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Jimmy Martin

Jimmy Martin, geboren am 10. August 1927 in Sneedville, Tennessee. Das Porträt des Sängers und Songschreibers.

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Jimmy Martin Jimmy Martin - Bildrechte: Promo

Er war eine der komplexesten Persönlichkeiten in der Bluegrass Music, berüchtigt wegen seines aufbrausenden Charakters und seiner Sturheit, anerkannt und beliebt ob seiner musikalischen Fähigkeiten.

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James Henry Martin, genannt Jimmy Martin stammt aus der Gegend bei Sneedville in Tennessee, wo er am 10. August 1927 das Licht der Welt erblickte. Daheim sang man Gospel-Songs, seine Mutter und der Stiefvater machten es dem Sprössling vor. Der brachte sich das Gitarrenspiel selbst bei, indem er bei den anderen in seinem Umfeld abschaute. Und irgendwann war er so weit, dass er sich einer Band anschließen konnte. Als er zu Tex Climer’s Blue Band Coffee Boys gehörte, sammelte er nicht nur erste Erfahrungen mit dem Radio sondern wusste sich auch auf dem richtigen Weg zum Musiker.

Schon immer mit genug Selbstvertrauen ausgestattet, suchte er nach Möglichkeiten, seinen Traum zu verwirklichen. Die Gelegenheit ergab sich gegen Ende 1949. Mac Wiseman war aus der Band von Bill Monroe ausgeschieden, der Bluegrass-Star brauchte Ersatz. Also setzte sich Jimmy Martin in den Bus nach Nashville, schlich sich unter die Musiker der Grand Ole Opry und hatte das Glück, dass Bill Monroe ihn vorsingen ließ. Mehr noch, Monroe engagierte ihn vom Fleck weg.

Als Mitglied der Bluegrass Boys wurde Jimmy Martin rasch eine feste und prägende Größe, er konnte sich prima entfalten. Monroe’s Stimme und die etwas höhere Martin’s ergänzten sich ideal und führten zu dem heute als klassisch bezeichneten „high lonesome“ Sound. Historiker bezeichnen diesen Teil der Karriere Bill Monroe’s als die wertvollste und aufregendste.

Dass die Zusammenarbeit nicht von Dauer sein konnte, wurde ziemlich bald offenkundig. Beide Musiker waren mit einer gehörigen Portion Sturheit ausgestattet, Jimmy Martin würde man heute als ausgeflippten Typen bezeichnen, der ständig neue Ideen im Kopf hatte und sich nicht scheute, kommerziell zu denken und zu arbeiten. Immerhin rauften sich Monroe und Martin rund fünf Jahre zusammen, dann trennten sich ihre Wege. Kurzzeitig heuerte Jimmy Martin bei den Osborne Brothers an – es gab die gleichen Probleme.

Deshalb startete Martin 1955 mit den Sunny Mountain Boys seine eigene Band. In der spielten zeitweise solche Größen wie J.D.Crowe, Paul Williams, Vic Jordan, Alan Munde und Bill Emerson. Martin kreierte einen deutlich moderneren und kommerzielleren Bluegrass Sound, den man bald als „good’n country“ bezeichnete. Geprägt von ausgezeichnetem Instrumentalspiel, einfachen und eingängigen Melodien wurde Jimmy Martin einer der beliebtesten Bluegrass Stars über Jahre hinweg. Ihn störte auch heftige Kritik nicht, wenn er beispielsweise Drums verwendete. Und der Erfolg gab ihm immer wieder Recht. Mit Liedern wie „Hit Parade Of Love“, „Rock Hearts“, „Tennessee“, „Stepping Stones“ und „Widow Maker“ sammelte er ebenso fleißig Pluspunkte wie mit rassigen Instrumentals. Beim „Louisiana Hayride“ und dem „Jamboree“ in Wheeling, West Virginia gehörte er zu den oft und gern gesehenen Gästen. Auch in der Grand Ole Opry wurde Jimmy Martin gefeiert. Aber deren Mitglied konnte er nie werden, die Mitgliedschaft wurde ihn auch nie angeboten. Das mag ihn durchaus geärgert haben, änderte aber sein Verhalten nicht. Denn Jimmy Martin galt als unberechenbar und launisch, er hatte große Alkoholprobleme – so sehr er auf der Bühne mit seiner Show begeistern konnte, so wenig vorhersehbar waren seine Ausraster.

Zu den Höhepunkten seines Schaffens gehört mit Sicherheit sein Mitwirken am längst legendären Album „Will The Circle Be Unbroken“ der Nitty Gritty Dirt Band.

Neben der Musik war die Waschbär-Jagd mit Hunden seine große Leidenschaft, die sich auch auf dem einen oder anderen Album-Cover bildlich niederschlug. Gelegentlich ist auch in von Martin geschriebenen Songs davon zu hören. Eine Leidenschaft, die ihm ebenfalls Kritik einbrachte… Er war und blieb zeitlebens ein unbequemer Mitmensch, sowohl im privaten Bereich als auch in der Musik-Szene von Nashville.

Im Jahre 2004 erkrankte Jimmy Martin an Blasenkrebs und erlag dieser Krankheit am 14. Mai 2005 in Nashville.

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