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Jahrescharts 2015

Die Redaktion hat abgestimmt: Die beliebtesten Alben 2015

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Country Music Charts

Wir präsentieren Ihnen die Top 10 der beliebtesten Alben des Jahres – ausgewählt von den Redakteuren Bernd Wenserski, Beate Dornfeld, Dirk Neuhaus, Franz-Karl Opitz, Thomas Waldherr und Bernd Wolf. Unangefochten steht Eric Church mit „Mr. Misunderstood“ auf Platz 1 der Country.de-Jahrescharts. Auf die Plätze verwiesen: Chris Stapleton (2) und Willie Nelson & Merle Haggard (3).

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Mr. Misunderstood – Eric Church: Als 1986 das Album „Guitar Town“ erschien, wurde mir sehr schnell klar, daß dies kein „normales“ Album war, zumindest nicht für mich. So etwas passierte mir immer wieder seitdem, aber eben auch nicht wirklich oft. Das letzte Album dieser ganz persönlichen Liste war „That Lonesome Song“ von Jamey Johnson. Und jetzt gehört „Mr. Misunderstood“ dazu, ohne wenn und aber. Überragend im Songwriting, überragend produziert, großartig gespielt und performt. Dieses Album läuft seit Anfang November bei mir in Dauerrotation. Wenn man sich etwas wünschen dürfte, dann sollte bitte jeder Künstler sein Album in solcher Rekordzeit aufnehmen und die Emotionen über die Planung siegen lassen. Danke und Glückwunsch, Eric Church! Für mich das unangefochtene Album des Jahres! (Bernd Wolf)

Traveller – Chris Stapleton: Seit Jahren schreibt er berührende, nachdenkliche und vor allem immer wieder erfolgreiche Songs für viele Künstler (nicht nur) in Nashville. Sein Album „Traveller“, in den USA im Mai erschienen, war bis Anfang November kein großer kommerzieller Erfolg. Dann kam der Abend des Chris Stapleton. Drei Awawrds durfte er überraschenderweise entgegennehmen bei den CMA Awards. Seither überschlagen sich die Erfolgsmeldungen. Für mich war dieses Album von Anfang an das, was viele Menschen jetzt darin sehen, nämlich eines der besten Alben dieses Jahres. Zu Chris Stapletons großartigem Songwriting und Gesang gesellen sich die ebenso großartigen Backings seiner Frau Morgane und die Steel Guitar von Robby Turner, dessen frühere Arbeitgeber u.a. Waylon Jennings und die Highwaymen waren. Das sind in den Augen dieses Redakteurs nicht die schlechtesten Referenzen. (Bernd Wolf)

Django And Jimmie – Willie Nelson & Merle Haggard: Alte Jungs ganz lässig! Die beiden Country-Ikonen Willie Nelson und Merle Haggard brillieren in zwangloser Souveränität, indem sie zu ihren Wurzeln zurückgehen – Django Reinhardt und Jimmie Rodgers – auf große Freunde und Weggefährten besinnen – Johnny Cash und Bob Dylan – und ganz frech sich um jegliche Konventionen scheren – „It’s All Going To Pot“. Großes Kino! (Thomas Waldherr)

Cold Beer Conversation – George Strait: Der smarte Sänger hat seinen ersten Longplayer im Jahr 1981 aufgenommen. Und nach 34 Jahren klingt der Texaner immer noch frisch. Er hat „Cold Beer Conversation“ zu einem kleinen Stilwunder gemacht: Flotte Songs, schöne Balladen, Western Swing, alles da! Vorgetragen mit einer sicheren Lässigkeit, die verrät, dass ihm das Singen noch immer gefällt und leicht fällt. Über die tolle Instrumentierung und die Qualität der Lieder brauchen wir nicht weiter zu reden: George Strait verbindet Modernes und beste Tradition der Countrymusik. (Franz-Karl Opitz)

Adobe Sessions – Cody Jinks: Der Texaner zählt zu den letzten verbliebenen Country-Outlaws, die dem Geist der großen Vorbilder in angemessener Form gerecht werden. Auf seinem im Januar erschienenen vierten Studioalbum „Adobe Sessions“ hat der Rauschebartträger aus Fort Worth eine musikalische Visitenkarte hinterlassen, die verschiedene Facetten des Texas Country in zum Teil brillianter Form abliefert. Ein derart komplettes Werk zwischen erdigem Red-Dirt-Outlaw-Style und traditionellem Honkytonk-Country ist selbst in der vor Kreativität sprudelnden Texas-Country-Szene eine Rarität und hat sich als Geheimtipp auch in unserer Top-Liste des Jahres verewigt. Ob auf der Autofahrt nach Feierabend, beim Barbecue mit Freunden oder einfach nur als Stimmungsaufheller zwischendurch, der wahre Countryfreund wird den wildromantischen Charme der „Adobe-Sessions“ schnell in sein Herz schließen. (Bernd Wenserski)

