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Boots Randolph

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Seine Vita ist beinahe eine einzige Aufzählung an Erfolgen. Mit seinem Instrument, dem Saxophon, erspielte er sich über Jahrzehnte hinaus den Ruf des perfekten Musikers in den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Dass aus ihm einmal ein Musiker werden würde, konnte man vielleicht ahnen, denn er wurde in eine sehr musikalische Familie geboren.

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Am 3. Juni 1927 erblickte er in Paducah, Kentucky das Licht der Welt und erhielt den Namen Homer Louis Randolph III. Sein Vater hieß ebenfalls Homer, was dazu führte, dass sein älterer Bruder Bob ihm schon bald den Spitznamen „Boots“ verpasste. Niemand ahnte, dass der kleine Homer einmal als Boots Randolph ein gefeierter Star werden würde. Wie gesagt, die gesamte Familie Randolph frönte der Musik, bald hatte der kleine Boots Gelegenheit, sich im Schutze der Family Band auf der Bühne zu versuchen. Erst mit der Ukelele, dann mit Vibraphon, Trombone und schließlich dem Saxophon, bei dem er blieb. Inzwischen war die Familie nach Evansville in Indiana umgezogen.

Gegen Ende des 2. Weltkrieges hatte Randolph die Schulausbildung beendet und trat den Wehrdienst an. Dort fiel die Entscheidung zugunsten des Berufes eines Musikers, denn bei der Army wurde sein Talent entsprechend gefördert, man holte ihn in die United States Army Band. Bei seiner Entlassung 1946 gab es keinen Zweifel, wohin die Reise gehen würde. Bis 1954 gehörte er „Dick Welch’s Kopy Kats“ in Decatur, Illinois an. Dann machte er sich selbständig und trat mit eigener Band auf. Das Komiker-Duo Homer & Jethro entdeckte ihn in Illinois, legte ihn Chet Atkins wärmstens ans Herz, der Boots Randolph 1961 nach Nashville holte. Damit hatte die Karriere die entscheidende Wende bekommen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Boots Randolph zu einem der gefragtesten Studiomusiker in Nashville. Monument Records nahm ihn als Solisten unter Vertrag und mit dem selbst geschriebenen Instrumental „Yakety Sax“ gelang ihm ein Welthit. Randolph sagte später gern: „Dieses Liedchen hat mich aus den Hügeln von Kentucky in die Hügel Tennessees gebracht.“

In den Country Charts konnte sich Boots Randolph als Solist nie platzieren, vermutlich blieb das Saxophon der Country Music zu fremd. „Yakety Sax“ aber wurde ein Pop-Hit und internationaler Klassiker, den man bis heute immer wieder aufnimmt. Stars nahezu aller Musikrichtungen scheuten sich nicht, sich der Künste des Boots Randolph zu versichern und holten ihn für ihre Produktionen. Er wirkte bei Soundtracks ebenso mit wie in den größten TV Shows. Nicht mehr zu zählen die Platten-Sessions, denen er seinen Stempel aufdrückte. Elvis Presley war geradezu vernarrt in ihn. Für die Soundtracks von 8 seiner Filme holte er ihn ins Studio, natürlich auch für seine Plattenaufnahmen. Stellvertretend für viele andere Hits seien hier nur einige wenige genannt: „Blue Bayou“, „Oh Pretty Woman“, „Mean Woman Blues“, „In Dreams“ (alle Roy Robison), „Java“, „Cotton“ (Al Hirt), „Little Queenie“ (REO Speedwagon), „Rockin‘ Around The Christmas Tree“, „I’m Sorry“ (Brenda Lee), „Return To Sender“ (Elvis Presley), „Turn Your Lovelight On“ (Jerry lee Lewis), Randolph war dabei.

Boots Randolph

Da er die unterschiedlichen Musikrichtungen bis hin zu Dixieland und Jazz beherrschte, war Randolph universal einsetzbar. Natürlich gehörte er zu denjenigen, die den Nashville Sound aus der Taufe hoben, zu Musikern wie Chet Atkins, Floyd Cramer, Owen Bradley, Bob Moore, Charlie McCoy, Buddy Harman. Manche Stars sicherten sich so etwas wie ein Abo auf das Mitwirken von Randolph. Neben Elvis Presley gehörte auch Brenda Lee dazu, 30 Jahre arbeitete er mit ihr zusammen.

Im Laufe der vielen Jahre seines Schaffens nahm er gut 40 eigene Alben auf mit Musik ganz verschiedener Stilrichtungen. Fünfzehn Jahre war er mit dem Master’s Festival of Music unterwegs, zu dem u.a. Chet Atkins und Floyd Cramer gehörten. Es war vom Stamm her fast die gleiche Besetzung, die dann als The Million Dollar Band acht Jahre lang zur TV Serie Hee Haw gehörte. Keiner der großen Show-Master wollte auf ihn verzichten, egal ob Ed Sullivan, Mike Douglas, Merv Griffin, Johnny Carson, Jimmy Dean, Pete Fountain oder Steve Lawrence sie alle holten ihn in ihre Sendungen.

1977 stürzte sich Boots Randolph in ein neues Abenteuer. Des vielen Tourens müde geworden, suchte er eine Möglichkeit, ständig am gleichen Ort auftreten zu können. Er nahm einen Kredit über eine halbe Million Dollar auf, kaufte ein historisches Gebäude in Nashville’s Printer’s Alley, ließ es umbauen und eröffnete dort den Night Club „Boots Randolph“. Rasch mauserte sich der Club zur Touristen-Attraktion und blieb es 17 Jahre lang. Der Hausherr selbst trat die überwiegende Zeit selbst natürlich dort auf.

1995 meinte er, es sei nun genug, verkaufte den Club und zog sich aufs Altenteil zurück. Auf die Frage, was er denn nun mit seiner Zeit anfangen wollte, meinte er lakonisch: „Angeln gehen!“. Der Vorsatz hielt gerade ein Jahr. Dann eröffnete er mit Danny Davis das Stardust Theatre in der Nähe des Opryland Hotels. Zwei weitere Jahre zogen ins Land, dann ging Boots Randolph wieder auf Tournee, die Katze lässt das Mausen eben nicht. Sein letztes Album „A Whole New Ballgame“ wurde im Juni 2007 veröffentlicht.

Am 3. Juli 2007 starb Boots Randolph in Nashville an einer Gehirnblutung. Der „Mann mit dem Saxophon“ war bei fast jedem nennenswerten Festival aufgetreten, er hatte Menschen rund um den Globus mit seinem Instrument viel Freude bereitet. Das Saxophon hatte ihn aus den Hügeln Kentuckys geholt und zu einem Weltstar gemacht.

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