The BossHoss: Do Or Die
Totgesagte leben länger – an dem Sprichwort ist echt was dran. Als vor einigen Jahren The BossHoss die Bühnen sämtlicher Clubs, Kneipen und Saloons in unserem Lande durch hatten, wurden sie von den Kritikern nur müde belächelt. Nur wenige Szenekenner aus dem Rock- und Countrybereich erkannten das riesige Potenzial dieser Kombo aus Berlin.
Anfänglich „countryfizierten“ sie bekannte Rock & Pop-Songs, doch beim aktuellem Silberling „Do Or Die“ kann von Covern keine Rede mehr sein. Längst stammen die meisten Titel aus der eigenen Songschmiede. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass die viel besser klingen, als die Coversongs auf den letzten Alben. Nicht das der Eindruck entsteht, dass erst ab „Do Or Die“ eigenes Material verwendet wird. Im Gegenteil, schon auf den Vorgängeralben konnte man eigene Titel finden, die fast allesamt Hit-Potenzial hatten.
Der Opener „Last Day“ zeigt dann auch gleich sehr eindrucksvoll in welche Richtung es geht. Rock, Punk mit viel Country treffen auf Spielfreude unbändiger Art. Wer da die Füße still halten kann, ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein ausgesprochener Musikmuffel. Aber auch die anderen Tracks verfügen allesamt über einen gewaltigen Drive mit Ohrwurm-Charakter. Hier kommt wirklich keiner zu kurz. Sogar einige ruhige Nummern, wie zum Beispiel „Break Free“, „Close“ oder „Crazy About Mary“ überzeugen auf der ganzen Linie.
Fazit: The BossHoss verstehen es prächtig Country Music mit Punk und Rock zu verbinden. Ich wünschte mir, das Hank III (USA, Enkel von Hank Williams Sr.) mal mit den Berlinern touren würde. Der macht ähnlich gelagerte Mucke – das wäre ganz großes Kino!
Trackliste:
01. Last Day (Do Or Die) |