Cory Morrow: Nothing Left To Hide
Wie klingt eigentlich Texas? Oder anders gefragt: Wie klingt Texas eigentlich heute? Die Antwort: Texas klingt so wie das neue Album von Cory Morrow. Ähnlich wie Kevin Fowler ist er auch schon einige Jahre musikalisch aktiv, hat sich aber bislang doch eher in texanischen Gefilden rumgetrieben. Jetzt, mit neuer und größerer Plattenfirma im Rücken, geht er zum Großangriff über und wird vielleicht schon bald kein allzu Unbekannter mehr sein.
Der Album-Opener „Heart of fire“ passt zu Texas wie die Karibik zu Kenny Chesney. Ein galoppierender Rhythmus, eine einprägsame Gitarren-Linie, dazu ein autobiographischer Text, dargeboten mit einer kratzigen Stimme, und schon ist das „Texas-Highway-Szenario“ perfekt. Ein bisschen glatter wird’s dann bei „The beat of your heart“. Wenn die Leute vom Radio mitspielen würden, dann wäre das ein satter Erfolg und das sicherlich nicht nur in Amerika. Eine gleichzeitig eingängige und doch unaufdringliche Melodie, gewürzt mit ein bis zwei Lebensweisheiten („Take it while it comes, cause it won’t last long, hazitate and the moment’s gone.“) und fertig ist ein grandioser Song!
Mit Lebensweisheiten, die anscheinend auf eigenen Erfahrungen basieren, hat er’s sowieso, der gute Cory. Da heißt es doch im fetzigen „A whole lot“: „A whole lot I won’t forget and a whole lot I’m leavin‘ behind.“ Mag relativ harmlos klingen, aber in Kombination mit Melodie und Arrangement ist das schon ziemlich geil. Erwähnenswert wäre außerdem noch der Titelsong „Nothing left to hide“, eine der etwas ruhigeren Nummern auf dieser CD. Auch hier gibt es wieder ein beeindruckendes Songwriting zu bestaunen, das noch auf eine lange und große Karriere des Herrn Morrow hoffen lässt. „I’ll take my chances, I’m gonna gamble with my heart“ ist eine der Zeilen, die die Kernaussage des Albums kurz und prägnant zusammenfassen.
Famous last words: Okay, man sollte kein ausgewiesener Purist und Anhänger der traditionellen Country Music sein, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich dieses Album zuzulegen. Wer’s aber ganz gerne mal ein bissel rockiger mag und zudem gerne mal kleine, leicht von der texanischen Landschaft angehauchten Filmchen in seinem Kopf ablaufen lässt, der wird an dieser CD seine helle Freude haben. Songs über Selbstfindung und Vergangenheitsbewältigung sorgen für einen Einblick in Cory Morrows Psyche und lassen gleichzeitig noch genügend Raum, um sich selbst damit identifizieren zu können. Man darf gespannt sein, ob er sich in der „Majorleague“ der Country Music behaupten kann.
Trackliste:
01. Heart Of Fire |