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Moe Bandy

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Marion Franklin, genannt Moe Bandy, verkörpert das Idealbild dessen, wovon sein erster Nr. 1-Hit erzählt, den typischen „good old boy“. Solange ich ihn kenne ist er immer der nette, fröhliche, auch mal schelmische Junge von nebenan geblieben, der schnörkellose, gradlinige Country Music in bester Tradition macht.

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Das war so in den NCO Clubs in den 1970er Jahren ebenso wie bei Festivals in London oder Frankfurt und änderte sich auch nicht als Bandy in Branson eine neue Heimat fand. Seine von der Geburt bestimmte Heimat ist ausgerechnet die Geburtsstadt des Jimmie Rodgers, den man gern den „Vater der Country Music“ nennt. Dort wurde auch Moe, wie ihn sein Vater nannte, Bandy am 12. Februar 1944 geboren.

Moe BandyGern erzählt Bandy über seine Kindheit und Jugend. Sein Großvater arbeitete bei der Eisenbahn, er war der Vorarbeiter von Jimmie Rodgers gewesen. Den jungen Bandy interessierte aber die Eisenbahn mehr als die Musik, auch wenn die Eltern selbst musizierten und ihm das Gitarre spielen beibrachten.

Nachdem die Bandys umgezogen waren nach San Antonio, Texas spielte Moe Bandy zwar mitunter in der Band des Vaters (The Mission City Playboys) mit, doch übte das Rodeo eine viel größere Anziehung auf ihn aus. Mit 16 gehörte er zu den überall in Texas aktiven Rodeoreitern sowohl auf Broncos wie auf Bullen. Nach zwei Jahren hatte er so viele Blessuren und Knochenbrüche davon getragen, dass er die Nase voll vom Rodeo-Reiten hatte und sich an die Musik erinnerte.

„Moe Bandy & the Mavericks“ fristeten ein karges Musiker-Dasein in Kneipen, Clubs und Honky Tonks. Bandy versuchte, seinen Vorbildern George Jones, Hank Williams und Lefty Frizzell stimmlich ähnlich zu sein – es dauerte, ehe er erkannte, dass dies der falsche Weg war.

„Es waren frustrierende Jahre“, berichtete er. „Es gab kaum Gage, deshalb verdiente ich als Metallarbeiter für meinen Vater meinen Unterhalt. Auch einige Singles entstanden, doch es brachte alles nichts – außer Erfahrung. Das änderte sich erst 1973 als ich bei einem Jagdausflug Ray Baker traf, der mein Produzent wurde. Ich kratzte meine letzten Dollars zusammen, damit bezahlte ich eine Session. Doch die Platte erwies sich als Niete. Da habe ich sogar einen Kredit aufgenommen, um es noch einmal zu versuchen. Dabei nahmen wir u.a. „I Just Started Hating Cheatin‘ Songs“ auf, das Ray auf Footprint Records veröffentlichte. Zunächst gab es nur 500 Copies davon, dann sorgte GRC Records dafür, dass die Scheibe überall erhältlich wurde und siehe da, 1974 kam ich damit in die Top Twenty. Meinen Job habe ich aber erst einmal weiter ausgeübt.“

Ein paar Singles erschienen noch bei GRC, darunter mit „Bandy The Rodeo Clown“ eine Nr. 7, die er auch heute noch immer wieder für seine Fans singen muss. Dann holte ihn Columbia Records, wo er mit „Hank Williams You Wrote My Life“ einen seiner größten Hits überhaupt feiern konnte. Gleichzeitig war damit „sein“ Sound festgelegt, den er bis heute pflegt. Zwar war Moe Bandy kein „Abräumer“ aber ein zuverlässiger Hitsänger, der als Live Act ebenso das Publikum ansprach. Zu seinen weiteren Hits gehören „Here I Am Drunk Again“, „I’m Sorry For You My Friend“, „Cowboys Ain’t Supposed To Cry“, „Soft Lights And Hard Country Music“; „Two Lonely People“ sowie im Duett mit Janie Fricke „It’s A Cheating Situation“. 1979 fanden Bandy und sein Kumpel Joe Stampley zusammen – sie wurden auf Platte und noch mehr live für zehn Jahre eines der erfolgreichsten Duos. Das eingangs schon erwähnte „Just Good Ol‘ Boys“ bescherte Bandy seine erste Nr. 1 – wenn auch im Duett. Schon die nächste Single bestätigte ihn auch als Solist: „I Cheated Me Right Out Of You“ stand ebenfalls ganz oben.

Damit hatte Moe Bandy den Höhepunkt seiner Plattenkarriere erreicht, ohne es freilich zu wissen. Er war bis 1989 ständig in den Charts vertreten, doch ein richtiger Knaller blieb ihm versagt. Dennoch stellte er seine Fans mit Liedern wie „Following The Feeling“ (mit Judy Bailey), „Rodeo Romeo“, Sylvia Tyson’s Rodeo-Klassiker „Someday Soon“, „She’s Not Really Cheatin'“, „I Still Love You In The Same Old Way“, dem wunderschönen „Till I’m Too Old To Die Young“ und „Americana“ mehr als zufrieden. Die Duette mit Joe Stampley tummelten sich ebenfalls in den Top Ten: „Holding The Bag“, „Hey Joe (Hey Moe)“, „The Boy’s Night Out“ sowie das umwerfend komische „Where’s The Dress“.

Vor 20 Jahren hatte Moe Bandy genug vom ständigen Touren, das ihn jährlich bis zu 300 Tage von zu Hause fern hielt. Er startete im Live Mekka sein „Americana Theatre“, das rund 900 Besuchern Platz bietet und tritt seit 1991 regelmäßig in Branson, Missouri auf. Aber nicht nur dort, gelegentlich kann man ihn auch an anderen Orten auf einer Bühne erleben. In Branson fühlt er sich einfach wohl. Dort sagte er mir unter andern: „Es ist gut, wenn man einen festen Ort hat, an dem man sein Publikum unterhalten kann. Man ist ausgeruhter und kann dem Publikum eine gleich bleibende Qualität besser bieten. Mir geht das jedenfalls so. Und meine Musik scheint zeitlos zu sein, denn die Menschen kommen nach wie vor, um mich zu hören. Ich singe über den Alltag, über das Leben, was ich mache, ist hardcore Country Music. Etwas anderes kann und will ich nicht.“ Und spitzbübisch fügt er noch hinzu: „Natürlich habe ich nicht all das, worüber ich singe, selbst erlebt. Dann wäre ich längst im Jenseits. Doch Lieder über das Rodeo z.B., die kann ich aus erster Hand sehr gut nachempfinden.“

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