Anne Wilson: Rebel

Die Wilsons scheinen zurzeit Erfolg zu haben. Lainey Wilson rockt die Countrygemeinde und Anne Wilson hat ihr zweites Album Rebel veröffentlicht. Da hat sie mit Lainey ein Duett gesungen, das „Praying Woman“ heißt, wobei die beiden richtig abgehen, was uns bei Lainey nicht wirklich überrascht. Stimmlich erinnert Anne auch noch an eine andere Wilson, an das Gretchen vom „Redneck Woman“.

Anne Wilson wurde 2021 bekannt, als ihr erstes Album „My Jesus“ Nummer 1 in den Christian Music Charts wurde. Diese christlich geprägte Musik ist in Deutschland eher unbekannt, hat jedoch in den USA viele Fans. Die Musik ist teils Pop, Gospel, R&B und eben Country beeinflusst. Anne ist erst 22, stammt aus Lexington in Kentucky, wo sie in einer tiefreligiösen Familie und in einer von der Kirche geprägten Umgebung aufwuchs. Sie war 16, als ihr älterer Bruder bei einem Autounfall ums Leben kam, und das hat sie noch weiter in ihrem Glauben bestärkt, wie sie schreibt.

Die junge Lady hat eine beeindruckende Stimme, mit Klarheit, Wucht und Energie. Für ihr Album hat sie 16 Songs ausgesucht, und bei allen hat sie mitgeschrieben. Dabei sind bekannte Countrysong-Autorinnen, wie Emily Weisband, Nicolle Galyon und Trannie Anderson. Produziert haben das Album Jeff Pardo und Jonathan Smith.

Der Titelsong und erste Titel der CD ist „Rebel“, in dem Anne sich als Rebellin outet, die gegen den Mainstream schwimmen will. „Strong“ und „Rain In The Rearview“ gehen in dieselbe Richtung. Bei der Lobpreisung des kleinen Städtchens auf dem flachen Land „Country Gold“ singt der so erfolgreiche Jordan Davis mit. Der Superstar der Christian Music und Grammy-Gewinner Chris Tomlin singt mit ihr „The Cross“, musikalisch ein Genuss.

Ruhig und reflektiert ist die Hommage an ihren Vater „Father’s Daughter“ und auch das „Sinner’s Prayer“. Doch sie ist besonders gut, wenn sie richtig laut wird. „Songs About Whiskey“ ist der Höhepunkt des Albums, ein echter Honky Tonk Knaller. Aber mit dem Haken, dass sie statt Songs über Alkohol und Zigaretten eher solche über Jesus hören möchte. Damit wären wir bei Songs, die den Bezug zur Frömmigkeit noch deutlicher machen: Eingängig und man möchte mitsingen bei „God & Country“, bei „3:16“, mit Bezug auf eine Bibelstelle und „Southern Gospel“. So hofft sie, dass es die berühmten „Dirt Roads“, die Schotterpisten, auch im Himmel gibt, auch „Dirt Roads In Heaven“ ist ein gelungener Countrysong. „Red Flag“ ist ebenfalls ein rockiger Klassesong, doch es gibt die rote Flagge, wenn er nicht in die Kirche geht.

Fazit: Anne Wilson ist ein großes Talent. 16 Klassesongs, die bestens produziert wurden. Sie hat den Sprung zur Countrymusik offensichtlich musikalisch und hörbar, prima geschafft. Es sind die Texte, die für viele Fans hier fraglich sein dürften. Eine sehr junge Frau, die über die Verlockungen des Himmels, über betende Frauen, über Gott und Country singt – und zudem Jungs davor warnt, wenn sie keine Kirchgänger sind. Den Fans in den USA gefällt das: Anne Wilsons „Rebel“ ist in dieser Woche auf Platz 10 der Top Country Albums des Billboards eingestiegen.

Anne Wilson – Rebel: Das 2024er Album

Künstlerin: Anne Wilson
Album: Rebel
Veröffentlichung: 19. April 2024
Label: Capitol Christian Music Group (Universal Music)
Formate: CD, Vinyl, Stream & Download
Tracks: 16
Genre: Country, Christian Music

Trackliste & Songschreiber: (Rebel)

01. Rebel (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West)
02. Rain In The Rearview (Anne Wilson, Matthew West, Zach Kale, Jaren Johnston)
03. Strong (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West)
04. God & Country (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Trannie Anderson)
05. Praying Woman – mit Lainey Wilson (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Lainey Wilson, Trannie Anderson)
06. Songs About Whiskey (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Lauren Hungate)
07. Sinner’s Prayer (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Lauren Hungate)
08. The Cross – mit Chris Tomlin (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Jonathan Smith)
09. My Father’s Daughter (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Emily Weisband)
10. Red Flag (Anne Wilson, Jonathan Smith, Casey Beathard)
11. Country Gold – mit Jordan Davis (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West)
12. Southern Gospel (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West, Lauren Hungate)
13. Dirt Roads In Heaven (Anne Wilson, Jeff Pardo, Nicolle Galyon, Matthew West)
14. 3:16 (Anne Wilson, Jeff Pardo, Matthew West)
15. Milestones (Anne Wilson, Nicolle Galyon, Lauren Hungate)
16. Out Of The Bluegrass (Anne Wilson, Nicolle Galyon, Emily Weisband)