeitweise leitete Sanders in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre den Musikverlag von Reba McEntire (Starstruck Publishing) und sammelte weitere wichtige Erfahrungen im Music Business, die ihn zu einer der treibenden Kräfte darin werden ließen.

Erfolgreichster Song ist bis dato zweifellos „I Hope You Dance“, den Sanders mit Tia Sillers schrieb, den Lee Ann Womack sang. Nicht nur eine von 14 Nr. 1 Hits (stand 5 Wochen ganz oben) aus seiner Feder, auch im Pop Bereich schaffte der Song die Top Twenty und es gab neben einem Grammy auch die CMA und ACM Awards als bester Song des Jahres 2000. Beide Autoren schrieben ein Buch gleichen Titels in Anlehnung an den Song, später gab es auch noch ein Kinderbuch diesen Titels.

Was sagt ein so erfolgreicher Autor generell über das Songschreiben? „Ich kann da nur auf meine eigene Erfahrung zurückgreifen. Es beginnt mit einer Idee – die kann überall herkommen. Ich treibe mich gern in einer Bibliothek rum und schaue mir Buchtitel an. Die haben mich schon oft zu einem Song animiert. Worte müssen mich regelrecht anspringen. Ich versuche über Dinge zu schreiben, über die noch nicht geschrieben wurde. Oder Dinge mit Worten anders auszudrücken. Man muss als Autor eine ganz besondere Beziehung zur Sprache und zu Worten haben. Es ist nicht unbedingt entscheidend, was du ausdrückst sondern wie du es tust. Schau dir meine Songs aus den Anfangsjahren an, dann wirst du schnell merken, dass ich einen Reifeprozess durchgemacht habe. Längst habe ich erkannt, dass ich nicht über mich selbst schreiben sollte, mein Leben ist nicht interessant genug. Auch heute noch ist längst nicht jeder Song gut genug, nur etwa jeder fünfte wird aufgenommen. Dann ist es immer noch fraglich, ob es ein Hit wird. Um erfolgreich zu sein, musst du erst einmal dir selbst vertrauen, dich gleichzeitig kritisch hinterfragen. Lass dich nicht entmutigen sondern schreib einfach einen neuen Song aber wiederhole dich nicht, suche dir ein anderes Thema oder andere Worte. Ich habe in meiner Karriere ganz sicher mehr Songs geschrieben, die nie aufgenommen wurden als umgekehrt. Lieder zu schreiben, um davon zu leben, ist nicht einfach aber ungemein befriedigend. Ich habe das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte und es nie bereuen musste.“

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