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Janis Martin

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Als sie am 3. September 2007 starb, nahmen die Medien kaum Notiz davon. Zu lange war es her, dass sie ihre Erfolge feierte und ein echter Star war sie auch nie gewesen. Aber sie besaß trotz ihrer relativ wenigen aktiven Jahre im Show-Business so etwas wie Kultstatus.

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Janis Darlene Martin erblickte am 27. März 1940 in Sutherlin, Virginia das Licht der Welt. Etwas anderes als Musikerin bzw. Sängerin konnte sie eigentlich nicht werden, denn beide Elternteile sowie weitere nahe Verwandte betätigten sich bereits in der Musik. Country Music stand auf dem täglichen „Speiseplan“. Janis Martin wuchs mit der Musik von Eddy Arnold, Hank Williams und Kitty Wells auf.

Janis MartinMit sechs Jahren konnte sie Gitarre spielen und setzte dazu ihre Stimmbänder tatkräftig ein. Die Kleine machte fortan bei zahlreichen Talentwettbewerben mit, von denen sie eine ganze Reihe gewann. Ab dem 11. Lebensjahr trat Janis Martin beim „Old Dominion Barn Dance“ auf, einer Show, die von 1947 bis 1957 jeden Samstagabend in Richmond, Virginia stattfand und live im Radio übertragen wurde. Nach 1957 wurde die Show umbenannt in „New Dominion Barn Dance“.

Durch ihr Mitwirken dort erhielt sie einen Popularitätsschub und bekam in der Folge Gelegenheit, mit den Großen der Country Szene aufzutreten, im Vorprogramm von Stars wie Jim Reeves, The Browns, Eddy Arnold, Hank Snow, Porter Wagoner, die allesamt bei RCA unter Vertrag standen. Noch in den ersten ihrer Teenagerjahre, erklärte Janis Martin, sie wolle keine Country Music mehr singen sondern Rock’n’Roll machen, jene neue Musik, die die Jugend so faszinierte.

Janis Martin sattelte also musikalisch um zu Rockabilly, Rock’n’Roll und R&B, der Country Music konnte sie aber nicht komplett entsagen oder entfliehen. Natürlich hatte sie die feste Absicht, Platten zu machen. Ein Demo mit dem Song „Will You Willyum“, das sie aufgenommen hatte, landete bei RCA, vermutlich, weil sie im Vorprogramm der RCA-Stars auftrat. Mit 15 bekam sie einen Vertrag bei dem Label, das gerade zwei Monate zuvor einen gewissen Elvis Presley verpflichtet hatte. 1956 erschien ihre erste Single mit den Titeln „Will You Willyum“ und „Drugstore Rock’n’Roll“. Letzteren Song hatte sie selbst geschrieben. Es wurde ihr größter Hit, was Verkaufszahlen angeht. Platz 35 in den Pop Charts sprang dabei heraus.

Für die Medien war die kleine Sängerin ein gefundenes Fressen, sie wurde in die populärsten Variety Shows im Fernsehen eingeladen wie „The Today Show“, „American Bandstand“ und „The Tonight Show“. Auch im Country-Bereich, dem sie ja hatte entsagen wollen, konnte man nicht ohne sie. So trat sie als eine der Jüngsten überhaupt auch in der Grand Ole Opry auf und war Gast bei „Jubilee USA“. Auch von ihrem Kollegen Elvis Presley bekam sie viel Lob und Komplimente, RCA verpasste ihr sogar den Beinamen „weiblicher Elvis Presley“ – ihre Karriere freilich konnte an der Presley’s natürlich nicht annähernd kratzen.

Ihre Aufnahmen, zu denen auch Country Titel gehörten, fanden zwar Interesse, sie wurden aber keine ausgesprochenen Hits. Dennoch blieben Songs wie „My Boy Elvis“, „Love Me To Pieces“, „Let’s Elope Baby“, „William“ und „Love Me Love“ über Jahre hinaus beliebt. Sogar über ihr Karriere-Ende hinaus, das sie eigentlich viel zu früh ereilte.

Janis Martin hatte mit 16 Jahren ihre Jugendliebe heimlich geheiratet, wurde schwanger und bekam ein Kind. Daraufhin ließ RCA sie 1958 fallen. Andere Label zeigten nur zögerlich Interesse an ihr, daraufhin unterschrieb Janis Martin bei Palette Records aus Belgien. 1960 war ihre erste Ehe geschieden, sie hatte erneut geheiratet und ihr zweiter Ehemann drängte sie dazu, aus dem Music Business auszusteigen. Um die Ehe nicht zu gefährden, tat sie genau das.

Zehn Jahre blieb sie inaktiv, dann stellte sie mit den Variations eine Band zusammen und trat wieder auf. Bei einschlägigen Festivals und Rockabilly Revivals freute man sich über ihre Rückkehr. Nun konnte man Janis Martin auch in Europa „live and in person“ erleben. Neue Plattenaufnahmen machte Janis Martin allerdings zunächst nicht mehr.

Am 3. September 2007 starb Janis Martin in Durham, North Carolina an den Folgen einer Krebserkrankung. Ihr einziges Kind, Sohn Kevin war acht Monate vor ihr ebenfalls gestorben.

Dennoch darf man sich auf neue, bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Janis Martin freuen. Die Sängerin war seit Jahren mit Rosie Flores eng befreundet. Flores konnte Martin dazu überreden, noch einmal ins Studio zu gehen und ein neues Album aufzunehmen. Etwa ein halbes Jahr vor ihrem Tod hatte Janis Martin mit den Aufnahmen begonnen, das Album konnte aber nicht mehr beendet werden. Janis Martin arbeitet derzeit daran, es zu vollenden, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Egal wie das Ergebnis ausfallen wird, es wäre jammerschade, wenn Janis Martin’s letzte Aufnahmen vergeblich gewesen wären.

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