The Emperors Of Wyoming: The Emperors Of Wyoming
Der Name des Albums klingt schon kriegerisch, das Cover lässt Schlimmes vermuten. Es erinnert ein wenig an die Village People, zeigt aber Persönlichkeiten, die für den Bundesstaat Wyoming von Bedeutung waren. Und dann die Überraschung. Ein völlig eigener Sound, je länger man zuhört, je mehr Zutaten entdeckt man.
Grundtendenz ist gemäßigter Rock unüberhörbar aber auch Country, Folk, sogar Bluegrass und Surf, Metal, Rock’n’Roll. Das ergibt einen undefinierbaren Sound, der dezent an die Eagles erinnert und zu dem der teils raue Gesang passt. Dazu eine entsprechende Instrumentierung. Man hört erst neugierig, dann aber bald interessiert zu. Bis zum letzten Song. Und fragt sich spätestens dann, um wen oder was handelt es sich bei dieser Gruppe, die hier ein erstes Album vorstellt, an dem zwei Jahre gearbeitet wurde.
Mit Newcomern haben wir es weiß Gott nicht zu tun. Seit beinahe 40 Jahren schon sind sie in der Unterhaltungsmusik unterwegs. The Emperors Of Wyoming sind die beiden Brüder Pete Anderson (Bass, 12 String Guitar, Acoustic Guitar) und Frank Anderson (Lead Guitar, Lap Steel, Pedal Steel, Keyboards, Banjo) sowie Phil Davis (Lead Vocals, Acoustic Guitar, Rhythm Guitar, Harmonica) und Butch Vig (Drums, Percussion, Keyboards).
In den späten 1970er Jahren spielten sie in Madison, Wisconsin in zwei verschiedenen Bands. Seither kennen sie sich bestens, kamen aber nie auf die Idee in einer gemeinsamen Band zu spielen. Im Gegenteil, sie gingen getrennte Wege und arbeiteten als Songschreiber, Produzenten, Studiomusiker, in diversen anderen Bands, Buchautoren, beim Film. Überwiegend in Kalifornien aber auch wieder in Wisconsin. Davis stieg sogar etliche Jahre ganz aus der Musik aus. Pete Anderson wurde auch außerhalb der Musik tätig, er betrieb im Napa Valley eine Weinkellerei.
Anfang 2009 treffen sich zwei von ihnen zufällig, reden und beschließen, ein Country Rock-Album zu machen. Sofort sind die anderen Beiden dabei. Zwar wohnen sie an vier weit voneinander entfernten Orten aber da jeder von ihnen ein eigenes Tonstudio besitzt ist das dank moderner Technik kein Hindernis. Dazu kennen sie sich viel zu gut. Zeitdruck gab es auch keinen, also konnten sie so lange feilen bis sie mit dem Ergebnis zufrieden waren. Und das kann sich hören lassen. Bis auf „Bless The Weather“ (John Martyn) stammen alle Songs von ihnen selbst.
Fazit: Vier ausgekochte, erfahrene Musiker warfen ihre Ideen in einen Topf und servieren ein mehrgängiges Menü, das schmeckt. Ein Album, das einfach anders klingt, das eine Brücke schlägt zwischen alt und neu. Ein Album, das Laune macht.
Trackliste:
01. The Bittersweet Sound Of Goodbye |