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Die neuen Mitglieder der Country Music Hall of Fame 2016: Randy Travis, Charlie Daniels und Fred Foster

Am 29. März 2016 verkündete Brenda Lee die neuen Mitglieder der "Country Music Hall of Fame".

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Country Music Hall Of Fame Bildrechte: Logo, Country Music Hall of Fame

Am Dienstag, den 29. März 2016, hat Brenda Lee die Persönlichkeiten bekanntgegeben, die von der Country Music Association (CMA) zu neuen Mitgliedern in die Country Music Hall of Fame in Nashville ernannt worden sind.

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In der Kategorie der in der Musikindustrie tätigen Personen wurde Fred Foster geehrt. Er ist Jahrgang 1931 und seit 1956 arbeitet er in Nashville, als Songschreiber, Talentscout von Mercury Records. 1958 gründete er seine eigene Plattenfirma Monument Records. Hier war sein Geniestreich die Verpflichtung von Roy Orbison, dessen Superhits wie „Crying“, „Running Scared“ und natürlich „Oh Pretty Woman“ alle von Fred Foster produziert wurden. Foster war auch ganz wichtig für Dolly Partons frühe Karriere, denn er gab ihr bei Monument den ersten Plattenvertrag und half ihr zum allerersten Hit „Dumb Blond“. Als Songschreiber wurde er bekannt, als er mit Kris Kristofferson gemeinsam „Me And Bobby McGee“ schrieb. 1990 verkaufte er seine Plattenfirma, blieb aber aktiv und verdiente sich 2008 einen Grammy für die Kollaboration der Legenden Willie Nelson, Merle Haggard und Ray Price mit „Last Of The Breed“. In seiner bewegten Dankesrede meinte der 85 Jahre alte Foster, dass dies die größte Ehre sei, die ihm in seiner langen Karriere zuteil geworden ist.

In der Kategorie eines verdienten Veteranen der Countrymusik würdigte Brenda Lee Charlie Daniels. Er wurde am 28. Oktober 1936 in Wilmington, North Carolina geboren. 1967 kam er nach Nashville, wo er sich als Instrumentalist bei der Marshall Tucker Band und Marty Robbins erste Engagements verschaffte. Auf Bob Dylans legendärem Album „Nashville Skyline“ ist er auch zu hören. Warner Brothers nahm ihn und seine Band 1971 unter Vertrag. Nach einigen kleineren Erfolgen gelang ihm 1979 der große Wurf. Von ihm und seinen Bandmitgliedern geschrieben erreichte „The Devil Went Down To Georgia“ den ersten Platz der Country Charts, sogar Platz 3 der Pophitparade und wurde zu einem Millionenseller, der ihm einen Grammy einbrachte. Immer wieder gelangen ihm Country Hits, gerne auch mal mit patriotischen Themen wie „This Ain’t No Rag It’s A Flag“ (Platz 33, 2001) oder „Beautiful America“ (58,2003). 2011 war Daniels zum vorläufig letzten Mal in den Charts, als er zusammen mit Aaron Watson und George Jones „Country Boy“ auf Platz 50 brachte. Charlie Daniels witzelte, dass es zu dieser Ehrung keinerlei Steigerung gäbe und dass er ungeachtet der Tatsache, dass er im Oktober 80 Jahre alt wird, keinen Gedanken an einen Ruhestand verschwende. Er will weitermachen, solange es irgendwie geht. Nach seiner Dankesrede machte Charlie Daniels eine sehr ungewöhnliche Geste: er nahm seinen breitrandigen Cowboyhut ab!

Charlie Daniels, Randy Travis, Fred Foster

v.l.n.r. – Charlie Daniels, Randy Travis, Fred Foster


Das dritte neue Mitglied der Hall of Fame in der Kategorie „Moderner Künstler“ stellte Brenda Lee ausführlich vor. Sie charakterisierte Randy Travis als einen Künstler, der in den 1980er Jahren die Countrymusik erneuert habe wie kein anderer. Dabei war die Karriere des begnadeten Sänger nur mit Mühe in Gang gekommen. Er wurde am 4. Mai 1959 in Marshville, North Carolina geboren. Travis ging in seiner Jugendzeit keinen einfachen Weg. Er überwarf sich mit seinem Vater, brach die Schule ab und geriet auf die schiefe Bahn. Es war seine Managerin Lib Hatcher, die er dann 1991 heiratete, die ihn zur Musik brachte und mit ihm 1982 nach Nashville ging. Lange bemühte sich Randy vergeblich um einen Plattenvertrag, da er den Industriegrößen zu „Country“ klang. Warner Brothers verpflichtete ihn schließlich. Seine erste Single „On The Other Hand“ schien auf Platz 67 zu floppen, doch als sie ein halbes Jahr später erneut veröffentlicht wurde, schoss das Lied auf Platz 1. Der Song war seinem Album „Storms Of Life“ zu finden, das sich drei Millionen Mal verkaufte und über vier Jahre in den Albumcharts stand. Ich persönlich erinnere mich, dass ich mit diesem Album meine Frau fast zur Verzweiflung gebracht hätte, weil es wochenlang in unserer Wohnung und unserm Auto erklang.

16 Nummer-Eins-Hits sollten folgen, insgesamt verkaufte Travis über 25 Millionen Platten. In den 1990er Jahren war er auch als Schauspieler erfolgreich. In über 40 Filmen und Fernsehproduktionen trat Travis auf. Nach 2000 wandte er sich der Gospelmusik zu, auch hier erfolgreich, wie seine Nummer 1 „Three Wooden Crosses“ aus dem Jahr 2003 bewies. 2009 stand er zum letzten Mal in den Country-Charts auf Platz 2, als Carrie Underwood sein „I Told You So“ neu aufnahm, und ihn zum Duett einlud. 2010 trennte er sich nach 19 Jahren von Lib Hatcher.

Im Jahre 2013 schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Als Folge einer Vieruserkrankung erlitt Travis einen Schlaganfall, der ihn monatelang ans Bett fesselte. Mit eisernem Willen kämpfte er seitdem gegen die Krankheit an. So trat Randy Travis vor die Mikrophone, doch er war nicht in der Lage, seines Dankesrede selbst zu halten. Mary Davis, die er 2015 geheiratet hat, dankte bewegt, dass man Randy Travis diese Ehrung zugedacht hat. Randy Travis versteht alles, was sie sagt, lacht über ihre Anekdoten und Geschichten aus seinem Leben. Ob Randy je wieder singen wird, scheint doch sehr fraglich, umso wichtiger ist es, dass seinen musikalischen Verdiensten in der Music Hall of Fame ein Platz eingeräumt wird.

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Über Franz-Karl Opitz (1116 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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