SongDogs: Hometown Queens & Busstops
Eine für „Country-Ohren“ gewöhnungsbedürftige CD – sie dringt mit fortschreitender Dauer aber immer tiefer ins Ohr. Sie könnte der brodelnden texanischen Singer & Songwriter-Szene und Kultur entsprungen sein. Tut sie aber nicht – sie kommt aus Berlin. Dort – und inzwischen auch darüber hinaus – hat sich die Gruppe SongDogs in den letzten Jahren etabliert und präsentiert hier ein Album, das ganz und gar die eigene Handschrift trägt. Alle 12 Songs sind eigene Stücke, von Gesang und Sound her lupenreine Roots Music. Geprägt wird der Sound von unterschiedlichen Gitarren, getragen wird er von er von einem unüberhörbaren, erdigen E-Bass und einem dezent aber präzise gespielten Schlagzeug. Angereichert und aufgelockert von Ukelele, Mandoline, Harmonica und Banjo.
Musikalisch ist eine Einordnung schwer – aber auch nicht nötig. Das spricht für die Gruppe. Unüberhörbar bleiben „Echos“ von Bob Dylan, Bruce Springsteen und sogar Woody Guthrie. Die Musiker mögen ganz sicher Blues, Swamp- und Folk-Rock und Country Rock. Es schadet überhaupt nicht, dass SongDogs bis 2006 überhaupt noch keinen Kontakt zur Countryszene hatten – so konnten sie sich entwickeln und vom eigenen Gefühl treiben lassen, das sie nun in die Country Music schnuppern ließ, an der sie Gefallen gefunden haben. Country Music hat immer einen Platz für so eigenwillig und gut gemachte Musik gehabt, für die einheimische Szene ist SongDogs eine Bereicherung.
Fazit: Das Album besticht durch herrlich „trockene“, spontane, schnörkellose, eigenständige Musik, zu der Florian Fritsch’s prägnanter, ein wenig an Joe Cocker’s raue Stimmbänder erinnernden Gesang. Er hat auch alle Songs geschrieben. Außer ihm gehören noch Sandra Grosser, Marc Beyer und Jens Hetze zur Band. Die bringt ihre Songs auch live genau wie auf der CD.
Trackliste:
01. Travelin‘ Light |