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I Ain’t Living Long Like This: Rodney Crowell

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Das Lied entstand mitten in der seinerzeit so genannten „Outlaw-Welle“ und ist allein schon deshalb interessant, weil es von gänzlich unterschiedlichen Interpreten aufgenommen wurde. Für seinen Autoren Rodney Crowell bedeutete der Song gleichzeitig den Titel seines ersten Albums.

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Seiner Mentorin Emmylou Harris, für die er etliche Jahre u.a. als Musiker arbeitete (Mitglied der legendären Hot Band), würde man das Lied seines Inhaltes wegen eigentlich nicht zutrauen. Gleichwohl nahm sie es für ihr Album „Quarter Moon In A Ten Cent Town“ auf. Waylon Jennings schließlich blieb es vorbehalten, den Song 1980 an die Spitze der Charts zu singen.

Geschrieben wurde „I Ain’t Living Long Like This“ vom seinerzeit 26-jährigen Rodney Crowell in Kalifornien, wo er damals lebte. Einem so jungen Mann hätte man einen solchen Song nicht unbedingt zugetraut. Wie Crowell mir erzählte, ist das Lied nicht autobiographisch – wie man vermuten könnte – wurde aber von Erlebnissen in seiner Jugend inspiriert. Der Song beschreibt die Situation eines Mannes, der im Gefängnis sitzt. Was er verbrochen und hinter Gitter gebracht hat, wird nicht ausgeführt. Wohl aber die Hintergründe. Der Bursche stammt aus kaputten sozialen Verhältnissen. Sein Vater, der sich in Kneipen rumtrieb, kam bei einem Stockcar-Rennen ums Leben. Der junge Mann selbst gerät in schlechte Gesellschaft, landet auf der falschen Seite des Gesetzes und wird sich im Knast darüber klar, dass er so nicht länger wird leben können. Es muss sich also was ändern – so oder so.

Sinnigerweise geriet Crowell just zu der Zeit als er das Lied schrieb, selbst mit den Gesetzeshütern aneinander. Er war zu einer Geldstrafe verdonnert worden, weil er mit seinem Hund die in Kalifornien geltenden Bestimmungen für Hundebesitzer nicht eingehalten hatte. Als er die Geldstrafe nicht bezahlte, wurde er kurzerhand wenn auch kurzzeitig einkassiert.

Geboren und aufgewachsen ist Rodney Crowell in der texanischen Metropole Houston. Den im Song erwähnten Wayside Drive gibt es dort tatsächlich. Von der Küstenstadt Galveston aus führt ein Kanal nach Houston, der an diesem Wayside Drive endet. Dort traf sich in Crowell’s Jugend alles, was mit Seefahrt zu tun hatte. Sein Großvater arbeitete als Nachtwächter am Kanal und nahm seinen Enkel gern schon mal mit dorthin, für den die aufregende und nicht immer jugendfreie Welt der Seefahrer natürlich ein Erlebnis bedeutete. Typen und verkrachte Existenzen gab es für Crowell dort reichlich als Anschauungsunterricht. Dass ihn das mal zu einem Hit-Song veranlassen würde, konnte natürlich niemand ahnen.

Für Waylon Jennings bedeutete „I Ain’t Living Long Like This“ so etwas wie den Fluch der guten Tat. Man hatte ihm, nicht ohne sein Dazutun, den Stempel des Rebellen, des Outlaws verpasst. Ihm war aber nichts so zuwider wie in irgendeine Schublade gesteckt zu werden und deshalb wollte er möglichst weg von diesem Image. Just dieser Song, seine elfte Nr. 1 übrigens, gab seinem ungeliebten Image weitere Nahrung. Traurig darüber war Jennings aber dann doch nicht. Im Gegenteil, im Studio waren alle Beteiligten so in ihrem Element, dass man den Song gleich im ersten Versuch im Kasten hatte, nicht nur bei Waylon Jennings eine Seltenheit. Jedenfalls änderte man an der Album-Version nichts mehr. Für die Single-Auskoppelung kürzte man das fast fünfminütige Original im instrumentalen Teil um eine gute Minute, weil man befürchtete, es würde sonst im Radio nicht gespielt.

I Ain't Living Long Like This - Rodney Crowell

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