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Lucille Starr

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Wenn man sie einmal gehört hat, wird man diese Stimme nie vergessen. Lucille Starr hat eine der unverkennbarsten Stimmen, die ich je von einer Sängerin gehört habe. Aufgefallen ist sie mir zuerst vor vielen Jahren als The Canadian Sweethearts an der Seite ihres damaligen Ehemannes Bob Regan. Das Duo war in den 1960er Jahren ziemlich populär mit Aufnahmen wie „Looking Back To See“, „Hootenanny Express“ oder „Sweet Dream Baby“.

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Geboren wurde die Sängerin als Lucille Marie Raymonde Savoie im kanadischen St. Boniface, Manitoba am 13. Mai 1938, aufgewachsen ist sie in British Columbia (Port Coquitlam). Von früher Kindheit an stand für sie fest, ihr Weg würde in die Musik führen. „Schon mit 6 Jahren war das klar. Gesang und Tanz waren das, was mich in der Schule interessierte. Als es darum ging, ein kleines Bühnenstück aufzuführen, war ich dabei“, erzählte sie mir bei einem ihrer Besuche in Holland, wo sie sehr populär ist.

Lucille StarrIhre erste Station als Sängerin hieß Les Hirondelles. Als Teenager lernte sie Bob Regan (bürgerlich Frederickson) kennen, trat in dessen Band ein, nannte sich Lucille Starr und wurde seine Frau. Als Duo „Bob & Lucille“ wurden sie rasch in Kanada bekannt und machten etliche Singles, wobei es sich meist um Cover-Versionen handelte. Beispiele: „I’m Leaving It All Up To You“ (war 1970 nochmal ein Hit mit Johnny & Jonie Mosby) oder „Blue Canadian Rockies“.

1963 war das Interesse des großen Nachbarn im Süden geweckt, das von Herp Alpert gegründete neue Label A & M Records in Kalifornien nahm die beiden Künstler unter Vertrag und taufte sie um in The Canadian Sweethearts. Der Hit, den das neue Label sich erhoffte, stellte sich auch ein. Allerdings nur in Person von Lucille Starr. Die nämlich nahm ein Lied auf, das im Original „Quand Le Soleil Dit Bonjours Aux Montagne“ heißt aber als „The French Song“ zum Hit wurde. Nach zähem Beginn entwickelte der Song sich in den USA zu einem passablen Hit, international aber machte er Lucille Starr über Nacht zum Star.

Insbesondere in Holland, Belgien, der Schweiz, England, Südafrika und Australien schlug ihr eine Welle der Sympathie entgegen. Starr erinnert sich: „Der Song machte mich zur ersten kanadischen Sängerin, die über eine Million Singles verkaufte. Es begann eine sehr hektische Zeit für mich.“ Das Lied wurde auch in deutscher Sprache als „Wenn die Sonne versinkt in den Bergen“ ein Hit mit Imca Marina. Lucille Starr nahm es übrigens auch in Französisch und Spanisch auf.

Nicht so gut lief es für die Canadian Sweethearts. Zwar wechselten sie 1967 zu Epic und hatte einige kleinere Hits in den US-Country Charts aber an den Solo-Erfolg konnten sie nie annähernd anknüpfen. Mit der Scheidung 1977 endete auch das Kapitel Canadian Sweethearts. Lucille Starr spricht zwar nicht gern darüber aber ihre Ehe mit Bob Regan (er ist am 5. März 1990 an Krebs gestorben) war turbulent. „Es flogen oft die Fetzen, auch Handgreiflichkeiten gehörten dazu. Er hatte andere Frauen, gab das Geld großzügig aus und er war eifersüchtig auf meinen Erfolg als Solistin. Aber ich konnte die Scheidung lange nicht einreichen, um unseren gemeinsamen Sohn zu schützen. Auch wenn wir auf der Bühne harmonierten, der Alltag war ein einziges Chaos.“

Nach der Trennung arbeitete sie als Solistin weiter. Ihre Aufnahmen machte sie nun teilweise in Nashville aber auch in Kanada. In Landsmann Bryan Cunningham fand sie einen neuen Partner, der auch ihr Ehemann wurde. Ihre Solo-Platten wie „Jolie Jacqueline“, „Colinda“ oder „Bonjour Tristesse“ sprühen vor Lebensfreude und immer wieder ist es ihre Stimme, die verzaubert.

In den letzten drei Jahrzehnten ist Lucille Starr wiederholt nach Europa gekommen, wo man sie vor allem in Holland bewundern konnte. Insbesondere aber in Kanada besitzt sie noch heute eine treue Gefolgschaft und genießt den Respekt der ganzen Musikindustrie. Wegen ihrer Fähigkeit brillant zu Jodeln, wurde sie als Gesangsstimme der „Cousin Pearl“ für die TV-Serie „Beverly Hillbillies“ verpflichtet.

Als besondere Höhepunkte bezeichnete sie, nach der in Port Coquitlam eine Straße benannt wurde, zwei Ereignisse: „1987 wurde ich als erste Sängerin in die Hall of Fame der Canadian Country Music Association aufgenommen. Und im Herbst 2010 wurde in Winnipeg das von Tracey Power geschriebene Musical „Back To You: The Life And Music Of Lucille Starr“ uraufgeführt. Danach hatte ich tagelang noch Tränen in den Augen.“

Lucille Starr lebt seit einigen Jahren in Las Vegas, wo sie gelegentlich noch auftritt.

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