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Brad Paisley: 5th Gear

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Brad Paisley ist so etwas wie der „Everybody’s Darling“ der Country Music, der es schafft, sowohl die Anhänger der klassischen traditionellen als auch der modernen rockigeren Variante anzusprechen. Sein Publikum kennt keine Alters- oder Geschlechtsgrenzen. Vom 16-jährigen Teenie bis zum graubärtigen 60-jährigen ist eigentlich alles dabei. Kann man diesen Mann überhaupt nicht mögen? Vermutlich nicht. Sein sympathisches Wesen und sein außerordentlich glückliches Händchen für originelle Songs haben sich längst rum gesprochen. Auch schon bei den Gremien der beiden großen Institutionen CMA und ACM, die seine letzte CD, „Time Well Wasted“, im Gleichklang mit dem Preis für das Album des Jahres ausgezeichnet haben. Zudem warf das Album auch noch drei No.1 Hits ab, an denen sich jetzt – vor allem in Kombination mit den Auszeichnungen der ACM und CMA – das neue Werk, „5th Gear“, wohl oder übel wird messen müssen. Aber, und das kann man schon mal sagen, ein spürbarer Qualitätsverlust in musikalischer Hinsicht ist hier nun wirklich beim besten Willen nicht auszumachen. Der erste faktische Beleg dafür wäre „Ticks“, die erste Singleauskopplung, die zum Zeitpunkt dieser Rezension auf Platz 1 der Country Single Charts steht. Aber wie sieht’s denn nun genau mit dem Rest des Albums aus?

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Da findet man mal wieder alle bekannten Zutaten, die zu einem Brad Paisley Album dazu gehören. Ein Gospelsong, eine Instrumentalnummer und selbstverständlich auch diesmal wieder ein Gastspiel der Kung Pao Buckaroos, die diesmal zwar ohne George Jones auskommen müssen, aber auch ohne ihn wieder ihre bekannten Altherrenspäße treiben. Ein Blick ins Booklet macht klar, dass sich auch an den Songwritern nicht allzu viel geändert hat. Zehn der insgesamt 16 Titel hat Brad Paisley entweder selbst- oder mitgeschrieben, meist gemeinsam mit seinen langjährigen Songwriting-Partnern Kelley Lovelace und Chris DuBois, mit denen er bereits seit seinem Debüt aus dem Jahre 1999 zusammenarbeitet. Das Dreamteam Lovelace/Paisley/DuBois steuert dann mit „All I Wanted Was A Car“ und „Online“ auch gleich zwei der hitverdächtigsten Songs des Album bei. Der Song „Online“ kann zudem auch noch mit einigen musikalischen Raffinessen und Sound-Gimmicks aufwarten. Während an einer Stelle des Songs das Startgeräusch eines Apple-Computers versteckt ist, steigt gegen Ende eine Blaskapelle mit ein, die damit diesem ohnehin leicht satirischen Song die alberne Krone aufsetzt.

Aber Brad Paisley kann auch ernsthaft und vor allem gefühlvoll, wie er mit dem sehr persönlichen „Letter To Me“ und „If Love Was A Plane“ beweist. Beide Songs sind 100%ige Paisley-Eigengewächse. Überhaupt haben es die Balladen auf diesem Album in sich. Bestes Beispiel dafür sind das emotionale „It Did“, das zwar eine Fremdkomposition ist, dafür aber textlich – mit der Geburt seines Sohnes im Hinterkopf – absolut auf Brads Leben zugeschnitten zu sein scheint, sowie das an „Whiskey Lullaby“ erinnernde „Oh Love“, ein Duett mit dem wohl blondesten aller blonden Überflieger der letzten Jahre, Carrie Underwood.

So richtig Vollgas, ganz im Sinne des Albumtitels, gibt Brad dann bei dem rasanten „Mr. Policeman“, das mal wieder in bester Manier den für ihn typischen Humor und sein wieselflinkes Gitarrenspiel demonstriert. Noch ein bisschen eindrucksvoller zeigt er das auf dem reinen Instrumental, „Throttleneck“, das diesmal – im Gegensatz zu „Time Warp“ vom Vorgängeralbum – recht eingängig und kommerziell gehalten wurde.

So, und was war das da eingangs mit George Jones? Die Kung Pao Buckaroos ohne das legendäre Possum, George Jones…? Jawohl, tatsächlich! Was auch immer dafür der genaue Grund sein mag, er sollte uns nicht länger zu grübeln geben, denn mit Vince Gill wurde ein mehr als würdiger Ersatz gefunden. Und weil der sympathische Herr Gill so eine schöne Stimme hat, wird diesmal bei den „Continuing Adventures of the Kung Pao Buckaroos“ vorrangig gesungen, statt gesprochen. „Bigger Fish To Fry“ heißt die Nummer, die mit ihrem traditionellen Shuffle-Rhythmus und dem Mitsing-Refrain richtig gute Laune verbreitet. Und wie das dann immer so ist im Leben, kommt nach der wilden Party irgendwann die große Beichte. Bei Brad passiert das in Form eines altbekannten Gospels namens „When We All Get To Heaven“, das zuletzt noch von Alan Jackson zu neuen Ehren geführt wurde. Auch hier bleibt Brad durch und durch glaubwürdig und man fragt sich, wie er es schafft, all diese vielen Facetten unter einen Hut zu bringen.

Famous last words: Mit „5th Gear“ ist Brad Paisley zweifellos ein weiterer Meilenstein in seiner noch relativ jungen Karriere gelungen. Er schafft es wie kein anderer, sich von Album zu Album nochmals zu steigern, ohne dabei jedoch den Boden unter den Füßen zu verlieren. Seine Musik klingt traditionell, ohne altmodisch zu klingen, und sie klingt modern, ohne zu sehr in den Popsektor abzudriften. Eine Meisterleistung!

   
5th Gear
CD: „5th Gear“
Erscheinungsdatum: 2007
Label: Arista Nashville

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Trackliste:

01. All I Wanted Was A Car
02. Ticks
03. Online
04. Letter To Me
05. I’m Still A Guy
06. Some Mistakes
07. It Did
08. In The Jailhouse Now
09. If Love Was A Plane
10. Oh Love – mit Carrie Underwood
11. Better Than This
12. With You, Without You
13. Previously
14. Bigger Fish To Fry – mit Vince Gill, Little Jimmy Dickens & Bill Anderson
15. When We All Get To Heaven
16. Throttleneck
17. Outtake Nr. 1 – mit The Kung Pao Buckaroos
18. Outtake Nr. 2 – mit The Kung Pao Buckaroos

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