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Curtis Grimes: Sprung über den Zaun

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Curtis Grimes sind beide Seiten des „Zauns“ bekannt. Geboren in Gilmer, einer Kleinstadt im osttexanischen Niemandsland, wurde ihm die harte Realität des „country way of living“ quasi in die Wiege gelegt. „Mein Urgroßvater hatte eine Sägemühle, mein Großvater war Pipelinemonteur und mein Vater Chemiearbeiter. Aus diesem Background habe ich die Erkenntnis gewonnen: Was Du Dir selbst hart erarbeitet hast, kann dir keiner mehr nehmen“, fasst der 27-Jährige seine prägenden Einflüsse zusammen, die sich auch musikalisch niedergeschlagen haben.

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„Ich habe den traditionellen Sound schon immer gemocht und bin letztlich Sänger geworden, weil ich gerade zu den alten Heartache-Songs eine besondere Beziehung hatte.“

Nachdem er eine Zeit lang durch die Austiner Barszene getingelt war, gelang ihm schließlich der Sprung auf die andere Seite des Zauns. Als Sieger eines lokalen Sängercontests kam ihm zunächst die Ehre zuteil, für Kenny Chesney eine Arena Show zu eröffnen. Dies war quasi die Vorbereitung für den überregionalen Durchbruch, der mit der Teilnahme an der ersten Staffel der NBC-Casting-Show „The Voice“ im Jahr 2011 folgen sollte. Fernab der texanischen Heimat konnte der Lockenkopf mit dem Ballcap immerhin acht Wochen lang dem amerikanischen Publikum seine Vorzüge präsentieren, bevor der Karriereaufstieg im Viertelfinale sein vorläufiges Ende nahm. Doch während der damalige Sieger Javier Colon in der Versenkung verschwand, hat Curtis Grimes aus dieser Zeit positive Schlüsse gezogen. „Die Erfahrung mit Kenny Chesney hat mich darin bestärkt, mit der Musik weiterzumachen und „The Voice“ war der Türöffner, um außerhalb von Texas wahrgenommen zu werden“, sieht Grimes seine Auftritte auf den großen Bühnen heute positiv. „Als ehemaliger Baseball-Player fühlte ich mich wie der Pitcher vor einem großen Publikum. Alle Augen sind auf dich gerichtet und erwarten von Dir, dass Du ablieferst.“

Abgeliefert hat Curtis Grimes schließlich, als er sich in der Folge wieder auf die hiesige Seite des Zauns begab. Mit den Songs „Irresponsible“, „Smile“ und „Home To Me“ gelang ihm jeweils der Sprung unter die Top 5 der Texas Regional Radiocharts und zugleich die Etablierung als lokaler Sänger mit einer wachsenden (größtenteils weiblichen) Fanbase. Sein Erkennungszeichen ist eine kraftvolle Country-Stimme, die ihn irgendwo zwischen Clay Walker und Dierks Bentley einsortiert. Neben seinem angeborenen „rural charme“ hat ihm der überregionale Ausflug eine moderne Geschmeidigkeit verliehen, die sich in seinen Songkonzepten spürbar niederschlägt.

Das nun erschienene Album „Our Side Of The Fence“ ist deutlicher Beleg dieser Erfahrungen. Die Leadsingle „The Cowboy Kind“, aktuell Rang 2 in den Regional Radio Charts, schafft als sein bislang größter Erfolg eine Verbindung zwischen bodenständiger Songthematik und modernem New Country-Radiosound. Insgesamt gelingt es Curtis Grimes, auf seinem 12-Teiler den Fächer weit zu öffnen und zwischen Country-Rock-Tunes, partytauglichen Sounds und traditionell behafteten Moods erfolgreich zu switchen. Der Oper „Who Knew“ geht rockig direkt „auf die Zwölf“, während sich „Song For You Baby“ Luke Bryans „Drunk On You“ zum Vorbild nimmt und dies mit einer „Dierks-Bentley-ähnlichen“ Phrasierung untermalt. Nach dem „funky“ and „breezy“ anmutenden „Honeycomb“ folgt mit „Keg Party“ ein etwas plumper Versuch, auf den aktuellen New-Country-Party-Zug aufzuspringen.

Ab Song Nr. 6 sind dann alle wach und das Album beginnt seine volle Qualität zu entfalten. Der Titeltrack „Our Side Of The Fence“ zählt mit einer Message, die die Werte des Landlebens hochhält, zu den stärksten Songs des noch jungen Countryjahres. Es wäre schon fast eine Schande, wenn dieses melodisch tiefgehende Juwel nicht als Radiosingle erscheinen würde. Auch „Better Off“ ist es ein toll interpretierter Lovesong, der sich in den Gehörgängen festsetzt, bevor mit „Drunk For That“ – diesmal origineller als zuvor – die zweite Etappe der“Bierfass-Party“ eingeläutet wird. Neben dem schlimm-schönen tearjerker „Baby Don’t Cry“ und dem funny Road-Movie „Texas Plates“ folgt zum Ende nochmal ein echtes Highlight. „Think I Know“ ist eine zärtliche Heldenreminiszenz, die sich mit den Todesumständen von Keith Whitley, Hank Williams und Johnny Cash respektvoll auseinandersetzt. Spätestens hier wird deutlich, dass Curtis Grimes Musikerkarriere auf ein solides Real Country-Fundament zurückgreifen kann.

Fazit: Curtis Grimes weiss, wovon er singt, wenn er traditionsbehaftete Themen mit Bezug zu den Großen des Business performt. Er ist ein authentischer Künstler, dem sein kommerzieller Ausflug in die moderne Castingwelt in keinster Weise geschadet hat. Das große Pfund im Vergleich zu vielen aufstrebenden Altersgenossen ist die „true country voice“, die ihn variantenreich durch die verschiedenen Songthemen begleitet. Mit „Our Side Of The Fence“ hat er ein Statement abgeliefert, das ihn zumindest in Texas noch bekannter machen dürfte und allen Musikfans an der Nahtstelle zwischen Real Country und New Country uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Curtis Grimes - Our Side Of The Fence: Hier bestellen! Titel: Our Side Of The Fence
Künstler: Curtis Grimes
Veröffentlichungstermin: 11. Februar 2014
Label: AMP
Format: CD & Digital

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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