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Bob Dylan und Mark Knopfler gemeinsam auf Tour

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Das Konzertereignis dieses Jahres findet im Herbst statt: Rock-Legende Bob Dylan und Mark Knopfler, der Vater der Dire Straits, gehen gemeinsam auf Tour. Quer durch Europa spielen sie 30 Konzerte als Doppelpack unter dem Titel: „An unique evening: Bob Dylan and his band featuring Mark Knopfler an his band.“ Ein Konzertabend, der sicherlich auch für Country-Fans interessant ist.

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Diese Kollaboration ist nur auf den ersten Blick überraschend. Schließlich arbeiteten beide bereits auf den Dylan-Alben „Slow Train Coming“ und „Infidels“ zusammen und Knopfler steht sowohl als Sänger, als auch als Songwriter in der Tradition Dylans. Was nun letztendlich den Ausschlag gegeben hat, dass die Beiden zusammen touren ist unerheblich, wichtig ist der Fakt an sich und dass es Dylans ausdrücklicher Wunsch gewesen ist, dass Knopfler mit ihm zusammen auf Konzertreise geht.

Ob die beiden allerdings dann nicht nur unmittelbar hintereinander, sondern auch gemeinsam auf einer Bühne stehen werden, ist ungewiss, denn so etwas machte Dylan zuletzt 1999 als er ein Doppelpack mit Paul Simon bestritt.

Gemeinsame Liebe zur Country Music

Sucht man nach weiteren Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Rock-Heroen, so stößt man schnell auf eine ähnlich starke Verbindung zur Country-Musik. Während an dieser Stelle Dylan langjährige, stetige und komplexe Beziehung zu dieser uramerikanischen Musikform bereits ausgiebig dargestellt wurde, so harrt die Vorliebe des Briten Knopfler noch weitgehend einer Beschreibung. Unternehmen wir also den Versuch.

The Notting Hillbillies

Knopfler ist vor allem für seinen typischen relaxten Gitarrensound und für seine meist lakonischen Songs berühmt. Mit seiner Band „Dire Straits“ führte er Ende der Siebziger zwar den Rock zu seiner Urbesetzung Leadgitarre, Rhytmusgitarre, Bass und Schlagzeug zurück, vollzog jedoch in den 80ern den Schwenk zum süffigen Stadion-Rock mit dem die Straits zu eine der erfolgreichsten Gruppen der Dekade wurden. Gleichzeitig begann er jedoch auf Solopfaden zu wandern und schrieb erfolgreich Musik für Filme wie „Local Hero“. Dann erinnerte er sich ab Ende der achtziger Jahre an eine der Wurzeln des Rock. Mit dem Seitenprojekt „The Notting Hillbillies“ erwies er erstmals der Countrymusik seine Referenz. Die Gruppe umfasste neben Knopfler noch Guy Fletcher, Brendan Cooker und Steve Phillips. Ihr Studio-Album „Missing…Presumed Having a Good Time” von 1990 hatte mit „Your Own Sweet Way” sogar einen kleinen Hit. Musik bestand aus traditionals und alten Countrysongs und die Gruppe wurde von Knopfler nochmals 1996-98 und im Jahr 2002 für einige Auftritte reaktiviert.

Zusammenarbeit mit Chet Atkins und Emmylou Harris

Einen weiteren Ausflug ins Country-Genre unternahm Knopfler dann ebenfalls im Jahr 1990. Mit Gitarren- und Produzentenlegende Chet Atkins – dem Vater des Nashville-Sounds, der die traditionelle Countrymusik als Mainstream ablöste – nahm er die Platte „Neck and Neck“ auf. Ein tolles Album, voller relaxter und swingender „Classic Countrymusic“. In den folgenden Jahren kehrte Knopfler dann immer wieder in die Country-Gefilde zurück, arbeitete mit John Anderson und Kris Kristofferson zusammen.

Eine weitere intensive Zusammenarbeit vollzog Knopfler dann mit Country-Nachtigall und Americana-Queen Emmylou Harris. Im Jahre 2006 erschien ihr gemeinsames Album „All The Roadrunning“. Die Entstehung des Albums ist kurios: Es war eine Langzeitproduktion. Sieben Jahre (!) lang wurden immer mal wieder Songs zusammen aufgenommen, bis am Ende das Album fertig war. Kennen gelernt hatten sie sich, als Knopfler wieder einmal mit Chet Atkins spielte. Man wollte zusammen ein Album aufnehmen – allein die Zeit fehlte. So entstand das Album als Folge von Aufnahmen in kleinen Zeitfenstern über die Jahre gestreckt. Am Ende ist ein schönes Roots-Album heraus gekommen, das sicherlich seine großen Momente hat, aber genauso auch manchmal wirkt, als seien die Stärken der beiden nicht genug ausgespielt worden. Das Album stand dann sogar im Mittelpunkt einer gemeinsamen Tour der Beiden.

Auch seine Soloprojekte sind in den letzten Jahren seit seinem Album „Sailing To Philadelphia“ aus dem Jahr 2000 über „The Ragpicker’s Dream“ (2002) bis hin zum jüngsten Werk „Get Lucky“ von 2009 stark von Folk, Country- und Rootsmusic geprägt. Hier scheint der ehemalige Mainstream-Relax-Rocker durch das Freilegen seiner Wurzeln gleichsam auch seine musikalische Bestimmung gefunden zu haben.

Zwei Rocklegenden mit Country-Vorliebe auf einer Bühne

Wenn damit Bob Dylan, der „Vater des Americana“, der Mann, der mit seinen Endsechziger Alben „John Wesley Harding“ und „Nashville Skyline“ einer der Begründer des Country-Rock war auf Mark Knopfler, den Briten mit großer Liebe zur amerikanischen Volksmusik trifft, dann sollte sich das der vielseitig interessierte Countryfan nicht entgehen lassen. Acht mal, vom 23. Oktober bis zum 7. November, gibt es hierzulande die Gelegenheit.

Tourtermine:

23.10. in Oberhausen (König Pilsener Arena)
25.10. in Mannheim (SAP Arena)
26.10. in München (Olympiahalle)
27.10. in Leipzig (Arena)
29.10. in Berlin (O2 World)
31.10. in Hamburg (O2 World)
06.11. in Hannover (TUI Arena)
07.11. in Nürnberg (Arena Nürnberger Versicherung)

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Über Thomas Waldherr (802 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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