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Jade Jackson: Gilded

Das Debütalbum der hochgehypten Newcomerin hat ein paar gute Ansätze bleibt aber am Ende eine zähe Angelegenheit.

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Jade Jackson - Gilded Jade Jackson - Gilded. Bildrechte: Anti/Epitaph

Das kennt man aus dem Kino. Manchmal stecken in einem Werbetrailer vom neuen Film schon alle guten Szenen drin. Schaut man sich dann das gesamte Werk an, wird das zu einer zähen Angelegenheit, weil der Film nicht für die volle Distanz trägt und die wenigen guten Szenen innerhalb eines Meeres von Langeweile untergehen. So ähnlich ging des dem Schreiber dieser Zeilen mit dem Debütalbum Gilded von Jade Jackson.

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Die beiden Vorab-Auskopplungen „Finish Line“ sowie „Motocycle“ ebenso wie die Erwähnung im Rolling Stone weckten Spannung und Vorfreude auf die Musik der jungen Kalifornierin, die, so sagen die Experten, das Beste von Lucinda Williams und Emmylou Harris vereinige vor dem Hintergrund einer jungen Musikerin, die mit Alben von The Gun Club und The Smiths ebenso aufwuchs wie mit George Jones und Hank Williams. Und in der Tat an Lucinda Williams erinnert das Album stark. Aber damit ist schon fast das einzig Gute darüber gesagt. Denn tatsächlich ist Jade Jackson nicht auch nur annähernd auf dem Weg zum Niveau der texanischen Alternative Country-Ikone.

Beginnen wir mit der Musik dieses Albums. Der fehlt die Bandbreite. Immer Slow oder Midtempo und irgendwie immer Roots Rock von der Stange. Schon tausendmal gehört und sehr oft besser. Die Musiker – darunter Koryphäen wie Greg Leisz oder Sara Watkins – machen einen guten Job. Das Problem scheint hier eher in der Produktion von Mike Ness zu liegen. Der Alt-Punkrocker hat ein Album produziert, das sich so anhört, wie er denkt, dass sich Alt. Country anhören muss. Das ganze Album schreit förmlich: „Hey, das hier ist Alternative Country!“

Dazu gehört dann auch die Ansammlung von traurigen, schmachtenden Texten. Wirklich ein armes Mädchen, diese Jade. So traurig. Und immer dreht sich alles um sie. Und wenn dann der ausgetretene Pfad der unglücklichen Liebeslieder mal verlassen wird, wie bei „Troubled End“, dann wird eine Musik unterlegt, die schon klischeehaft ruft „Ich bin eine düstere Mörderballade“. Schwer verdaulich.

Was Jade Jackson wirklich kann, wird bei den schon erwähnten „Finish Line“ und „Motorcycle“ deutlich. „Finish Line“ bricht textlich und melodisch aus dem Einheitsbrei des Albums aus, während „Motocyle“ das wenigstens textlich tut.

Die Geschichte geht ja so, dass die Frau und Tochter von Mike Ness, Jade in einem Kaffeehaus entdeckt haben. Ein talentiertes Mädchen an der Gitarre also, die hier völlig falsch produziert wurde. Man möchte ihr raten, sich von der Familie Ness abzunabeln, um ihren eigenen Weg zu finden. Der dann hoffentlich dann auch beinhaltet, sich nicht in doofen falschen Posen fürs Album-Cover fotografieren zu lassen. Das haben Lucinda und Emmylou noch nicht mal am Anfang ihrer Karriere mit sich machen lassen. An denen könnte sie sich also wirklich ein Beispiel nehmen oder auch an Nikki Lane, die mit weitaus mehr eigener Kontur ihr Ding macht.

Fazit: Schade für Jade Jackson, aber das überzeugt nicht. Gute Ansätze werden totgeritten, am Ende klingt alles gleich. Hoffen wir, dass sich das Talent aus Zentral-Kalifornien noch findet und zukünftig besser produziert wird. Wir wünschen es ihr und uns sehr!

Jade Jackson – Gilded: Das Album

Jade Jackson - Gilded

Titel: Gilded
Künstler: Jade Jackson
Veröffentlichungstermin: 19. Mai 2017
Label: Anti/Epitaph
Format: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 40:26 Min.
Tracks: 11
Genre: Alternative Country, Americana

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Trackliste: (Jade Jackson – Gilded)

01. Aden
02. Back When
03. Bridges
04. Finish Line
05. Troubled End
06. Good Time Gone
07. Salt To Sugar
08. No Guarantees
09. Motorcycle
10. Gilded
11. Better Off

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Über Thomas Waldherr (802 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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