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Jan Howard

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Als am 13. März 1930 im winzigen West Plains, Missouri eine gewisse Lula Grace Johnson geboren wurde, ahnte niemand, dass sie einmal als Jan Howard einer der ersten weiblichen Stars der Country Music werden würde. Aus dem gleichen Ort stammt übrigens auch Porter Wagoner, der rund drei Jahre früher dort das Licht der Welt erblickte.

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Lula Grace wuchs unauffällig in der Heimat auf, allerdings hatte sie viel Spaß dabei, mitzusingen, wenn Country Music aus den Lautsprechern tönte. Als Teenager traute sie sich zu, bei örtlichen Veranstaltungen das eine oder andere Liedchen zu singen. Den Leuten gefiel es und sie ließen das junge Mädchen dieses auch wissen.

Jan HowardSo ermutigt, machte sie sich 1953 auf nach Los Angeles, um sich musikalisch weiter ausbilden zu lassen. Nachdem sie schon mit 15 geheiratet hatte, kamen schwere Zeiten auf sie zu, denn nur wenige Jahre später hatte sie drei Kinder zu versorgen und zwei Scheidungen hinter sich. Welcher Mut gehört dazu, dennoch eine eigene Zukunft fernab der Heimat zu suchen! Irgendwie lernte sie den jungen noch unbekannten aber sehr talentierten Songschreiber namens Harlan Howard kennen, dessen Ehefrau sie schon wenige Monate später wurde.

Harlan Howard verband das Angenehme mit dem Nützlichen, er ließ seine Frau Demos von seinen Songs aufnehmen. Darunter „Mommy For A Day“ (wurde mit Kitty Wells ein Hit) und „Pick Me Up On Your Way Down“ sowie „I Fall To Pieces“, zwei Songs, die zu Klassikern wurden. Auch für andere Stars der Westküste sang sie Demos ein. Jan Howard, wie sie sich jetzt nannte, sammelte so wertvolle Erfahrung als Studiosängerin. Bis einem Produzenten auch ihre Stimme auffiel und sie einen Vertrag bei Challenge erhielt. Ihr Debüt feierte sie mit „Yankee Go Home“ und mit „The One You Slip Around With“ tauchte sie erstmals in den Top Twenty auf.

1960 gingen die Howards nach Nashville. Dort trat Jan Howard regelmäßig in der „Prince Albert Show“ und in der Grand Ole Opry auf, deren Mitglied sie 1971 wurde und es bis heute blieb. Mit Wynn Stewart machte sie einige Duette, die andeuteten, dass auf diesem Gebiet noch von ihr zu hören sein würde.

1965 wechselte Jan Howard zu Decca Records, womit ihre Karriere so richtig Fahrt aufnahm. Ganz im Gegensatz dazu verlief ihr Privatleben, denn auch die Ehe mit Harlan Howard ging 1968 in die Brüche. Auch sonst hatte Jan Howard private Schicksalsschläge wegzustecken. Zwei ihrer Söhne leben nicht mehr, Jimmy fiel in Vietnam, nur wenige Tage vorher hatte sie ihren selbst verfassten Song „My Son“ veröffentlicht, in dem sie auf die glückliche Heimkehr aus diesem unsäglichen Krieg hoffte. Das Schicksal wollte es anders. Vier Jahre später nahm sich ihr jüngster Sohn David das Leben.

Jan Howard ließ sich nicht unterkriegen, sie konzentrierte sich auf ihre Gesangskarriere. Ihre Decca-Zeit begann mit „What Makes Me Wander“, einer Nr. 25. Danach schon verbuchte sie ihren größten Solo-Erfolg als „Evil On My Mind“ immerhin die Nr. 5 erreichte. Auch „Bad Seed“ direkt danach schob sich in die Top Ten. Noch wesentlich besser lief es an der Seite von Bill Anderson. Dessen über Jahre so erfolgreicher Road Show schloss sie sich 1965 an. Im Duett mit Anderson feierte Howard bärenstarke Erfolge wie „For Loving You“ (Nr. 1), „If It’s All The Same To You“ (Nr. 2), „Someday Well Be Together“ (Nr. 4) und „Dis-satisfied“ (Nr. 4).

1973 verließ Jan Howard die Anderson-Show und setzte ihre Solo-Karriere fort, ohne jedoch an frühere Erfolge anknüpfen zu können. Für einige Platzierungen in den Charts reichte es ab und an doch noch mal. Bis 1999 konnten sich ihre Fans gelegentlich noch über ein neues Album freuen. Ihre Biografie „Sunshine & Shadow“ fand viel Beachtung. Darin geht sie mit verblüffender Offenheit auf ihr Leben ein, das gekennzeichnet ist von Misshandlung, Bigamie, Armut, Krieg, Betrug, Diebstahl, Scheidungen, Depression bis hin zum Nervenzusammenbruch. All das hat sie gestählt, Mitleid dafür möchte sie nicht, allenfalls Verständnis. Ende der 1990er Jahre fand sie einen Partner, mit dem sie erneut den Bund fürs Leben einging. Mehr oder weniger ins Privatleben zurückgezogen, ist Jan Howard heute ein zufriedener Mensch. Mit einem spitzbübischen Augenzwinkern sagt sie: „Es war eine Art Unfall, der mich zur Sängerin machte – aber ein angenehmer und dafür bin ich sehr dankbar.“

Ihre Fans können sie, sofern sie nach Nashville pilgern, noch immer in der Grand Ole Opry erleben. Es ist schön, dass es so etwas für betagte Künstler noch gibt!

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