Damn Country Music – Tim McGraw: Dass Superstar Tim McGraw sein 14. Studioalbum mit dem Titel „Damn Country Music“ belegt hat, könnte man als Statement eines gestandenen Künstlers gegen die Entfremdung des Country durch Crossoverexperimente verstehen. Dahinter steckt letztlich die ganze Leidenschaft für eine Musikrichtung, deren Emotions- und Bilderwelt man sich als Interpret und Fan nicht wirklich entziehen kann. Alleine der Titelsong gibt das Bekenntnis zur Country-Musik auf hingebungsvolle Weise wieder und bringt Tim McGraw mit einem der Top-Releases 2015 in die Erfolgsspur. Wohldosierte Einflüsse von Irish Folk bis Pop bleiben auf Songs wie dem Opener „Here Tonight“ oder dem hitverdächtigen „Love Runs“ spürbar und stehen Seite an Seite mit Country-Hightlights wie der Ballade „Don’t Make Me Feel At Home“ oder dem launigen Radiorocker „California“. Am Ende ist es das Ergebnis von McGraws abgeklärter Interpretation, dass die Stile unter der Führung des Country sanft ineinander fließen und seinen Interpreten zeitlos-modern erscheinen lassen. (Bernd Wenserski)

American Dreamer – Frankie Lee: Viele Bilder formierten sich vor meinem geistigen Auge, als ich das Album zum ersten Mal hörte. Es spielt sich ab wie in einem Film: Text und Musik gehen eine wunderbare Symbiose ein. In bester Singer-Songwriter-Manier nimmt uns der 22-jährige Musiker mit auf eine Reise, die einen von Beginn an packt. Frankie Lee ist ein wahrer Könner, der mit „American Dreamer“ ausnahmslos zu begeistern vermag. Gehört für mich zu den besten Produktionen des Jahres. Es klingt wie aus einem Guss – ein tolles Teil! (Beate Dornfeld)

Tomorrow Is My Turn – Rhiannon Giddens: Sie führt die schwarze und weiße Musik des Südens in sich zusammen. Mit atemberaubender Stimme und großem Charisma interpretiert Rhiannon Giddens Songs von Nina Simone, Dolly Parton, Patsy Cline, Sister Rosette Tharpe, Elisabeth Cotten oder Jean Ritchie. Ambitioniert und unterhaltsam zugleich, stehen die Songs dieses Albums programmatisch für das musikalische Selbstverständnis der Sängerin aus North Carolina. Die Entdeckung der letzten Jahre! (Thomas Waldherr)

Angels & Alcohol – Alan Jackson: Mit seinem aktuellen Silberling findet der großgewachsene Barde zurück zu seinen musikalischen Wurzeln. Nach Blues, Gospel und Ausflügen in den Bluegrass, macht er damit weiter, womit er bereits Millionen CDs an den Mann bzw. die Frau gebracht hat – mit richtig guter Countrymusik. Der Longplayer ist megastark und transportiert traditionelle Country Music in die Gegenwart. Das beherscht kaum jemand so gut wie Alan Jackson. Er ist wieder da – und das ist auch gut so. Wo Alan Jackson draufsteht, ist halt auch Alan Jackson drin! (Dirk Neuhaus)

Pageant Material – Kacey Musgraves: Sie ist nicht nur optisch eine Augenweide, ihre Lieder, meist von ihr selbst –oder im Team geschrieben – sind einfach clever, witzig oder auch mal bissig-satirisch. Von allen jungen Country Sängerinnen ist sie diejenige, die am meisten in der Tradition steht und doch auch junge Fans begeistert. Ihr zweites Album „Pageant Material“ ist mein Kauftipp. Übrigens sind Kacey und Rhiannon die einzigen Frauen, die es in unsere Liste der zehn besten Alben des Jahres 2015 geschafft haben. Wenn das kein Qualitätsbeweis ist. (Franz-Karl Opitz)

Die Country.de Redaktions Top 10 des Jahres 2015 im Überblick:

01. Eric Church – Mr. Misunderstood
02. Chris Stapleton – Traveller
03. Willie Nelson & Merle Haggard – Django & Jimmie
04. George Strait – Cold Beer Conversation
05. Cody Jinks – Adobe Sessions
06. Tim McGraw – Damn Country Music
07. Frankie Lee – American Dreamer
08. Rhiannon Giddens – Tomorrow Is My Turn
09. Alan Jackson – Angels & Alcohol
10. Kacey Musgraves – Pageant Material

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