Megan Moroney: Lucky
Reifes Album einer sehr talentierten Künstlerin, die viel zu erzählen hat - großartig!
Sie gilt nicht mehr nur als Geheimtipp, ihr wird eine große Karriere vorhergesagt: Megan Moroney, 25 Jahre alt, stammt aus Savannah in Georgia und ist seit 2020 in Nashville ansässig. Die sehr attraktive Blondine, die an die junge Dolly Parton erinnert, hat mit einer EP mit sechs Songs und dem etwas überraschenden Titel „Pistol Made Of Roses“ vor zwei Jahren Aufsehen erregt. Es folgte im Herbst 2022 ihre Single „Tennessee Orange“, in der sie witzig darüber singt, dass sie als Fan aus Georgia einem netten jungen Mann zuliebe, nun die Farben des Football-Erzfeindes Tennessee trägt. Damit ist Megan in dieser Woche in die Top 10 gelangt und gleichzeitig kann ihr Debütalbum Lucky jetzt gekauft und gehört werden. Produziert hat das Ganze Kristian Bush, einstmals der Partner von Jennifer Nettles im Duo Sugarland, der als erster ihr Talent erkannt und gefördert hat.
13 Lieder hat Megan aufgenommen, mit prominenten Songschreibern und bei fast allen hat sie als Co-Autorin mitgewirkt. Wie bei ihrem ersten Hit gelingt es ihr, stimmungsvolle Lieder mit originellen Texten anzubieten. Der Titelsong „Lucky“ ist bittersüß, sie ist glücklich und er soll rüberkommen, denn sie trinkt (Alkohol) und in „I’m Not Pretty“ rechnet sie mit den Mädels ab, die sie in der Schule oder den sozialen Medien mobbten.
Megan Moroney schreibt Lieder, die über das bloße Liebeslied hinausgehen – aber auch banale Situationen bieten ihr Stoff für amüsante Songs, so zum Beispiel „Kansas Anymore“ oder „Girl In The Mirror“, eine Ballade, die das Zeug zur Single hätte. Genau wie „Sad Song For Sad People“, mit Schluss, dass sie nach all den traurigen Kompositionen nun für ihn ein Liebeslied schreiben wird. Aber richtig traurig geht – auch für sie, Schmerz über alles in „Mustang Or Me“, aber es ist nicht schnulzig. Biografisches hören wir von Megan in „Georgia Girl“ und überhaupt scheint keines der 13 Lieder als Lückenfüller auf das Album gekommen zu sein. Sehr schön, das „Why Johnny“, in der sie mit June Carter spricht und sie fragt, warum sie damals Johnny Cash genommen hat, so wie sie, Megan, einen schwierigen Kerl liebt.
Fazit: „Lucky“ ist ein erstaunlich reifes Album, das die Newcomerin vorgelegt hat. Es lohnt sich nicht nur wegen Megans prägnanter Stimme und der einfühlsamen Melodien genau zuzuhören, es sind gerade die Texte, die so gefallen. Ich stimme vielen Kritikern in Nashville zu: Megan Moroney hat eine große Zukunft in der Countrymusik vor sich.
Megan Moroney – Lucky: Das Debütalbum
Titel: Lucky
Künstlerin: Megan Moroney
Veröffentlichungstermin: 5. Mai 2023
Label: Columbia Records
Formate: CD & Digital
Tracks: 13
Genre: Country
Trackliste: (Lucky)
01. Lucky
02. Girl In The Mirror
03. I’m Not Pretty
04. Tennessee Orange
05. Why Johnny
06. Georgia Girl
07. God Plays A Gibson
08. Sleep On My Side
09. Kansas Anymore
10. Mustang Or Me
11. Another On The Way
12. Sad Songs For Sad People
13. Traitor Joe