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Rich O’Toole: Jaded

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Rich O’Toole gehört schon seit einigen Jahren zur ersten Reihe der nachwachsenden Texas-Singer-Songwriter. Mit seinem mittlerweile fünften Album „Jaded“ hat der 30-Jährige aus Houston den nächsten Schritt getan, um sich als erfolgreicher Radioact und angesagter Live-Künstler weiter zu etablieren. Dass er außerhalb des Lone Star States bislang kaum Beachtung gefunden hat, eint ihn mit dem Schicksal vieler Kollegen aus der eigenständigen bis eigenwilligen texanischen Musikszene.

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Angefangen hat die Karriere wie so häufig als studierender Freizeitsongwriter in den einschlägigen Bars und Honkytonks nahe des Campus der A&M University in College Station. Rich O’Toole erinnert sich wie folgt an den Moment, als er seine seriösen Berufsambitionen für beendet erklärte. „Als Bud Light anfing, mich dafür zu entlohnen, dass ich ihr Bier trinke, war mir klar, es gibt kein Zurück mehr. Ich danke meinem Glücksstern noch heute dafür, dass ich jeden Abend dafür bezahlt werde, um meine eigene Musik zu spielen.“

Als wichtigste Einflussfaktoren und Vorbilder nennt der blonde Südtexaner neben Robert Earl Keen vor allem „The Boss“ Bruce Springsteen. „Er ist der Hauptgrund, weshalb ich Musik liebe. Von seinen Songs, die ich in den Liveshows covere, ist „Dancing in the Dark“ mein Favorit.“ In der Tat zählt die O’Toole-Version des Springsteen-Klassikers zu den Highlights des 2013er Albums „Brightwork“, das der smarte Singer-Songwriter thematisch dem Ende einer zerbrochenen Beziehung gewidmet hat. Schon hier präsentiert sich Rich O’Toole als eigenständige Musikerpersönlichkeit, der Vorbilder nicht dazu nutzt, um sie zu kopieren, sondern um seinen eigenen authentischen Stil herauszubilden. Wer die Stimme mit dem charakteristischen Twang einmal gehört hat, wird sie aus der Masse der Sänger des Countryradios immer wieder herausfiltern können.

Das neue Album „Jaded“ ist der gelungene Versuch, den geschmeidigen Anforderungen des Countryradios zu genügen und zugleich einen tiefen, persönlichen Einblick zuzulassen. So ist die erste Hälfte des 10-Teilers tendenziell upbeat und charttauglich konzipiert, während in der zweiten Hälfte die nachdenklich-introvertierten Töne dominieren. In beiden Sphären weiss Rich O’Toole zu überzeugen, da es ihm durch alle Themen hinweg gelingt, die Messages so zu transportieren, dass sie von seinen Fans verstanden werden. Bodenständig, ehrlich, teils verletzlich und hier und da mit einem leichten Augenzwinkern.

Der Opener und Titelsong „Jaded“ ist eine Beziehungsstory im „Rückspiegel“, die im besten Modern-Country-Style alles andere als „ermüdet“ rüberkommt und solides Hitpotenzial bietet. Letzteres wird von den folgenden zwei Tracks und Radiosingles noch übertroffen. „Take My Heart“ ist eine sofort ins Ohr gehende Love Story mit Charme und Dynamik und der designierte Nachfolger der aktuellen Hitsingle „Too Good To Call“. Dieser Song über eine Ex-Freundin, die zu stolz ist, um sich zu melden, zählt als aktuelle Top 20 der Texas-Radio-Charts zu den Albumhighlights. Hier wird von den einleitenden Banjoklängen beginnend der landestypische Countrystyle mit einem eingängigen Sing-A-Long gekonnt in Verbindung gesetzt. Auf „Krenek Tap Road“ werden Jugenderinnerungen geschmeidig interpretiert; eine Thematik, die sich auch auf dem überzeugend-melancholischen „Missing Minnesota“ wiederfindet. Dieser akustisch instrumentierte Flashback-Song bildet den Auftakt der ruhigen zweiten Albumhälfte, in der O’Toole die Chartambitionen beiseite lässt und seinen Stimmcharakter in den Vordergrund rückt. Sowohl das mit einem lebensbejahenden Spoken-Intro eingeleitete „Never Gonna Quit“ als auch das kammermusikalisch-instrumentierte Rod-Stewart-Cover „Reason To Believe“ sind Zeugnisse außergewöhnlicher Interpretationsfähigkeiten.

Zwei bemerkenswerte Songs finden sich im Mittelteil. „Uncle Hank“ präsentiert sich als erfrischende High-Speed-Hymne und darf als musikalischer Hilferuf an die große Countrylegende verstanden werden. „I Thank God“ hingegen ist ein Danke-Schön an die eigene Geburt und Hommage an O’Tooles Elternhaus, in der gewisse Parallelen zu George Straits „I Saw God Today“ durchscheinen. Alles in allem genügen 33 Minuten Spielzeit, um dem Publikum einen umfassenden Eindruck über einen der interessantesten, aktuellen Texas-Country-Acts zu vermitteln.

Fazit: Rich O’Toole hat eine Menge zu erzählen und vertont dies auf seinem Album „Jaded“ mit Hilfe einer der charakteristischsten Stimmen der Texas- Country-Szene. Der Wechsel zwischen modernen Countrygrooves und emotionsgeladenen Beiträgen funktioniert, weil sich die Songthemen durchweg an der Persönlichkeit des Interpreten orientieren. Wer mehr über diesen Künstler erfahren möchte, dem seien aus dem Album „Brightwork“ die Hitsingles „Messin Around“, „Drunk Girl“ oder „Meet Me In Chicago“ als Anspieltipps empfohlen.

Das aktuelle Album Jaded von Rich O’Toole – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

 
Rich O'Toole - Jaded
 
Künstler / Albumtitel: Rich O’Toole – Jaded
Format / Label / Veröffentlicht: Digital (PTO Records 2014)
Bewertung: 4 von 5 möglichen Punkten
 
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Trackliste:

01. Jaded
02. Take My Heart
03. Too Good To Call
04. Krenek Tap Road
05. Uncle Hank
06. I Thank God
07. Missing Minnesota
08. Never Gonna Quit (Intro)
09. Never Gonna Quit
10. Reason To Believe (May 6th)

 
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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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