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John Wesley Ryles

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Immmer wieder einmal begegnet man einem Sänger, bei dem man sich nicht erklären kann, warum er nicht längst ein Star geworden ist. Am Talent jedenfalls kann es nicht liegen. Ein ganz typisches Beispiel dafür ist John Wesley Ryles, dessen Stimme mir in Erinnerung geblieben ist, seit ich seinen Hit „Kay“ Ende der 1960er Jahre hörte.

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In der Folgezeit flackerte seine Popularität immer wieder einmal kurz auf, doch den Durchbruch als Solist schaffte er nie. In den frühen 19m0er Jahren lernte ich John Wesley Ryles in Nashville kennen und konnte ihm bei der Arbeit im Studio beobachten. Nicht bei Aufnahmen für eigene Veröffentlichungen sondern als Backgroundsänger. Mich faszinierte die ungewöhnliche Wandlungsfähigkeit seiner Stimme – verblüffend, wie er sich an die geforderten Gegebenheiten anpassen konnte.

John Wesley RylesVöllig zu Recht genießt Ryles in Nashville den Ruf als idealer „backing vocalist“, wie es im Fachjargon so schön heisst. Was hat er nicht alles versucht, um selbst ganz vorn im Rampenlicht zu stehen – es blieb ihm weitgehend verwehrt, bis heute.

John Wesley Ryles wurde am 2. Dezember 1950 in Bastrop, Louisiana geboren, er wuchs jedoch in Texas auf. Von Kindesbeinen an stand die Musik im Mittelpunkt, denn die ganze Familie machte Musik und trat auch öffentlich auf. Mitte der 60er Jahre zog die Ryles Family nach Nashville, für John Wesley die Gelegenheit, eine Solo-Karriere zu versuchen. Drei Jahre strampelte er sich ab, dann mit 18 Jahren nahm ihn Columbia unter Vertrag.

Gleich die erste Single „Kay“ kletterte bis in die Top 10 – zehn Jahre später brachte es eine neue Version bei ABC Records noch einmal bis Platz 50. Nach dem Anfangserfolg blieben weitere Hits aus, lediglich „I’ve Just Been Wasting My Time“ rutschte noch bis in die Top 20. Mehrere Label-Wechsel fruchteten auch nicht, erst 1977 bei ABC schien sich das Blatt zu wenden. „Once In A Lifetime Thing“ bescherte Ryles mit Platz 5 seine erfolgreichste Single.

Die Label-Reise ging weiter zu MCA, mehr als zwei Top 20 Singles – „Liberated Woman“ und „You Are Always On my Mind“ sprangen dabei nicht heraus. John Wesley Ryles versuchte er unerüdlich weiter – aufgeben, das Wort kennt er nicht. Zwar landete er immer wieder mal in den Charts – aber der entscheidende Hit stellte sich nicht ein. Auch nicht bei weiteren Plattenfirmen. So bleiben „Louisiana Rain“ (1987 Platz 20) und „Nobody Knows“ , das 1988 im Mittelfeld stecken blieb, seine letzten Notierungen bei Billboard. Das Kapitel „Plattenstar“ war damit für John Wesley Ryles beendet – nicht aber seine Karriere als backing vocalist. Bis heute gehört er zu den gefragtesten Studiosängern in Nashville. Jeder, der einmal eine Platte produziert hat, weiß, wie wichtig gerade diese bei uns auch als „Chorsänger“ bezeichneten Künstler für den Erfolg einer Produktion sein können.

John Wesley Ryles machte gelegentlich auch unter anderen Namen Aufnahmen, Pseudonymen, die er nur für eine ganz bestimmte Produktion annahm. So hatte ich 1990 das Vergnügen, ihn mit anderen seiner Kollegen bei den Aufnahmen für die in der Schweiz veröffentlichte CD „Chansons des Routierts Americains“ zu erleben. Die Songs wurden alle für genau dieses im Trucker Milieu angesiedelte Projekt geschrieben. Vier unter dem Namen „John William Roberts“ veröffentlichte Songs finden sich auf dem Album: „Big Wheels Rollin'“, „Free And Rolling, „Nashville Highway“ und „Sweet Magnolia“. Richtig gute, down to earth Country Music. „Sweet Magnolia“ hat regelrechten Ohrwurm-Charakter, wobei Ryles alias Williams seine gesanglichen Qualitäten voll zur Geltnung bringt. Den Spaß, den er bei den Aufnahmen hatte, hört man dem fertigen Produkt sehr schön an. Als Single-Veröffentlichung hätte „Sweet Magnolia“ ihm durchaus in den USA den so oft erhofften „big point“ bringen können.

Der mit Conway Twitty’s Tochter Joni verheiratete John Wesley Ryles ist aber mit seiner Karriere nicht unzufrieden. Es hat durchaus auch Vorteile, im Music Business gefragt zu sein, ohne ständig im Rampenlicht stehen zu müssen.

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